Tierschutz: Europa soll handeln

Von 20. Mai 2005

Leitlinie für die Tierschutzpolitik ist Artikel 20a des Grundgesetzes, das den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere in Verantwortung für die künftigen Generationen vorsieht. Bundesministerin Künast, die jetzt den neuen Tierschutzbericht 2005 vorgestellt hat, sieht eine große Aufgabe im nationalen Tierschutz nach wie vor im Bereich landwirtschaftliche Nutztierhaltung. Hier stünden nun Haltungsverordnungen etwa für Schweine und Masthühner im Fokus.

Künast wies auf die Bedeutung internationalen Denkens im Tierschutz hin. Nun wäre es wichtig, dass der Aktionsplan Tierschutz mit den Schwerpunkten Tiergesundheit und Tierschutzrecht, den Kommissar Kyprianou bereits im Dezember 2004 angekündigt hat, schnellstmöglich vorgelegt wird. Hier sollte programmatisch festgelegt werden, wie der Tierschutz zukünftig in den Leitlinien der EU-Politik festgeschrieben wird.

Des Weiteren fordert die deutsche Regierung ein mit Europa gemeinschaftliches Importverbot für Hunde- und Katzenfelle. Und ein wesentlicher Problembereich sind nach wie vor die Tiertransporte.

Neue Chemikalienverordnung

Aus Sicht des Schutzes von Versuchstieren bekommt ein weiteres Thema zunehmende Bedeutung: Der Entwurf einer Verordnung zur Bewertung und Zulassung von Chemikalien (REACH). „Die Bundesregierung hält einen Anstieg der Tierversuchszahlen nur dann für gerechtfertigt, wenn alle fachlich vertretbaren Maßnahmen zur Vermeidung unnötiger Tierversuche ausgeschöpft sind. Konkret müssen bereits validierte alternative Versuchsmethoden schnell in den Methodenanhang der Verordnung aufgenommen und die Forschung auf diesen Gebiet weiter intensiviert werden,“ so Künast.

Nach Aussagen des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte stehe dieser politische Appell jedoch seit 1986 im Raum und habe lediglich zu einem geringen Aufschwung der tierversuchsfreien Verfahren geführt. Laut Vorstandsmitglied Dr. Christiane Baumgartl-Simons griffen Deutschlands Wissenschaftler noch immer lieber zum Tierversuch, weil dieser finanziell ausreichend gefördert wird und nach wie vor eine wissenschaftliche Karriere verspricht.

Nach Ansicht des Bundesverbandes könne Deutschland weltführend auf dem Gebiet der In-vitro Verfahren werden, wenn endlich umfassende Fördermassnahmen diesem Wissenschaftszweig zur Blüte verhelfen würden.



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