China: Mitarbeiterinnen von Unternehmen zur Verhütung gezwungen

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Die Ein-Kind-Politik in China verursacht viele Zwangsmaßnahmen.Foto: SONNY TUMBELAKA/AFP/Getty Images
Von 19. Februar 2013

 

Die umstrittene Ein-Kind-Politik in China verursacht eine Reihe von Zwangsmaßnahmen, die das Leben der Bevölkerung stark beeinträchtigen. In der chinesischen Millionen-Metropole Guangzhou nehmen sogar die Unternehmen an der Durchsetzung der Ein-Kind-Politik teil. Während in Deutschland im Vorstellungsgespräch die Frage nach einer Schwangerschaft grundsätzlich unzulässig ist, werden in China nicht nur Mitarbeiterinnen, sondern auch die Ehefrauen von Mitarbeitern zu Schwangerschaftstest und Verhütungsmaßnahmen genötigt.

Bisher galt Guangzhou als Vorbild für eine liberalere Handhabung der Ein-Kind-Politik, indem Frauen angeblich nicht zum Einsetzen der Spirale gezwungen werden. In vielen Städten in China gilt die Regel, dass ein Kind nur dann angemeldet werden und in die Schule gehen darf, wenn sich seine Mutter die Spirale einsetzen lässt. Nach Berichten der Zeitung Yangcheng Wanbao habe der Verantwortliche des Amts für die Ein-Kind-Politik in Guangzhou im letzten Jahr zu den Medien gesagt, dass diese Regel in seiner Stadt nicht gelte. Die Recherchen dieser Zeitung machen jedoch klar, dass die Realität anders aussieht. Viele Einwohner in Guangzhou seien vom Amt bis zu vier Mal pro Jahr zu einer Untersuchung gezwungen worden. Dabei sei ein Schwangerschaftstest durchgeführt und überprüft worden, ob die zuvor eingesetzte Spirale nicht entfernt worden sei. Einige Unternehmen arbeiten offensichtlich mit der Behörde zusammen und nehmen diesen Nachweis als Voraussetzung für die Auszahlung der Prämien.

Die Journalisten der Zeitung Yangcheng Wanbao fanden heraus, dass das staatliche Unternehmen Sinopec Group sogar die Ehefrauen ihrer Mitarbeiter in Guangzhou zu dieser Untersuchung zwingt. Dabei werde auch noch berücksichtigt, wo die Ehefrau arbeitet. Wenn sie in einem staatlichen Unternehmen angestellt sei, müsse sie nur einmal pro Jahr zu dieser Untersuchung, anderenfalls müsse der Mann vier Nachweise pro Jahr mitbringen. Ansonsten gebe es keine Prämie.

Mindestens 114 Millionen Frauen in China haben sich zur Verhütung eine Spirale einsetzen lassen. Viele von ihnen haben diesen Eingriff nicht freiwillig vornehmen lassen. Die Operation ist nicht risikofrei. Viele Frauen haben anhaltende körperliche Beeinträchtigungen davongetragen. Nach Erklärung von news.qq.com ist es in China seit der Weltbevölkerungskonferenz im Jahr 1994 nicht mehr erlaubt, Menschen zu Verhütungsmaßnahmen zu zwingen. Leider ist diese Praxis immer noch weit verbreitet.



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