„Bunte Götter“ zu Gast an der Universität Göttingen

Ausstellung zur Farbigkeit antiker Skulpturen öffnete am 6. März im Archäologischen Institut der Universität Göttingen
Titelbild
Foto: Uni Göttingen
Epoch Times10. März 2011

Antike Statuen und Tempel waren nicht weiß, sondern bunt. Die Ausstellung „Bunte Götter“ belegt dies eindrucksvoll mit Einblicken in antike Maltechniken und moderne Analysemethoden, vor allem aber mit über 30 farbenfrohen Abgüssen berühmter Marmorskulpturen von der archaischen bis zur spätantiken Zeit. Das Archäologische Institut und die Sammlung der Gipsabgüsse der Universität Göttingen präsentieren diese vom 6. März bis 31. Juli 2011 in den Räumen der Abgusssammlung am Nikolausberger Weg 15. Die Wanderausstellung, die unter anderem in Kopenhagen, Amsterdam, Madrid und Malibu für Aufsehen sorgte, ist jeweils sonntags zwischen 10 und 17 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung geöffnet.

Obwohl die Ausstellung seit einigen Jahren gezeigt wird, gleicht keine Präsentation der vorherigen. Auch in Göttingen werden bisher nicht gezeigte Exponate ausgestellt. Dazu gehören farblich neu gestaltete Abgüsse aus der Göttinger Sammlung, die teilweise von Studierenden hergestellt wurden. Die Restauratorin des Archäologischen Instituts Jorun Ruppel unterhält im Rahmen der Ausstellung eine Schauwerkstatt: Die Besucher können dabei sein, wenn Farben nach antikem Verfahren gemischt und verwendet werden. Ein spezielles Kinderprogramm lädt zudem zum Herstellen und Bemalen von Gipsabgüssen und zur geheimnisvollen Suche nach den verschollenen Farbspuren ein. Die international erfolgreiche Ausstellung „Bunte Götter“ wurde 2003 von Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, dem Leiter der Antikensammlung des Liebighauses in Frankfurt am Main initiiert. Durchgeführt wird sie gemeinsam mit der Stiftung Archäologie und dem Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Oliver Primavesi von der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Fortschritte in der Restaurierungstechnik und naturwissenschaftliche Materialanalysen haben die Frage nach der Farbigkeit antiker Skulpturen in der aktuellen Forschung neu belebt. Die Göttinger Archäologen sind in dieser Diskussion gefragt: Sie verfügen über eine der weltweit größten universitären Abgusssammlungen, über praktische Erfahrungen in der Restaurierung und über eine jahrhundertealte Tradition. Bereits in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts gab es zahlreiche farbige Rekonstruktionsversuche antiker Bildhauerkunst und Architektur. Ausdruck dafür ist die maßgeblich durch den Göttinger Altertumswissenschaftler Prof. Dr. Karl Ottfried Müller konzipierte und 1837 eingeweihte Aula der Universität Göttingen am Wilhelmsplatz. (idw-online / sfr)

 



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