Geheimdokument enthüllt: USA benutzen ISIS im „Stellvertreter-Krieg mit Russland, China und Iran“

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Ein Soldat der irakischen Regierungsarmee, der versucht den Vormarsch von ISIS auf Bagdad zu stoppen (23. Mai 2015).Foto: HAIDAR HAMDANI/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Mai 2015

Es ist nicht neu, aber eine neue Bestätigung: Der amerikanische Watchdog Judicial Watch hat einen teilweise deklassifizierten Bericht des US-Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die USA schon vor 2014 den Aufstieg der ISIS-Terrormiliz und ihre Ausrufung eines Islamischen Staates vorhersahen. Dagegen wurde jedoch nichts unternommen, weil die Entstehung eines solchen politischen Konstrukts den geopolitischen Absichten der USA in die Hände spielte.

Stellvertreter-Krieg mit "Russland, China und Iran"

In Syrien findet eigentlich ein Stellvertreter-Krieg statt, enthüllt das Dokument, das 2012 für Angehörige der US-Regierung und Geheimdienste gedacht war: „Russland, China und der Iran“ unterstützen das syrische Assad-Regime. „Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition“. (Nur eben mit dem kleinen Nachteil, dass die syrischen Rebellen keine gemäßigte, säkulare und demokratische Opposition sind, wie die westlichen Mainstream-Medien jahrelang behaupteten, sondern eine Ansammlung radikaler Gruppen.)

Die Salafisten, die Muslim-Bruderschaft und AQI [Al-Qaida im Irak] sind die Hauptkräfte, welche den Aufstand in Syrien antreiben“, so das Dokument, das teilweise immer noch gesperrt ist, aber hier online gelesen werden kann.

Al-Qaida im Irak (AQI), Vorläufer des „Islamischen Staates im Irak“, der sich später auf Syrien erweiterte und dann ISIS nannte, „unterstützte die syrische Opposition von Anfang an und zwar ideologisch wie durch die Medien“, so das Papier. „Der Aufstand in Syrien“ habe eine „zunehmend sektiererische Richtung eingeschlagen“ und die Unterstützung diverser sunnitischer „religiöser Gruppen und Stammesmächte“ angezogen. Dass radikale Islamisten in dessen Zentrum standen, war dem Pentagon völlig klar, das weiterhin die syrische „Opposition“ förderte, auch wenn dies das Risiko beinhaltete, in Syrien und Irak eine Hochburg der Salafisten zu erschaffen. Die strategische Chance, um dadurch „das syrische Regime zu destabilisieren“ war dem Pentagon wichtiger.

Der Investigativ-Journalist Nafeez Ahmed, der früher für den Guardian gearbeitet hat und heute für das US-Magazin Vice schreibt, veröffentlichte auf der Website Medium eine Analyse der Entwicklung von ISIS.

Typische Geheimdienst-Aktion

Ahmed zitiert Annie Machon, eine frühere Mitarbeiterin und Whistleblowerin des britischen Geheimdienstes MI5, die 1990 enthüllte, dass der MI6 Al-Qaida für ein Attentat auf Libyens Ex-Diktator Gaddafi bezahlt hatte: Die Idee, dass Elemente des US-Militär- und Sicherheitskomplexes die Entwicklung von ISIS förderten, nachdem ihr Versuch gescheitert war, die NATO zu einer zweiten „Intervention“ in Syrien zu bewegen, sei Teil eines größeren Musters, sagt sie. „Das überrascht mich nicht. Innerhalb einzelner Länder gibt es immer viele Geheimdienste mit gegeneinander konkurrierenden Absichten“, so Machon.

Auch die Antwort eines Sprechers des britischen Außenministeriums wurde von Ahmed zitiert, welcher prompt dementierte, dass der Westen die gewalttätigen Extremisten in Syrien unterstützt habe:

AQ [Al-Qaida] und ISIS sind als Terrororganisationen geächtet. Das United Kingdom lehnt alle Formen von Terrorismus ab, welche eine direkte Bedrohung der nationalen Sicherheit des UK darstellen. Wir sind Teil einer militärischen und politischen Koalition, um ISIS in Irak und Syrien zu besiegen (…) In Syrien haben wir immer die moderaten oppositionellen Gruppen unterstützt, welche die Tyrannei Assads und die Brutalität der Extremisten ablehnen.“

Einschränkung der Grundrechte im Westen

Ahmed wies in seinem Artikel abschließend darauf hin, dass der Aufstieg von ISIS in Europa wie den USA zu einer weiteren Einschränkung der Grundrechte geführt habe, und dazu „dass es neue Maßnahmen zum Kampf gegen den Terrorismus gibt – wie die Massenüberwachung und die Orwell‘sche Pflicht der Bürger, sich gegenseitig zu bespitzeln.“ Pläne, die die Regierungen diesseits und jenseits des Atlantiks in die Lage versetzen, Medien zu zensieren, zielten unverhältnismäßig auf Aktivisten, Journalisten und ethnische Minderheiten, vor allem die Muslime, so der Autor. (rf)

Quelle: Medium.com / DWN



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