Live-Ticker ISIS-Geiselnahme in Tripolis mit acht Toten: Al Jazeera berichet: „Attentäter sprengten sich in die Luft“

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Libysche Sicherheitskräfte umstellten das Hotel Corinthia in Tripolis, wo sich aktuell eine Geiselnahme durch IS-Kämpfer abspielt.Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty
Epoch Times27. Januar 2015

+++ 17:50 Uhr: Sind die Attentäter von Tripolis tot?

Der qatarische Fernsehsender Al Jazeera berichtete, dass die Attentäter sich mit Hilfe von Sprengstoffgürteln selbst getötet hätten. Der Sender zitierte ein Statement, dass Assam al-Naass, ein Sprecher der Sicherheitskräfte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gemacht hatte: „Nachdem sie bis auf die 24. Etage des Hotels verfolgt und umzingelt worden waren, zündeten die Angreifer Sprengstoff-Gürtel, die sie trugen“.

Ein Al Jazeera-Korrespondent vor Ort, Mahmoud Abdelwahed, berichtete Ähnliches: „Wir wissen, dass [die Angreifer] das Hotel betraten und sich sofort ins Obergeschoss begaben. Sie hatten Handgranaten und AK-47 [Kalaschnikows]“. Derselbe Korrespondent sagte auch, dass Sicherheitskräfte acht US-Bürger gerettet hätten.

+++ 17:15 Uhr: Lybisches Fernsehen dementierte, dass es zur Geiselnahme kam ++ spricht von zwei getöteten Attentätern +++

Was war da los? Ein Bericht der New York Times spricht von 4-5 Angreifern auf das Hotel Corinthia in Tripolis. Die mutmaßlichen ISIS-Kämpfer seien heute am frühen morgen in die Hotel-Lobby gestürmt und hätten wahllos um sich geschossen und dabei mindestens eine Philippinin getötet. Doch bringt das Medium auch eine widersprüchliche Nachricht in Spiel: Es habe gar keine Geiselnahme gegeben! Diese Aussage sei heute mittag im lybischen Fernsehe von Behörden verbreitet worden. Dort habe es geheißen, dass mindestens zwei Angreifer erschossen worden seien. 

+++ 15:50 Uhr: Das Hotel ist Wohnsitz des lybischen Ministerpräsidenten Omar al-Hassi, der zum Zeitpunkt der Attacke nicht anwesend war.

Im Hotel Corinthia in Tripolis residierten italienische, britische und türkische Gäste. Das Hotel war zum Zeitpunkt des Angriffs jedoch weitgehend leer. Welche Nationalität die acht Opfer des Anschlags haben, ist noch nicht bekannt.

Prominent ist die Adresse außerdem, weil der von Milizen unterstützte, lybische Ministerpräsident Omar al-Hassi im Hotel residiert. Doch auch er war am Dienstag nicht vor Ort. Auch das Sicherheitspersonal Al-Hassis sei nicht da gewesen, sagte ein Mitarbeiter des Corinthia. Das Hotel an der Mittelmeerküste von Tripolis war im Jahr 2013 schon einmal Ziel einer Attacke, als der ehemalige Ministerpräsident, der dort wohnte, entführt wurde.

Seit dem Sturz und der Ermordung des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 kämpfen in Lybien konkurrierende Milizen und Volksstämme um die Macht. Aktuell gibt es dort zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente, die im westlichen und östlichen Landesteil jeweils von verschiedenen Milizen unterstützt werden. Tripolis erlebte deshalb eine Reihe von Anschlägen mit Autobomben und zahlreiche Schießereien.

Bevor vergangenen Sommer der Streit der zwei politischen Lager begann, war das Hotel Corinthia Sitz verschiedener internationaler Botschaften.

+++ 15:50 Uhr: Das attackierte Hotel ist Wohnsitz des lybischen Ministerpräsidenten Omar al-Hassi

Im Hotel Corinthia in Tripolis residierten italienische, britische und türkische Gäste. Das Hotel war zum Zeitpunkt des Angriffs jedoch weitgehend leer. Welche Nationalität die acht Opfer des Anschlags haben, ist noch nicht bekannt.

Prominent ist die Adresse außerdem, weil der von Milizen unterstützte, lybische Ministerpräsident Omar al-Hassi im Hotel residiert. Doch auch er war am Dienstag nicht vor Ort. Auch das Sicherheitspersonal Al-Hassis sei nicht da gewesen, sagte ein Mitarbeiter des Corinthia. Das Hotel an der Mittelmeerküste von Tripolis war im Jahr 2013 schon einmal Ziel einer Attacke, als der ehemalige Ministerpräsident, der dort wohnte, entführt wurde.

