K+S befragt Aktionäre per Fragebogen

Epoch Times29. Juli 2015

Nach dem Bekanntwerden des Übernahmeplans aus Kanada befragt der Dünger- und Salzkonzern seine Kleinaktionäre in einem Erhebungsbogen, wie die zu dem Vorhaben stehen. Das Unternehmen verschickte den Bogen, der der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Donnerstagausgabe) vorliegt, dieser Tage; er soll noch diese Woche beantwortet werden. Im Begleitschreiben bittet das Unternehmen die Anteilseigner, sie mögen, wenn der kanadische Konkurrent Potash eine formelle Offerte unterbreitet, erst die Empfehlung des K+S-Managements abwarten.

Die Meinungsumfrage ist Teil der Verteidigungsstrategie, die K+S gegen die kanadische Potash ausarbeitet. Der Konkurrent aus der Provinz Saskatchewan hat den K+S-Vorstand aufgefordert, Gespräche über eine Übernahme zu beginnen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat von K+S haben das Ansinnen zurückgewiesen. Die Abteilung Investorenbeziehungen („Investor Relations“) steht bei einem Konzern dieser Größenordnung üblicherweise in regelmäßigem Kontakt mit seinen wichtigsten Anlegern, Pensionsfonds oder anderen Vermögensverwaltern. Privatanleger kommen nicht so oft zum Zuge. Aber diesmal können sie detailliert Auskunft geben. Acht Aussagen enthält der Erhebungsbogen, sieben davon soll der Aktionär auf einer Skala von eins bis fünf bewerten, von „Stimme voll und ganz zu“ bis „Stimme überhaupt nicht zu“. Er soll unter anderem angeben, ob er langfristig orientierter Aktionär ist. Ob er die Dividendenpolitik attraktiv findet; die Ablehnung des Übernahmeplans unterstützt; wie er den starken Anstieg der K+S-Aktie bewertet. Aussage sechs geht an den Kern von allem. „K+S soll unabhängig bleiben“, so die These, verbunden mit der Bitte um Bewertung von eins bis fünf. Die achte Frage geht schließlich darum, wie der Aktionär auf eine formelle Offerte reagieren würde: Annehmen, zu 41 Euro je Aktie? Annehmen, aber nur für mehr? Nicht annehmen? Stellungnahme des Managements abwarten? Oder unentschlossen bleiben? Zumindest was dieses achte Thema angeht, erhält der Aktionär klaren Rat im Begleitschreiben. Sollte Potash mit einem Übernahmeangebot aufwarten, sind Vorstand und Aufsichtsrat verpflichtet, eine ausführlich begründete Stellungnahme dazu veröffentlichen. „Bis dahin bitten wie Sie, mit einer Entscheidung abzuwarten“, heißt es in dem Brief. Das Ganze eilt. K+S schickte das Schreiben gerade erst heraus, „aufgrund eines technischen Fehlers“, wie zu hören ist. Die Aktionäre sollen aber bis zum 31. Juli antworten, per Brief oder Fax – oder über die Website von K+S. Dort muss man einen Code eintippen, um zur Erhebung vorzudringen. Der K+S-Vorstand bereitet sich darauf vor, dass Potash auch ein Angebot gegen seinen Willen unterbreiten könnte – eine „feindliche Offerte“ also. K+S macht zwar geltend, man gehe von einem freundlich gesinnten Anliegen der Kanadier aus. Auch Potash will den Zusammenschluss erklärtermaßen einvernehmlich regeln. Aber K+S hat längst das Verteidigungskonzept aus der Schublade geholt, für das das Unternehmen lange vor der Potash-Offerte eine Ausschreibung unter Investmentbanken gemacht hatte. Goldman Sachs gewann das Rennen um dieses Mandat.

(dts Nachrichtenagentur)



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