Hirse: Eine wertvolle Nahrungsquelle wird wiederentdeckt

Hirse ist sehr nahrhaft und enthält viel Silizium und Eisen. Es ist ein wahres Superfood für Knochen, Gelenke, Haut und Nägel. Nachdem die kleinen Körner Anfang des 20. Jahrhunderts fast in Vergessenheit geraten waren, versucht nun zum Beispiel das Unternehmen „Spreewälder Hirsemühle“ in Zusammenarbeit mit mehreren Bio-Bauern aus dem Spreewald und angrenzenden Regionen die Wiedereinführung der alten Kulturpflanze.
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Hirsekörner, ein Superfood für Knochen, Gelenke, Haut und NägelFoto: fotolia.com - Hirse
Von 22. Mai 2016

Jahrtausende lang galt die Hirse als bestes Mittel gegen den Hunger. Der Name „Hirse“ ist vom indogermanischen abgeleitet und bedeutete: „Sättigung“, „Nachhaltigkeit“ und „Nährung“.

Auch in China wurde schon vor über 4.000 Jahren Hirse in der Landwirtschaft kultiviert. Sie galt neben Reis immer schon als eine der wichtigsten Nutzpflanzen um die Bevölkerung zu ernähren.

Heute wird Hirse zu den sogenannten Hochleistungspflanzen gezählt, welche in der Lage sind, besonders viel Kohlendioxid in Kohlenhydrate umzuwandeln. Die kleinen gelben Körner quellen besonders gut im Wasser auf. Damit ist Hirse auch heute noch ein Garant dafür, viele Menschen satt zu machen. In Afrika, Äthiopien sowie dem asiatischen Raum wird nach wie vor Hirse angebaut. Hier wird das Getreide hauptsächlich als Fladenbrot genutzt.

Die goldene Ähre geriet in Vergessenheit

Nicht umsonst existierten im Mittelalter in Deutschland fast flächendeckend große Gebiete mit Hirse-Anbau und auch die dazugehörigen auf die Hirseverarbeitung spezialisierten Mühlen. Noch im 17. und 18. Jahrhundert war die Hirse als Grundnahrungsmittel nicht wegzudenken.

Durch die Industrialisierung und Exporten aus fernen Ländern wurde die Hirse immer weiter weggedrängt. Kartoffeln und Mais standen immer mehr im Vordergrund. Mit dem Aussterben des einheimischen Hirseanbaus Anfang des 20. Jahrhunderts mussten dann auch die Mühlen ihr Handwerk einstellen.

Nun versucht zum Beispiel das Unternehmen „Spreewälder Hirsemühle“ in Zusammenarbeit mit mehreren Bio-Bauern aus dem Spreewald und den angrenzenden Regionen im Süden von Brandenburg die Wiedereinführung der alten Kulturpflanze, und zwar der Rispenhirse. Bekannt ist auch die Goldhirse.

Die Braunhirse ist das mit den meisten Nährstoffen und Vitaminen enthaltene Korn, weil sie noch die volle Schale besitzt. Da sie eine sehr langen Kochzeit benötigt, weichen die meisten lieber zur Rispenhirse oder der Goldhirse aus. Besonders die Goldhirse ist sowohl für salzige und nahrhafte Speisen als auch für einen süßen Nachtisch gut geeignet.

Hirse – auch der kleine Schönheitsmacher

Aufgrund des hohen Proteingehaltes und den Nährwertstoffen hat die Hirse wieder ihren Einzug in die moderne Küche gefunden.

Außerdem haben Ernährungswissenschaftler  herausgefunden, dass die Hirse hervorragende positive Eigenschaften auch für Allergiker bietet. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für die Gesunderhaltung des Körpers. Hirse enthält wichtige Spurenelemente, viele Mineralstoffe: Schwefel, Phosphor, Flur, Magnesium Kalium und vor allen Dingen sind Eisen, Vitamin B6 und das Provitamin A enthalten. Auch Silizium und Eisen sind in großen Mengen in dem Korn zu finden und daher ein Garant um Knochen, Gelenke, Haut und Nägel zu schützen. Von daher kann man Hirse auch als kleinen Schönmacher ansehen. Das Bindegewebe wird durch den hohen Siliziumgehalt von Hirse positiv beeinflusst.

Das enthaltene natürliche Flour fördert einen gesunden Zahnschmelz.

Hirse enthält pro 100 g ca. 7 µg Eisen, was für das Bilden der roten Blutkörperchen wichtig ist und zählt gegenüber anderen Getreidearten in puncto Eisengehalt zu den Spitzenreitern. So enthält Hirse zwei bis dreimal mehr Eisen als Weizen und liefert damit einen optimalen Beitrag für die Blutbildung.

Täglich 50 g Hirse decken mit ca. 3,5 mg bereits ein Viertel des menschlichen Eisenbedarfs.

Pflanzliches Eisen wird schlechter vom menschlichen Körper aufgenommen und verwertet als tierisches Eisen. Hirse sollte zusammen mit Vitamin C-reichem Gemüse wie zum Beispiel rotem Paprika oder frischem Obst verzehrt werden. Das Vitamin C steigert dann die Aufnahme des pflanzlichen Eisen. So hilft das Spurenelement beim Sauerstofftransport, bei der Energiegewinnung und bei der Zellteilung. Weitere wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe, die in der Hirse enthalten sind, sind Calcium und Magnesium. Ein Mangel an diesen Spurenelementen, die an nahezu allen Körperfunktionen beteiligt sind, kann zu vielen verschiedenen chronischen Erkrankungen beitragen, wie z. B.: Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden sowie zu Entzündungsprozessen.

Das Korn für Allergiker

Da Hirse kein Gluten enthält ist es ein dankbarer Ersatz für Menschen die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden, und ansonsten auf zu viele Getreideprodukte verzichten müssten. In Roggen, Weizen und Hafer sind durch die hohen Glutenanteile zu viele Klebereiweiße enthalten. Auf diese reagieren viele Menschen mit verstärkten Darmentzündungen, auch unter Zöliaki bekannt. Hirse wird als leicht verdauliches Getreide empfohlen, und ist für alle Menschen mit Magen- Darm Problemen leicht zu verdauen.

Neben all den genannten Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten die Hirsekörner etwa 70 % Kohlenhydrate, circa 10 % Eiweiße und bis zu 5 % Fett. Im Öl der Hirse sind Vitamin E, Provitamin A und verschiedene B-Vitamine enthalten, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können.

Da Hirse nicht sonderlich gut aufgeht ist es zum backen nicht geeignet. Von daher wird Hirse jedoch gerne für die Herstellung von Fladenbrote verwendet.

Wer sich gerne bewusst regional ernährt, für den stellt Hirse auch einen dankbaren Ersatz für Kartoffeln im Winter dar, wenn es diese nicht mehr zu kaufen gibt.

Das leicht nussigschmeckende Getreide ist vielseitig einsetzbar, kann sowohl als Risotto serviert werden oder auch mit Zimt und Zucker sowie mit Obst als Nachtisch. 



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