Apple Bezahlsystem startet in den USA: Ist Apple Pay wirklich besser als Google Wallet? Kann Apple Pay mit voller Sicherheit die Plastikkarte ersetzen?

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Apple CEO Tim Cook während eines Apple Spezial-Events im September in Cupertino, Kalifornien.Foto: (Justin Sullivan/Getty Images)
Epoch Times22. Oktober 2014

Nach der Vorstellung des iPhone 6 kopiert Apple weiterhin bestehende Technologien für sein Apple Pay und könnte seine Sache ganz gut machen.

Die Idee ist: einfach mit dem iPhone vor einem, in über 220.000 Geschäften installiertem Gerät winken und mit seinen eingekauften Waren weggehen. Es würde keine Geldbörse, keine Kreditkarte und kein Bargeld benötigt werden.

Zum Start in den USA sind große Unternehmen wie die Modekette Macy’s, McDonald oder Subway ausgerüstet für das bargeldlose Zahlen. Apple spricht selbst von 220.000 Geschäften, in denen die Kunden mit Apple Pay zahlen könnten. Dies entspricht laut TIME.com aber nur gut 2,4% der sieben bis neun Millionen Einzelhändler in den USA, die Kreditkarten akzeptieren. Kleinere Geschäfte müssten zunächst ihre Kassen für das Bezahlen per NFC aufrüsten.

Das ist eine tolle Idee, aber keine, die von Apple erfunden wurde, obwohl Apple behauptet, dass diese Art der Bezahltung aufgrund der Nahfeldkommunikations-Antenne im iPhone 6 möglich geworden ist.

Android Mobiltelefone sind mit diesem „innovativen“ Feature bereits seit 2011 ausgestattet, aber niemand verwendet das Google Wallet Bezahlsystem, welches ähnlich zu Apple Pay ist. Warum eigentlich nicht?

Ein neues Marketing Paket

In einer gewissen Art und Weise ist alles eine Frage des Marketings und davon, wie man etwas verkauft. Genau so, wie der ursprüngliche iPod aus einer gewöhnlichen Festplatte, einem LED Display und einer einfachen Bedien-Software bestand, übernimmt Apple eine bestehende Technologie, gibt sie in eine hübsch gestaltete Verpackung und vermarktet sie richtig.

Bei Apple Pay wird NFC (Nahfeldkommunikation), die Apple Touch-ID Fingerabdruck-Technologie, sowie die Chip- und Pin- Sicherheitssysteme, die in Europa für Kreditkarten verwendet werden, genommen und zu einem Ganzen zusammengemixt. Natürlich ist es da auch hilfreich, dass man über iTunes bereits über 500 Millionen an Kreditkartennummern gespeichert hat und neue können leicht über das Passbook hinzugefügt werden.

Wo Google scheitert und Apple es bereits geschickter macht ist im Marketing und Verhandeln. Da, wo Google es verfehlt hat, klarzumachen, was Google Wallet ist, macht es Apple besser.

„Vorbei sind die Zeiten, wo sie nach ihrem Geldbeutel gesucht haben. Die verschwendete Zeit, die richtige Kreditkarte zu finden. Jetzt passieren Zahlungen mit einem einzigen Tastendruck.“ Das hört sich gut an, nicht warh?

Darüber hinaus hat Apple einen tollen Job geleistet, indem es die Medien und die Wall Street bei der Veröffentlichung weg vom neuen iPhone und auf neue Zahlmethoden, als zukunftsweisenden Trend gelenkt hat. Nun möchte jeder wissen, wie es funktioniert und es vielleicht auch ausprobieren.

Für Verbraucher ist Apple Pay etwas einfacher zu bedienen, weil man den Bildschirm nicht mit einem 4stelligen Pincode entsperren muss, sondern nur mit dem Finger tippen muss, um die Transaktion zu bestätigen. Deshalb ist für Apple das Haupt-Verkaufsargument der Komfort.

Die meisten Leute finden es nicht wirklich unbequem, ihre Kreditkarte, oder Bargeld zum Bezahlen zu verwenden, aber hier sei wiederum erwähnt, dass es auch niemanden störte, einen Mini-Disk Player zu verwenden bis das iPod auftauchte.

Sowohl für Händler, als auch Kunden ist die Sicherheit ein weiterer wichtiger Aspekt, bei dem Apple ebenfalls behauptet, besser als eine Kreditkarte zu sein.

Sicherheit

Wenn sie ihre Kreditkarte in einem Geschäft zücken, können der Verkäufer und alle anderen das sehen. Auch wenn sie nicht mit der Karte herumwinken, können Geräte wie RFID-Scanner innerhalb weniger Meter alle Daten auf dem Magnetstreifen rasch heraussaugen.

Wenn man Apples Mobiltelefon verwendet, werden die Kreditkarten-Nummern in ein separates Datenpaket umgewandelt und auf dem Mobiltelefon gespeichert, also nicht auf einem Apple-Server. Für jede Transaktion benötigt die Bank dieses Datenpaket und einen transaktionsspezifischen Code, um die Zahlung zu verarbeiten. Das bedeutet, dass selbst wenn eine Transaktion gehackt würde, dies für weitere Transaktionen nicht relevant wäre.

Händler, als auch Kreditkartenunternehmen können die Sicherheit und den Komfort als Bonus und Verkaufsargumente für ihre Kunden verwenden und sind deswegen bereit, einen kleinen Betrag ihrer Transaktions-Entgelte an Apple abzugeben.

Was ist also der Unterschied zu Google Wallet? Apple gelang es diese Wertversprechen an seine Partner zu verkaufen, Google hingegen nicht, obwohl es viele der gleichen Features bietet. (vs/kr)



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