Seit dem Sturz und der Ermordung des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 kämpfen in Lybien konkurrierende Milizen und Volksstämme um die Macht. Aktuell gibt es dort zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente, die im westlichen und östlichen Landesteil jeweils von verschiedenen Milizen unterstützt werden. Tripolis erlebte deshalb eine Reihe von Anschlägen mit Autobomben und zahlreiche Schießereien.

+++ 15:40 Uhr: Hotelmitarbeiter schildern den Ablauf der Ereignisse:

Fünf maskierte Angreifer in kugelsicheren Westen seien in das Hotel gestürmt, obwohl das Wachpersonal an den Türen versucht habe, sie zu stoppen. In der Lobby hätten die Bewaffneten das Feuer eröffnet und wahllos auf das Personal geschossen, zitierte ihn die Zeitung Boston Globe.

Ein Mitarbeiter sagte, die Angreifer hätten in seine Richtung gefeuert, nachdem er seine Tür geöffnet habe, um nachzusehen was vor sich ging. Daraufhin flüchtete er mit anderen Mitarbeitern und ausländischen Gästen durch die Hinterausgänge des Hotels den Parkplatz.

Als sie dort ankamen, sei eine Autobombe in knapp hundert Meter Entfernung explodiert. Dies sei passiert, nachdem eine Schutztruppe in die Lobby eindrang und das Feuer auf die Angreifer eröffnete. Zwei Wachleute wurden dabei sofort getötet, berichtete er. Der Mitarbeiter wollte aus Furcht vor Vergeltung seinen Name nicht nennen. Er sagte, die Autobombe habe mindestens fünf Autos auf dem Parkplatz in Brand gesetzt und einige Fenster an der Fassade des Hotels beschädigt.

+++ 15:20 Uhr Die Zeitung Boston Globe meldet: Fünf Geiseln wurden getötet. Es handele sich um  ausländische Hotelgäste.

Mahmoud Hamza, Kommandeur der örtlichen Sondereinsatzkräfte, sagte dem TV-Sender al-Nabaa, die Situation sei “unter Kontrolle“. Er äußerte sich nicht zum aktuellen Aufenthaltsort der Geiselnehmer, sagte aber, dass fünf Ausländer getötet wurden, ohne nähere Angaben zu machen.

+++ 13:30 Uhr Geiselnahme in einem Luxushotel in der libyschen Hauptstadt Tripolis: Militante Islamisten haben auf dem Parkplatz des Hotels Corinthia zuerst eine Autobombe gezündet, dann seien mehrere bewaffnete Männer in das Gebäude gestürmt und haben Geiseln genommen, sagen Augenzeugen.

Drei Tote, zwölf Geiseln

Laut einer lokalen Nachrichtenagentur befinden sich derzeit zwölf Menschen in der Gewalt der mutmaßlichen ISIS-Kämpfer. Es soll sich bei ihnen um türkische und europäische Hotelgäste handeln, hieß es auf Twitter. Drei Wachmänner des Hotels seien von den Attentätern getötet worden.

Hotelangestellte berichteten von fünf vermummten Angreifern, die sich im Gebäude verschanzt haben.

Auch libysche Behörden bestätigten laut Spiegel Online, dass eine Geiselnahme stattgefunden hat. Außerdem war von zwei philippinischen Angestellten die Rede, die verletzt worden seien.

IS bekennt sich zum Anschlag

Auf Twitter bekannte sich der libysche Arm der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS, ISIS oder ISIL) zu dem Anschlag. Der Angriff sei eine Vergeltung für den Tod des Dschihadisten Abu Anas al-Libi, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998. Damals wurden mehr als 200 Menschen getötet.

Gegen Libi sollte demnächst in New York ein Prozess beginnen, doch er starb Anfang dieses Monats an Leberkrebs.

Das Hotel Corinthia, auch bekannt als Corinthia Bab Africa Hotel, ist ein Fünf-Sterne-Haus in der Innenstadt von Tripolis. Es ist bei ausländischen Diplomaten und Journalisten beliebt und gilt als wichtiger Treffpunkt für Verhandlungen. Es gehört zu den am schärfsten bewachten Gebäuden in Tripolis. Im Oktober 2013 gelang es Milizionären trotzdem, Lybiens damaligen Premierminister Ali Seidan aus dem Hotel zu verschleppen. (rf)



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