„Lindenstraße“ im Live-Stream, heute, So., 18.01., Familien-Serie

Epoch Times18. Januar 2015
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Sonntag, 28.12.2014, 18.50 Uhr, ARD, Folge 1515: Lea hat Angst

Lea traut Timo wegen seiner Vergangenheit als Terrorist nicht über den Weg. Als sie mitbekommt, dass er am Bau der Moschee in der Lindenstraße beteiligt ist, sieht sie ihre Chance gekommen: Zusammen mit einer gleichgesinnten Freundin diffamieren sie Timo via eines Internetblogs und hetzen gegen die Moschee. Schwerer Tag für Klaus: In einem Sozialen Netzwerk verkündet Nastya die Geburt ihrer Tochter Smilla – das Ergebnis der für Klaus traumatischen Nacht. Wie wird Helga wohl auf ihr neues Enkelkind reagieren? Tanja hat offenbar einen geheimen Verehrer: Vor ihrer Tür findet sie Blumen und eine Botschaft. Als aber Gegenstände aus ihrer Wohnung verschwinden, wird Tanja die ganze Sache unheimlich. Wird sie etwa von einem verrückten Stalker verfolgt? (Text: ARD)

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(sm)

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Allgemeine Info zur Lindenstraße:

Die Lindenstraße ist eine Fernsehserie des WDR und gilt als erste deutsche Seifenoper. Trotz rückläufiger Quoten wurde laut Das Erste der Produktionsvertrag bis 2016 verlängert.

Die erste Folge wurde am 8. Dezember 1985 um 18:40 Uhr ausgestrahlt. Seither läuft die Lindenstraße wöchentlich. Die 1000. Folge lief am 30. Januar 2005. Regulärer Sendeplatz der Episoden-Erstausstrahlung ist seit dem 13. März 2005 sonntags um 18:50 Uhr im Ersten Deutschen Fernsehen. Ursprünglich sollte die Serie donnerstags im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden, deshalb spielen die Handlungen in der Regel auch immer an einem Donnerstag. Ausnahmen sind die sogenannten „Feiertagsfolgen“, die an Ostern oder Weihnachten, aber auch an Wahltagen spielen.

Der Erfinder der Lindenstraße ist Hans W. Geißendörfer, dessen Firma „Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion GmbH (GFF)“ die Serie bis heute produziert. Nach eigener Aussage gab es zwei Inspirationen für die Serie; zunächst Geißendörfers eigene Kindheit in einem Mehrfamilienhaus in Neustadt an der Aisch; die zweite Inspiration ist die britische Fernsehserie Coronation Street, die in Großbritannien bereits seit 1960 produziert und gesendet wird. Den Titel Lindenstraße steuerte der verantwortliche Fernsehspielchef des WDR Gunther Witte bei.

Bei den ersten 31 Folgen der Lindenstraße führte Geißendörfer auch Regie. Mittlerweile wechselt diese nach etwa zehn Folgen, aktuell zwischen den Regisseuren Herwig Fischer, Wolfgang Frank, Kerstin Krause, Dominikus Probst und seit Ende 2007 Iain Dilthey.

Der Regisseur Wolfgang Frank starb überraschend am 4. Oktober 2012. Seine Folgen wurden vorerst von Kerstin Krause übernommen. Die langjährigen Autoren der Serie sind Michael Meisheit, der seit 1997 Drehbuchautor für die Lindenstraße (seit Folge 651 Rückkehrer) ist, und Irene Fischer, die neben ihrer Rolle als Anna Ziegler seit 1999Drehbücher für die Serie schreibt (erste Fischer-Folge 763 Die Wandlung). Ehemalige Autoren der Lindenstraße sind unter anderem die Schriftstellerinnen Martina Borger und Maria Elisabeth Straub, die von 1985 bis 1997 gemeinsam 250 Drehbücher für die Serie verfasst haben.

