Gao Zhisheng mit dem Preis für Redefreiheit ausgezeichnet

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Gao Zhisheng im Jahr 2005 in China vor dem Beginn seiner schlimmsten Folterungen.Foto: AFP/Getty Images
Von 28. März 2011

Gao Zhisheng wurde in London mit dem Preis von Bindman Law and Campaining durch den Index on Censorship ausgezeichnet: Er wurde ihm wegen seiner Bemühungen bei seinem Einsatz für hilflose und verfolgte Gruppen in China zugesprochen.

Der chinesische Rechtsanwalt, auch genannt „Chinas Gewissen“, vertrat Opfer von ärztlichen Kunstfehlern, Hauschristen und Falun Gong-Praktizierende. Seine Kenntnisse für den Beruf des Rechtsanwalts hat er teils autodidaktisch erworben, bevor er die entsprechenden staatlichen Prüfungen absolvierte. 2005 schied Gao öffentlich aus der Kommunistischen Partei Chinas aus. 2007 schrieb er einen Brief an den Kongress der Vereinigten Staaten, in dem er darauf drängte, die Olympischen Spiele 2008 in Peking zu boykottieren, weil das chinesische Regime die Menschenrechte verletzte. Kurz danach entführte das chinesische Regime Gao und seitdem wurde er immer wieder verhaftet – sein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Seinen Lebensweg hat er in Buchform in westlichen Ländern veröffentlicht.

Gaos Frau, Geng He, schickte eine Videobotschaft, um auf diese Weise den Preis für Gao bei der Zeremonie am 24. März in London entgegen zu nehmen. Sie lebt mit ihren zwei Kindern in den USA. In ihrer Rede sagte Geng:

„Mein Ehemann ist Menschenrechtsanwalt. Er war bei der Betreuung seiner Klienten unerträglichem Druck ausgesetzt. Nach besten Kräften trat er für die Belange der Ärmsten der Armen ein. Geld oder Macht konnten ihn nicht beeinflussen. Er widerstand den Drohungen durch die Behörden. Für ihn war sein Beruf im Rechtswesen eine Berufung, um sich für Fairness auszusprechen, Gerechtigkeit und Gewissen zum Durchbruch zu verhelfen. Er war ein sehr gefragter Rechtsanwalt, bis ihm die Regierung die Anwaltslizenz entzog, seine Kanzlei schloss und unsere ganze Familie unter Bewachung stellte. Sie entzogen meiner Tochter sogar das Recht auf Ausbildung.“

„Seit dem letzten Erscheinen meines Ehemannes in der Öffentlichkeit haben wir ein ganzes Jahr absoluten Stillschweigens ertragen müssen. In all‘ dieser Zeit lebten unsere Kinder und ich in größter Angst und Sorge. Gaos Verschwinden ging gleichzeitig einher mit Brutalität und entsetzlicher Folter durch den Staat. Der Fall meines Ehemannes stellt die wahre Präsentation der andauernden Menschenrechtsverletzungen in China dar.“

„Im Namen meines Ehemannes Gao Zhisheng danke ich dem Index of Censorship für diesen Ehrenpreis, der die Bemühungen Gaos anerkennt, Menschenrechte und die Redefreiheit in China zu schützen.“

Der Index on Censorship wurde 1972 gegründet und bezeichnet sich selbst als Großbritanniens führende Organisation für die Durchsetzung der Redefreiheit. Zu den anderen, die am Donnerstag ausgezeichnet wurden, gehört Ibrahim Eissa, Herausgeber der unabhängigen ägyptischen Zeitung. Eissa gehört zu denjenigen, die im Zuge der kürzlich stattgefundenen ägyptischen Revolution demokratische Veränderungen verlangten.

Artikel auf Englisch: Gao Zhisheng Wins Freedom of Expression Award

 



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