Chinas Yuan: Nach außen teurer, im Land immer wertloser

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China Währung verhält sich derzeit aus mehreren Gründen paradox.Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images
Von 14. Januar 2014

Chinas Währung, der Yuan, verhält sich aktuell entgegen aller Wirtschaftstheorie: Normalerweise müsste das Preisniveau im Land sinken, wenn die Währung eines Landes eine Aufwertung nach Außen erfährt. In China ist es genau umgekehrt: Der Wert des chinesischen Yuan steigt auf dem internationalen Markt, während das Leben in China immer teuer wird. Grund hierfür ist die Währungs- und Wechselkurs-Kontrolle der Pekinger Regierung.

Wechselkurs zum US-Dollar steigt

Mitte Dezember 2013 stand der Wechselkurs des Yuan zum US- Dollar rund 6,10. Im Juli 2005 hatte dieser Kurs noch bei 8,28 gelegen. In den letzten achtundeinhalb Jahren ist der Yuan gegenüber dem US-Dollar also um 35,7 Prozent gestiegen. Doch warum?

Chinas Wirtschaftswachstum wurde vor allem durch ausländische Investition beflügelt. Um das Wachstum hoch zu halten, zog Peking mit einem steigenden Yuan gezielt das internationale Kapital ins Land.

Hot Money macht´s möglich

Nach der neuesten Statistik des Global Financial Integrity Institute (GFI) aus Washington D.C., flossen im Jahr 2012 insgesamt mindestens 100 Milliarden US-Dollar Hot Money durch verfälschte Rechnungen nach China. Dieses Kapital verteilte sich auf dem Finanz- und Immobilienmarkt.

Ein großer Teil des Hot Moneys verwandelte sich in China zum Schattenbanken-Kapital. Als sich Chinas Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahren verlangsamte und die Zentralbank mehr Kontrolle auf die Kreditvergabe ausübte, waren viele Unternehmen bereit, auf der Suche nach Cash Flow erhöhte Zinsen in Kauf zu nehmen. Dadurch entstand in China ein riesiges Schattenbankensystem.

Ein anderer großer Teil des Hot Moneys floss in die Immobilienbranche. Daduch stieg der Immobilienpreis in China 2013 durchschnittlich um 9,5 Prozent, in manchen großen Städten sogar um 20 Prozent.

Lian Ping, erster Volkswirt der Bank of Communication aus China, ist der Meinung, dass der Wechselkurs des Yuan zum US-Dollar sich noch langsam weiter steigern wird – bis zum Jahresende könnte ein US-Dollar weniger als sechs Yuan kosten.

Chinesen leiden unter ständiger Teuerung

[–Chinesen leiden unter ständiger Teuerung–]

Während sich der Yuan immer mehr dem US-Dollar angleicht, steigen die Preise und Lebenshaltungskosten in China ständig. Vor acht Jahren kostete zum Beispiel ein Liter Benzin 4,26 Yuan. Im Januar 2014 kostete das Benzin schon 7,81 Yuan pro Liter und damit 1,83-mal so viel, wie vor acht Jahren.

Ein Pekinger Bürger namens Lin sagte der EPOCH TIMES: „Vor acht Jahren kostete eine Wohnung am Pekinger Stadtrand pro Quadrat Meter weniger als 2.500 Yuan (rund 313 Euro), nun kostete dort eine gebrauchte Wohnung über 20.000 Yuan (rund 2.500 Euro) pro Quadratmeter, das ist fast neunmal so viel, wie vor acht Jahren.“

Geldschein-Schwemme

Daten der chinesischen Zentralbank zeigen: Im Jahr 2005 lag die Geldmenge in China (M2) bei weniger als 30 Billionen Yuan. Bis Ende November 2013 hatte M2 schon die 107,93 Billionen Yuan überschritten, was mehr als dreimal so viel Geld wie vor acht Jahren entsprach.

Woher kommt die Geldschein-Schwemme? Ein Hauptgrund dafür war die Währungskontrolle durch die chinesische Zentralbank: Immer wenn Exportunternehmen Überschuss in Form von internationaler Hartwährung erwirtschaftet hatten oder internationales Kapital ins Land floss, druckte die Zentralbank eine dem Wechselkurs entsprechende Menge Yuan für den Inlandsmarkt. Dies geschah, weil der Yuan nicht frei konvertierbar ist.



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