Aufräumen bei Chinas Ölkonzernen: Drei Spitzen-Manager gleichzeitig ausgewechselt

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Mal wieder Manager-Wechsel: In China wurden letzte Woche die CEO von den drei wichtigsten Öl-Konzernen ausgetauscht. Offiziell aus Altersgründen, inoffiziell dürfte es politische Hintergründe haben. (Symbolfoto)Foto: PHILIPPE LOPEZ / AFP / Getty
Epoch Times11. Mai 2015

Es ist, als würden bei uns die Bahn, die Telekom und Mercedes Benz gleichzeitig ihren Top-Manager feuern und ersetzen. In China ist am 4. Mai genau das passiert: Die CEOs der Ölkonzerne Sinopec, CNPC und CNOOC wurden plötzlich gewechselt. Die drei Konzerne sind allesamt Staatsunternehmen und die größten Mineralölunternehmen Chinas.

Wie chinesische Medien berichteten, fand am 4. Mai eine Managerversammlungen bei Sinopec und CNPC statt. Dort verkündete ein Regierungsvertreter die Personalwechsel. Es handelte sich um den Vizeleiter des „Zentralen Organisationsministeriums der Kommunistischen Partei“ – jener Behörde, welche die Personalpolitik im KP-Regime durchführt.

Bei Sinopec geht Fu Yucheng und wird durch Wang Yupu ersetzt. Bei CNPC geht Zhou Jiping und Wang Yilin übernimmt seinen Posten. Da Wang zuvor der Chef von CNOOC war, muss auch dort ein neuer CEO her.

Interessant ist der Grund für die Absetzung: Offiziell hieß es, die alten Chefs gingen in Rente. Diese beginnt in China laut ungeschriebenen Regeln mit 63 Jahren, der betroffene Zhou Jiping hat dieses Alter jedoch noch nicht erreicht.

Ein Insider aus der Ölbranche sagte gegenüber chinesischen Medien, der Personalwechsel in den Ruhestand sei positiv zu bewerten, auf den Konzern-CEOs habe enormer Druck durch die Anti-Korruptionskampagne gelastet, weil die Öl-Branche besonders von dieser heimgesucht wird. Andererseits stünden die CEOs gerade unter hohem Leistungsdruck, weil es der gesamten Branche wirtschaftlich nicht gut geht. Zhou Jiping hatte deshalb schon mehrmals bei der Regierung beantragt, in den Ruhestand gehen zu dürfen.

Analysten sagen: Der Personalwechsel bei den Ölkonzernen muss mit der Anti-Korruptionskampagne und Xi Jinpings Kampf gegen die Seilschaften seiner Vorgänger zusammenhängen. Die Öl-Konzerne waren alle in der Hand der einstigen „Öl-Paten“ Zeng Qinghong (Chinas Ministerpräsident unter Hu Jintao) und Zhou Yongkang (dem mittlerweile in Haft befindlichen Ex-Stasichef). Enorm viele hochrangige Manager der Öl-Branche wurden seit August 2013 per Korruptionsverfahren entsorgt: Insgesamt rund 100 Personen. Rund 50 Manager wurden bei CNPC gestürzt, bei Sinopec 20 und weitere bei CNOOC.

Anfang 2015 eröffneten Xis Korruptionsjäger dann Büros in den Konzernen, um Mitarbeiter zu befragen, Telefonate abzuhören und Untersuchungen durchzuführen.

Der EPOCH TIMES-Kommentator Xia Xiaoqiang sagte: „Dies bedeutet, dass das einstige Imperium von Zeng Qinghong immer tiefer abgetastet wird und durch die Untersuchungen seine Machenschaften immer weiter offenbart werden. Zeng scheint die nächste Zielscheibe der Anti-Korruptionskampagne zu sein.“

(yz / rf)



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