Chinas Geldmengen wachsen im Januar ungleichmäßig

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Besorgnis über Chinas Geldmengen: Sie haben sich im Januar entgegen aller Erwartungen verhalten.Foto: China Foto Press / Getty Images
Von und 18. Februar 2014

Die Krisenstimmung im chinesischen Finanzkreis wurde durch die neuesten Zahlen der Zentralbank angeheizt: Im Monat Januar stieg in China die Geldmenge M2 sehr schnell, während die Geldmenge M1 unverhältnismäßig langsam wuchs. Dies bedeutet, dass Massen von kürzlich vergebenen Krediten nicht bis in die Realwirtschaft geflossen sind, sondern vom Bankensystem geschluckt wurden.

In China definiert man die Geldmengen folgendermaßen: M0 ist der Bargeldumlauf; M1 entspricht M0 plus Sichteinlagen von Unternehmen; M2 entspricht M1 plus Unternehmens-Einlagen mit vereinbarter Laufzeit, plus der Gesamtheit der privaten Einlagen etc.

Kreditvergabe auf Vierjahres-Rekord

Am 15.Februar veröffentlichte die chinesische Zentralbank die Finanzzahlen für den Monat Januar. Die Statistik zeigte: Bis Ende Januar betrug die M2 Balance 112,35 Billionen Yuan. Das waren 13,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die M1 Balance betrug derweil 31,49 Billionen Yuan, was einem Anstieg von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Die M0 Balance betrug 7,65 Billionen Yuan, das war ein Anstieg von 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Januar wurden netto insgesamt 1,79 Billionen Yuan Bargeld in den Markt gepumpt.

Zu beachten ist noch, dass im Januar die gesamten Einlagen 940,2 Milliarden Yuan weniger als im Vormonat betrugen. Im Januar 2013 wuchsen die gesamten Einlagen jedoch um 749,9 Milliarden Yuan. Es gab also im Januar wesentlich weniger Einlagen, davon schrumpften die Gesamteinlagen der Unternehmen um 2,44 Billionen Yuan.

Laut der Zentralbank-Statistik gab es im Januar 2014 insgesamt 1,32 Billionen Yuan an neuen Kreditvergaben. Das ist seit Februar 2010 die Rekordzahl – Chinas staatliche Medien begründeten dies damit, dass „die Realwirtschaft im Inland einen deutlich höheren Kapital-Bedarf“ verzeichnete.

[–Kein gutes Omen–]

Wenn die Geldmenge M2 schnell wächst und M1 im Vergleich dazu sehr langsam, bedeutet dies, dass viele schnelle und große Investitionen getätigt werden, während die Nachfrage auf dem Markt eher schleppend läuft. All dies zusammen ist ein Zeichen für Krisensrisiko.

Der erste Volkswirt des chinesischen staatlichen Informationszentrums, Fan Jianping, sagte zu Medien, es sei ein „gefährliches Signal, dass das Wachstum von M1 plötzlich seine Geschwindigkeit verloren hat“. Man müsse sehr darauf achtgeben, da so etwas in der Geschichte noch nie vorgekommen sei.

Unternehmen plagt immer noch Geldmangel

Im Jahr 2013 wurden in China insgesamt 8,9 Billionen Yuan an neuen Krediten vergeben, die Höchstmenge in den vergangenen vier Jahren. Trotzdem rufen Chinas Unternehmen, besonders die kleinen und mittelständischen, immer noch wegen „Geldmangel“ um Hilfe.

Wo ist das Geld versickert? Zhang Monan, ein Wirtschaftswissenschaftler des chinesischen Internationalen Wirtschafts-Austauschzentrums sagte dazu: „Viel Kapital ist nicht bis in die Realwirtschaft geflossen, sondert zirkuliert lediglich im Bankensystem“.



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