Ebola-Alarm in Berlin: Das passiert jetzt in der Sonderisolierstation der Charité

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Feuerwehrsprecher Stefan Poloczek gab eine Pressekonferenz zum Berliner Ebola-Verdachtsfall.Foto: ODD ANDERSEN / AFP / Getty Images
Epoch Times19. August 2014

Es ist Deutschlands zweiter Ebola-Verdachtsfall: Eine 30-jährige Westafrikanerin brach heute vormittag im Jobcenter Berlin-Pankow zusammen. Sie habe vor kurzem in ihrem Heimatland Kontakt mit Ebola-Infizierten gehabt, berichtete die Berliner Zeitung. Nachdem das Gelände weiträumig abgesperrt worden war, wurde die Frau in einem Notarztwagen isoliert und auf die Sonderisolierstation für Seuchenfälle der Charité gebracht. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, wurden auch die Menschen, die mit der Frau Kontakt hatten, in eine Klinik gebracht.

Zwei Stunden Vorlauf sind nötig, um die Spezialstation für die Aufnahme eines Patienten vorzubereiten. Mit insgesamt 24 Betten besitzt das Virchow-Klinikum der Charité Deutschlands größte Station dieser Art: Nur acht Krankenhäuser Deutschlands sind derzeit wirklich auf Ebola-Patienten vorbereitet.

Wie sieht die Spezialstation aus?

Das Krankenzimmer der Isolierstation ist direkt vom Erdgeschoss aus zugänglich, damit der Kranke nicht an anderen Patienten vorbei getragen werden muss. Auch ist das Zimmer durch mehrere Luftschleusen vom Rest des Gebäudes getrennt und in Inneren herrscht Unterdruck, damit keine Erreger durch die Luft nach außen strömen können. Die Station hat eine eigene Klimaanlage, welche die Luft solange filtert, bis alle Keime abgetötet sind, das heißt, es gelangt keine möglicherweise infizierte Luft nach außen. Auch die Fenster des Krankenzimmers sind aus bruchsicherem Glas.

Station führt ersten Bluttest durch

Ein erster Bluttest wird direkt auf der Seuchenstation durchgeführt, die dafür extra ein kleines Labor integriert hat. Doch auch im Fall der Berliner Ebola-Verdachtspatientin wird die Blutprobe noch nach Hamburg ans Bernhard-Nocht-Institut geschickt, welches innerhalb von 24 Stunden Gewissheit schafft dürfte, ob tatsächlich eine Infektion mit Ebola vorliegt.

Ärzte haben den Notfall oft geübt

Da sich auch die Ärzte auf der Spezialstation nicht normal bewegen können, führt die Charité zweimal pro Monat Übungen durch. Die Mediziner und Pfleger müssen komplizierte Schutzanzüge tragen, die nach einer Schicht aufwendig desinfiziert werden müssen. Allein das Anlegen der doppelt luftdichten Schutzanzüge dauert 20 Minuten. Die Ärzte können deshalb maximal drei Stunden am Stück eingesetzt werden. (rf)



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