Experte: „Diese acht Risiken gefährden Chinas Wirtschaft“

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Yu Yongding (2.links) mit anderen Wirtschaftsexperten beim G20 2011Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images
Von 11. Dezember 2013

In Chinas Wirtschaft stehen 2014 alle Zeichen auf Krise, findet Yu Yongding, ein prominenter chinesischer Wirtschaftswissenschaftler. Er veröffentlichte vor kurzem eine Risiken-Liste zur aktuellen Wirtschaftslage im Reich der Mitte.

Yu Yongding ist Mitglied der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaft und war zuvor Kommissar für Geldpolitik der chinesischen Zentralbank. Am 8. Dezember veröffentlichte er auf dem SOHO Wirtschaftsforum 2013 seine Risiken-Liste bei einem Vortrag. Die Liste stellt acht Punkte vor, die aktuell Chinas Volkswirtschaft bedrohen.

Die Reihenfolge der acht Risiken:
1.    Immobilienblase
2.    Rückgang der Börsen
3.    Massenvertragsbruch bei Finanzprodukten
4.    Ausbruch der Kommunalverschuldungskrise
5.    Hohe Unternehmensverschuldung
6.    Schnelles Steigen der Inflation
7.    Anstieg der Arbeitslosigkeit durch sinkendes Wirtschaftswachstum
8.    Kapitalflucht als Zündfunke der Finanzkrise

In seinem Vortrag erklärte Yu, warum Chinas bisheriges Wirtschaftsmodell nicht mehr funktioniert: Die Wirtschaft wurde bisher hauptsächlich von hohen Investitionen und hohem Export angetrieben.

Das Investitionswachstum übertraf in den vergangenen Jahren regelmäßig das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – es erreichte fast 50 Prozent. Diese Rate ist ein weltweit historischer Rekord. In Japan und Korea erreichte das Investitionswachstum einmal 8 Prozent. In den USA lag es bei 6 Prozent als die dortige Immobilienblase platzte.

Mittlerweile ist auf ein weiteres Wachstum von Investitionen und Export nicht mehr zu hoffen: In vielen Industriebranchen, wie z.B. Stahlindustrie, Zementindustrie, Aluminiumindustrie und Glasherstellung, gibt es gigantische Überkapazitäten.

Yu Yongding warnte davor, dass einige der acht Risiken schon in den nächsten ein bis zwei Jahren als Krise ausbrechen könnten. Seiner Ansicht nach ist die chinesische Wirtschaft schon von zu hohem Wachstum verwöhnt. Falls das jährliche BIP-Wachstum unter 7 Prozent fiele, würde dies für China eine Wirtschaftskrise und politische Krisen bedeuten. Für 2014 setzte die Pekinger Regierung das Wachstumsziel auf 7,5 Prozent fest. Allerdings bezweifeln viele Experten, dass Chinas BIP diesen Wert tatsächlich erreichen wird.



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