Nach Mallorca zum Fahrradfahren

Titelbild
Gemeinsam Radfahren in MallorcaFoto: Horst Weiss
Von 29. März 2005

Mallorcas Strände laden seit Jahrzehnten Sonnenhungrige ein. Dies allerdings erst in der wärmeren Jahreszeit. Wenn man als Fahrradfahrer schon im Februar und März dem deutschen Winter entkommen will, dann ist Mallorca inzwischen ein guter Tipp.

In aller Stille ist auf der Insel ein Netz von einwandfreien Fahrradstraßen hergerichtet worden, und viele große Hotels bieten Fahrradferien an mit allem, was dazugehört. Max Hürzeler, Schweizer und ehemals Weltmeister im Steherrennen, weiß, was Fahrradfahrer brauchen und hat eine ganze Hotelkette auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Eins dieser Hotels liegt süd-östlich von La Palma in Puig de Ros inmitten eines Pinienwaldes auf einer Steilküste. Da kommt man als neu angekommener Gast schon ins Staunen, wenn man so um die 250 Fahrräder im Fahrradkeller stehen sieht, Rennräder und Mountainbikes, deren Qualität selbst Profis zufrieden stellt. Bei der Buchung hat man normalerweise schon seinen Wunsch zusammen mit der Körpergröße bekannt gegeben und das passende Fahrrad steht bereit. Für jeden Tag ist eine Tour gebucht, untere Leistungsgruppe, für ganze 4 Euro pro Tag.

Am nächsten Morgen, das Thermometer zeigt nur 4 Grad, ist schnell alles Nötige für eine erste Tour beisammen, ein Proviantpaket ist im Hotelpreis eingeschlossen. Und wer nimmt die Gruppe von vier Gästen fahrradmäßig unter seine Fittiche? Albert Zweifel, den Fans als fünffacher Querfeldein-Meister bekannt. Um zehn Uhr wird gestartet, die einen mit Rennrad, die anderen auf dem Mountainbike, die unterschiedliche Kondition kommt noch nicht so sehr zum Tragen. Eine Strecke von 85 km ist bis zum Nachmittag gegen 16 Uhr zu bewältigen. Die ausgewählten Straßen sind Fahrradstraßen, rennradgerecht, wofür sie höchstes Lob erhalten, und tatsächlich mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet, zulässige Höchstgeschwindigkeit 40 km. Die sonst eher ruppigen spanischen Fahrer zeigen sich ganz friedfertig und nehmen Rücksicht auf alles, was sich auf zwei Rädern fortbewegt.

Die Strecke verläuft, wie alle Fahrradstraßen auf der Insel abseits der Touristenwege. Eine spezielle Fahrradkarte des Hotels ist eine gute Hilfe, aber unser Albert kennt sich ja sowieso bestens aus. Auf Wunsch einer Teilnehmerin wird ein Abstecher zum heimischen Markt gemacht, wo sie sich reichlich eindeckt mit Genüssen, die auf der Insel gewachsen sind, Oliven, Mandarinen und Orangen, Pistazien und manch anderes füllt ihren vorsorglich mitgenommenen Rucksack. Das ist das Schöne an so einer Tour, wenn alle einverstanden sind, dann ist auch ein Marktbesuch oder Ähnliches möglich. Zu Mittag kehrt die Gruppe ein in ländlicher Kneipe. Man kann ein bocadillo mallorquíno bestellen und erhält ein duftendes Brot mit Tomaten, Oliven, Jamon Serrano, vielleicht auch Kapern und Basilikum, das Brot getränkt mit Olivenöl. Man kann sich ein wenig ausruhen und die wärmende Sonne genießen. Allerdings ist das Thermometer seit dem Morgen nur wenige Grade höher geklettert. Doch das reicht aus für die vielen Mandelbäume, die in voller Blüte die Wege säumen.

Jeden Tag wird eine neue Route ausprobiert, jede ist anders, aber jede macht Spaß. Jede ist nur ein Bruchstück der unglaublich vielen Strecken, die ein Fahrradfahrer auf Mallorca zur Auswahl hat.

Da wundert es dann nicht zu hören, daß die deutsche Damen Nationalmannschaft regelmäßig auf Mallorca trainiert, natürlich auch zu Gast bei Max Hürzeler, und daß ganze Rennmannschaften häufig in den einschlägigen Hotels Trainingsquartier beziehen.

Man darf sich aber nun nicht von dem Standard der Profis abschrecken lassen. Es ist genauso gut für die Kinder gesorgt. Es gibt Kinderräder, Kinderbetreuung und schließlich auch den Strand, auch wenn es noch lange nicht warm genug ist zum Baden. Dafür steht in der kühlen Jahreszeit ein geheiztes Hallenbad zur Verfügung und viele andere Einrichtungen im Nassbereich, Tischtennis und Minigolf machen besonders den Kindern Spaß, den Nimmermüden stehen Tennisplätze und Billard zur Verfügung.

Sie werden sicherlich noch mehr entdecken. Wenn der Popo vom Fahrradfahren strapaziert ist, dann macht man eben mit dem Bus einen Abstecher in das 6 km entfernte El Arenal zum Shopping.

Und am nächsten Tag wieder in den Sattel, denn so gute und ruhige Fahrradstraßen, in so schöner Landschaft, die muß man genießen. Da steckt man den oft heftigen Gegenwind weg wie nichts, als Sportler, das wäre doch gelacht!



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