BRICS: Freihandelszone zwischen ihren Ländern in Vorbereitung

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Der chinesische Präsident Xi Jinping während des 6. BRICS Gipfels in Brasilien, 2014Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juli 2015

Noch vor dem Gipfeltreffen in Ufa diskutieren die BRICS-Staaten eine Freihandelszone (und hier) zwischen ihren Ländern. Es ist ein bedeutender Schritt zur weiteren Förderung des Handels, denn damit würde eine einheitliche Wirtschaftszone mit mehr als 2,8 Milliarden Menschen entstehen.

Schon seit ihrem Treffen in Dubai wird in diese Richtung nachgedacht. Der Handel zwischen den fünf Staaten hat sich zwischen 2002 und 2012 um 922 Prozent erhöht.

Putin plante schon seit 2000 eine Freihandelszone zwischen Europa und Asien

Die Chancen dafür sind immer weiter gesunken, die Sanktionen laden nicht dazu ein, weiter mit Europa darüber zu verhandeln. Oder wird es nur nicht veröffentlicht?

Statt dessen wendet sich Russland Asien zu – und dort gibt es große funktionierende Strukturen, die es sich zu kennen lohnt.

Bevor die BRICS-Staaten ein eigenes Modell aufbauen können, war es jedoch noch notwendig, dass sich China von den USA-dominierten Verhandlungen mit TTIP, TPP und TiSA löst. Das erreichten sie im November 2014.

Die BRICS-Staaten, China und das RCEP

Statt den USA zu folgen und sich mit TTIP, TPP und TiSA erpressen zu lassen, organisierte China disket und in großer Eile ein regionales wirtschaftliches Integrationsprojekt mit Namen RCEP.

Das Konzept ist einfach, robust und funktioniert: aus den ASEAN-Staaten und den Staaten, mit denen diese bilaterale Freihandelsabkommen haben, schufen sie eine allgemeine Freihandelszone.

Diese umfasst: Indonesien, Brunei, Myanmar, Kambodscha, Laos, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam, sowie die sechs Staaten, mit denen ASEAN bereits Freihandelszonen unterhält: China, Indien, Japan, Australien, Korea und Neuseeland.

Mit dem Ukraine-Problem und den Sanktionen – oder wie manche es nennen, der wirtschaftlichen Kriegserklärung – wurde Russland regelrecht dorthin geprügelt: zu China und den RCEP-Vereinbarungen.

Die Bedeutung von RCEP sollte man nicht unterschätzen

RCEP umfasst rund 46% der Weltbevölkerung, etwas mehr als 30% des zu Marktkursen berechneten BIP der Welt und rund 38% vom Output der Weltwirtschaftsproduktion. Das Wirtschaftswachstum liegt bei etwas mehr als 5% – und damit in europäischen Augen extrem hoch.

Es ist verantwortlich für mehr als die Hälfte des gesamten Weltwirtschaftswachstums. China, Indien und Indonesien sind die drei bevölkerungsstärksten Staaten der Welt mit schnellstem Wirtschaftswachstum.

Die RCEP-Wirtschaft kann fast alles selbst, in vielen Wirtschaftsbereichen sind sie führend.

China bei Devisen und Kapital, Konsumgüter-, Industrie- und Anlagenproduktion, mit Städten wie Hong Kong und Tokio gehören führende Banken- und Finanzplätze dazu. Die Häfen wie Singapur, Shanghai, Hong Kong und vielen anderen sind einige der größten Warenumschlagplätze der Welt.  Asiens Agrarwirtschaft ist ohnehin weitgehend autark und eher von Überschüssen als von Defiziten geplagt.

Früher bestanden für die RCEP-Zone noch einige Abhängigkeiten in der Energiewirtschaft, so etwa bei Öl und Gas. Sie werden Russland gern aufnehmen und ihre Beziehungen vertiefen. Wer wem beitritt oder wie die Beziehungen zwischen ihnen gestaltet werden, sind sicherlich Verhandlungsgegenstand.

Fazit: wohl deshalb will die USA unbedingt TTIP, TiSA und TPP mit der EU

Während die USA ihre Abkommen TTIP, TiSA und TPP mit großer Geheimhaltung den Völkern gegenüber in der EU durchdrücken will, gibt es am anderen Ende der Welt längst eine riesige funktionierende Freihandelszone – autark und es ist eine, die die USA nicht benötigt. Eine, die sich noch dazu nach Afrika und Südamerika ausbreiten könnte – Südafrika und Brasilien sind BRICS-Länder. (ks)

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