In China will man mit flüssigem Stickstoff gegen Smog kämpfen

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Allgegenwärtiger Smog - hier in Shanghai im Dezember 2013Foto: Getty Images
Von 23. Dezember 2013

Peking sucht fleißig nach einer Lösung gegen die Luftverschmutzung – den fast allgegenwärtigen Smog. Das neuste Mittel soll flüssiger Stickstoff sein, der auf dem Feinstaub in der Luft kristallisiert und mit ihm zusammen auf den Boden fällt. Ist das wirklich machbar? Experten sind skeptisch.

Vor kurzem berichtete die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“, bei dem von der chinesischen Regierung finanzierten Forschungsprojekt gehe es hauptsächlich darum, große Menge von flüssigem Stickstoff in die Luft zu spritzen, damit ein Stickstoff-Nebel mit einer Höhe von mindestens 10 Metern über den Boden entsteht. Der Stickstoff würde auf dem Feinstaub Kristalle bilden und damit zusammen auf den Boden fallen.

Außerdem könnte diese Nebelschicht noch verhindern, dass die verschmutzte Luft nach unten drängt. Wenn es kalt ist, könnte solch eine Nebelschicht mehrere Stunden lang in der Luft bleiben, behaupten die Wissenschaftler. Lin Keqing, der stellvertretende Oberbürgermeister von Peking sagte den Medien, dass die Stadt Peking dabei sei, diese Stickstoff-Technik im Kampf gegen Smog zu verwenden. Aber er hat keine konkreten Angaben gemacht.
 
Luftforscher Wang Xinfeng von der Universität Shandong warnte vor Erfrierungen in der Praxis. Da der Stickstoff bei −196 °C kondensiert, hat flüssiger Stickstoff eine sehr niedrige Temperatur. Wenn daraus ein Kristall entsteht, das direkt auf die Haut fällt, wird die Haut sofort durch Erfrierungen verletzt.

Der bekannte chinesische Internet-Autor Chen Shuqing sagte dem freien chinesischsprachigen Radio Sound of Hope, es sei nicht möglich, die Luft durch flüssigen Stickstoff zu reinigen. Erstens ist es sehr teuer, flüssigen Stickstoff herzustellen, zu lagern und zu transportieren. Zweitens verbraucht die Produktion von flüssigem Stickstoff immense Energie und erzeugt darüber hinaus noch viel Abfall. Die dadurch entstandene Verschmutzung könnte größer als die beseitigte Verschmutzung sein. Daher würde das Vorhaben sich nicht wirklich lohnen.

Der Gedanke, dass Abfall und Umweltschäden nur durch Vermeidung und nicht durch Kampfmaßnahmen verhindert werden können, liegt noch in dichtem Nebel in den Köpfen der verantwortlichen Parteimachthaber in China.



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