Alarmierender Rückgang der Korallen-Population im Südchinesischen Meer

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In den vergangenen 30 Jahren wurden nahezu 80 Prozent der Korallen an den Küsten von Festlandchina zerstört.Foto: AFP/Getty Images
Von 29. Dezember 2012

 

Die rasante wirtschaftliche Entwicklung in China hat einen hohen Preis. Dies äußert sich in massiven Umweltproblemen, von denen in immer neuen Hiobsbotschaften in den Medien berichtet wird. Eine aktuelle Studie besagt, dass in den vergangenen 30 Jahren nahezu 80 Prozent der Korallen an den Küsten von Festlandchina und der vorgelagerten Insel Hainan zerstört wurden. Die Ursachen liegen hauptsächlich in der Überfischung, Umweltverschmutzung und zerstörerischen Fischfangmethoden.

Die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie der australischen James Cook University und der Chinese Acadamy of Sciences wurden in der Fachzeitschrift Conservation Biology veröffentlicht. Die Autoren Hughes, Huang und Young konnten nach intensiver Literaturrecherche zum ersten Mal das gesamte Ausmaß des Rückgangs der Korallen-Population im Südchinesischen Meer im Verlauf der letzten 50 Jahre aufzeigen.

Die Studie besagt, dass die Korallen-Population an den Küsten von Festlandchina und der vorgelagerten Insel Hainan seit den 80er Jahren um nahezu 80 Prozent zurückgegangen sei. Auch bei den Inselgruppen und Atollen im Südchinesischen Meer sei, obwohl in deutlicher Entfernung von Festlandchina, im gleichen Zeitraum ein Abfall der Bedeckung des Meeresbodens mit Korallen von 60 auf 20 Prozent zu verzeichnen gewesen.

Die Autoren führen aus, dass es vielfältige Gründe für dieses Korallensterben gebe. Sie nannten unter anderem verschiedene Maßnahmen der Küstenentwicklung wie Landgewinnung und Aquakulturen, Umweltverschmutzung, die aus den verseuchten Flüssen bis ins Meer transportiert wurde, Überfischung und zerstörerische Fischfangmethoden.

Zu diesen Fischfangmethoden gehören das weltweit geächtete Fischen mit Dynamit und die nicht weniger fragwürdige Cyanidfischerei. Dabei wird giftiges Natriumcyanid ins Meer verklappt und die dadurch betäubten Fische eingesammelt. Weil mit zunehmendem Wohlstand in China der Bedarf an Lebendfischen für Restaurants gestiegen ist, findet diese Methode immer mehr Anwendung im Südchinesischen Meer.

Die oft zur Erklärung des Korallensterbens herangezogene Verbindung zum Klimawandel in Form von Erwärmung und Versäuerung des Wassers wird von den Autoren als Hauptursache abgelehnt. Sie erklären, dass die Effekte des Klimawandels zwar weltweit die Erhaltung der Korallenriffe gefährden, aber in dicht besiedelten Regionen wie China eine untergeordnete Rolle gegenüber den anderen Effekten spielen.

 



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