Hacker und NSA freuen sich über Smartphone und „Smarthome“: Warum Überwachung und Cybersicherheit bald unser ganzes Haus betreffen

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Im Jahr 2020 werden uns schon 26 Milliarden „smarte“ Geräte im Alltag begleiten. Hackern und Spionen eröffnet das ganz neue Möglichkeiten. SymbolFoto: Patrick Lux / Getty Images
Epoch Times26. Juni 2014

Der technische Fortschritt ist unaufhaltsam: Nach dem Smartphone kommt das „Smarthome“ und das „Internet der Dinge“. Mehr und mehr Gegenstände aus unserem Alltag werden in Zukunft WLAN-steuerbar und online vernetzt sein. Die US-Websites Bloomberg und NaturalNews veröffentlichten vor kurzem einen Ausblick auf die Sicherheitsrisiken einer nicht allzu fernen Zukunft. Dank dem NSA-Skandal denken wir schon jetzt über Cybersicherheit und Überwachung nach. Doch wie angreifbar werden unser Alltag und Zuhause erst im Jahr 2020 sein?

Hacker werden in Zukunft unsere Haustüren und Fenster öffnen können, Haushaltgeräte an und ausschalten und dümmstenfalls sogar die Klospülung lahmlegen … Diese wenig beruhigende Aussicht wurde von US-Sicherheitsexperten geäußert, die Bloomberg zum Thema Smarthome-Sicherheit interviewte.

26 Milliarden „smarte“ Geräte im Jahr 2020

Bloomberg News beschrieb es so: „In den kommenden Jahren wird das Smartphone unser Haus abschließen, die Klimaanlage einschalten, das Verfallsdatum der Milch im Kühlschrank checken und unser Bügeleisen anschalten können. Eigentlich tolle Nachrichten – würde diese Bequemlichkeit nicht Kriminellen ganz neue Möglichkeiten bieten.“

Das Internet der Dinge wird schon jetzt als nächste Welle der technischen Errungenschaften gefeiert. Im Jahr 2020 könnte es bereits 26 Milliarden Geräte geben, die online verbunden sind – heute sind es lächerliche 3 Milliarden. Fast viermal so viele Smartphones, PCs und Tablets werden bis dahin in Umlauf sein, schätzt die IT-Forschungsfirma Gartner Inc.

Das Dumme ist nur, dass diese Welt der vernetzten Geräte extrem anfällig für Hackerangriffe sein wird. Sie wird „Bösewichtern ermöglichen, permanenten Zugriff auf unseren Haushalt zu haben“, so Gunter Ollmann, führender Mitarbeiter von IOActive, einer Sicherheits-Firma in Seattle.

Wenn dann das Klo gehackt wird … 

Das Ziel ist die totale Vernetzung von allem und jedem: Unserer Autos, Lampen, Kühlschränke und ja, auch unserer Toiletten. Falls man dann mal zu spülen vergessen hat, kein Problem, auch das geht per App! Ein Chicagoer Anbieter für Cybersicherheit hackte neulich mal zum Spaß eine Bluetooth-Verbindung, welche japanische Hightech-Klos der Marke Lixil steuert und stellte fest: Hacker könnten hier die Deckel auf und zu machen und eventuell einen Wasserstrahl auf das Hinterteil des ahnunglosen Benutzers abfeuern … „Ziemlich unwahrscheinlich“, meinte Lixil dazu – denn der Hacker müsste sein Smartphone mit der mitgelieferten Fernbedienung des Klos verbunden haben.

Wendet man dieses Szenario nun auf andere Lebensbereiche an, wird es weniger lustig: Mit Hilfe des Kühlschranks, Baby-Monitors oder Sicherheitssystems des Hauses könnten Hacker realen Schaden anrichten, heikle Informationen über das Privatleben klauen oder diese sogar zur Erpressung anderer Zielpersonen benutzen, so Ollmann.

[–Das Smarthome braucht eigene Sicherheitsmaßnahmen–]

Natürlich wird sich mit der Vernetzung auch die Cybersicherheit weiterentwickeln – das Problem ist nur, dass jede neue Schnittstelle ein möglicher Schwachpunkt ist. Und die Sicherheitssysteme der Smarthome-Anbieter haben öfter Lücken: Ollmans Team gelang es zum Beispiel in einem Test, ein System von Belkin International zu knacken, welches Lampen, Kaffeemaschinen und allerlei Haushaltsgeräte per App kontrolliert.

Was, wenn da ein Hacker auf Teufel komm raus Chaos und Katastrophen plant? Ollmanns Team entdeckte Schaltstellen, die zum Bedienen von Heizungen und Bügeleisen verwendet werden könnten, nicht nur vom User, sondern auch von potentiellen Brandstiftern. Belkin sagte Bloomberg, dass diese Probleme bereits behoben worden seien. Aber die Sicherheit des Smarthomes der Zukunft wird wohl ein Traum bleiben.

"Die Bestrebung, einfach alles online zu vernetzen hat, weil es im Endeffekt vielleicht dem Verbraucher-Interesse entgegenkommt, hat den Aspekt der Sicherheit ziemlich weit außen vor gelassen", konstatiert John Yeo von Trustwave. Ganz zu schweigen vom unsichtbaren Kontroll-Potenzial, das ein Staat durch die Smarthomes seiner Bürger hätte.

(Quelle NaturalNews / rf)


Link zum Original-Artikel:
http://www.naturalnews.com/045688_hackers_home_appliances_monitoring.html#ixzz35j5ORkHm



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