Blutigste Kämpfe seit Februar erschüttern die Ostukraine

Donezk (dpa) - Mit dem blutigsten Kampftag seit Monaten und dem neuen Einsatz schwerer Waffen hat sich die Lage im Kriegsgebiet Ostukraine wieder verschärft. Bei Beschuss an der gesamten Frontlinie durch die ukrainische Armee seien mindestens 15…
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Brennder Markt in Donezk: Eine Eskalation der Gewalt erschüttert die Ostukraine.Foto:  Alexander Ermochenko/dpa
Epoch Times3. Juni 2015

Mit dem blutigsten Kampftag seit Monaten und dem neuen Einsatz schwerer Waffen hat sich die Lage im Kriegsgebiet Ostukraine wieder verschärft. Es wird von 15 Toten und 60 Verletzten auf Seite der Separatisten berichtet. 900 Bergarbeiten seien bei Donezk eingeschlossen.

Kiew: Separatistische Offensive wurde abgewehrt

Das Militär habe eine Offensive der Aufständischen mit schwerer Kriegstechnik abgewehrt, die zuvor wegen des Minsker Friedensplans eigentlich ins Hinterland zurückgezogen worden war, teilte der Generalstab in Kiew mit. Großkalibrige Geschütze sollen nach dem Friedensplan für den Donbass von Mitte Februar eigentlich von der Front abgezogen werden.

Die Armeeführung berichtete von einem Angriff der Separatisten bei der Ortschaft Marjinka westlich von Donezk mit rund 1.000 Kämpfern und mehreren Panzern. Militärsprecher Andrej Lyssenko in Kiew sagte, die Armee habe die Lage unter Kontrolle. Separatistensprecher Eduard Bassurin wies die Vorwürfe zurück.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk machte Russland für die Eskalation verantwortlich. Moskau habe die Separatisten angewiesen, vor dem Gipfel sieben führender Wirtschaftsnationen auf Schloss Elmau in Bayern einen Kampfeinsatz zu starten. „Ich erwarte, dass die Weltgemeinschaft auf dem G7-Gipfel der russischen Aggression eine richtige und angemessene Antwort gibt“, sagte er bei einem Besuch auf einem Truppenübungsplatz.

Die Ukraine sprach von einer Provokation und zynischer Missachtung aller Vereinbarungen. „Russland muss die Terroristen dazu bringen, das Feuer einzustellen“, sagte Armeesprecher Alexander Poronjuk. Seit Beginn der Kämpfe im April 2014 sind in den Gebieten Donezk und Luhansk nach UN-Angaben mehr als 6400 Menschen ums Leben gekommen.

Prorussische Separatisten: Tote und Verletzte durch Beschuss mit schwerem Geschütz

Bei Beschuss an der gesamten Frontlinie durch die ukrainische Armee seien mindestens 15 Menschen getötet worden, sagte Wladimir Kononow von den prorussischen Separatisten am Mittwoch in Donezk. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden.

Durch den Einschlag von Geschossen bei Donezk wurden mehrere Bergwerksstollen verschüttet. Insgesamt seien mehr als 900 Arbeiter unter Tage eingeschlossen, sagte Bassurin der Agentur Interfax zufolge. Zuvor war noch von 600 eingeschlossenen Arbeitern die Rede gewesen. Eine unabhängige Bestätigung dafür lag zunächst nicht vor.

Vor allem spitzt sich die Versorgungslage im Donbass zu. Die Ukraine habe die Wasserleitungen zum Gebiet Luhansk fast komplett geschlossen, teilte der örtliche Betrieb Luhanskwoda mit. Die Aufständischen und Russland werfen der Ukraine eine Wirtschaftsblockade des abtrünnigen Donbass vor. (dpa/dk)



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