Handlung:

Örtlicher Handlungsrahmen

In der Lindenstraße wohnen Familien mit Kindern – besonders serienprägend sind nach wie vor die Familien Beimer-Schiller, Beimer-Ziegler und Zenker – sowie auch Paare ohne Kinder und Wohngemeinschaften. Auch existieren dort die Arztpraxis von Dr. Iris Brooks, die ehemals unter anderem von Dr. Ernesto Stadler, Dr. Carsten Flöter und dessen Stiefvater Dr. Ludwig Dressler betrieben wurde, sowie das griechische Restaurant „Akropolis“ und ein Supermarkt.

In der angrenzenden Kastanienstraße gibt es einen Bioladen, das „Café Bayer“ und das Reisebüro „Träwel und Iwends“ sowie eine Autowerkstatt. In dieser Straße wohnen auch einige Hauptfiguren der Serie. In der entgegengesetzt angrenzenden Ulrike-Böss-Straße befinden sich ein Kinocenter („Astor“), das „Café George“ und ein Friseursalon.

Inhaltlicher Handlungsrahmen

Das Leben der Straßenbewohner wird recht realitätsnah dargestellt. Vielfältige, meist problemhaltige Facetten realen menschlichen Lebens werden in teils mehrere Jahre übergreifenden Handlungssträngen aufgegriffen. Sich allmählich entwickelnde Ehekrisen in bis dahin scheinbar heilen Familien (wie zum Beispiel in früheren Jahren bei Ehepaar Schildknecht, später bei Ehepaar Beimer und Ehepaar Sperling) zählen ebenso dazu wie Pubertätsprobleme bei den zahlreichen jugendlichen Charakteren (zum Beispiel in Gestalt von Liebeskummer, verfrühter Schwangerschaft, Essstörungen, Drogenabhängigkeit) aber auch politischem oder religiösen Extremismus. So gehörte zum Beispiel die Hauptfigur Klaus Beimer zu Jugendzeiten der Neonazi-Szene an. Es gab Coming-out-Prozesse (wie beim schwulen Carsten Flöterim ersten Jahr der Serie, später dann auch bei der lesbischen Tanja Schildknecht und anderen), langwierige Versuche zur Erfüllung von Kinderwünschen (zum Beispiel bei Valerie Zenker und Ines Kling wegen Zeugungsunfähigkeit ihres jeweiligen Partners, bei Berta Griese wegen Unfruchtbarkeit, bei den gleichgeschlechtlichen Paaren wegen rechtlicher Hürden), komplizierte Krankheitsverläufe (zum Beispiel AIDSbei Benno Zimmermann Ende der 1980er Jahre, Alzheimer bei Hubert Koch in den 1990ern, Herzkrankheit bei Erich Schiller im Jahr 2009), Wechseljahres- und andere Alterskrisen, aber auch Berufliches (Existenzgründungen mit Restaurants und Läden) und basisdemokratisches Engagement (Parteigründungen, Bürgerbegehren).

Bezug zu gesellschaftlichen Entwicklungen

Realgesellschaftliche und auch realpolitische Entwicklungen und Diskurse werden aufgegriffen und widergespiegelt. Unter anderem kann die Emanzipation der Frau innerhalb der Ehe angeführt werden, beispielsweise dargestellt durch die Figur Elfie Kronmayr bereits in den ersten Folgen.

Zum Ausdruck kommt bereits seit den frühen Serienjahren die zunehmende gesellschaftliche und rechtliche Emanzipation Homosexueller, dargestellt durch das Coming-Out von Carsten Flöter im Jahr 1986 sowie durch immer wieder neue Lesben- und Schwulenbeziehungen, wobei Carsten Flöter und Theo Klages sogar eine Hochzeit feierten. Deutlich wurde immer wieder auch, inwieweit Homosexuelle nach wie vor mit sozialen und formalen Hemmnissen zu kämpfen haben, etwa bei den Bemühungen um eine Kindsadoption: Carsten Flöter und sein Partner Käthe Eschweiler adoptierten nach Auseinandersetzungen mit Behörden schließlich den jungen Felix, der mit dem HI-Virus infiziert war.

Die Umweltbewegung wurde in den 1980er Jahren durch die Figur Benny Beimer umfangreich verkörpert, welcher auf Grund seiner Aktionen sogar kurz vor dem Abitur des Gymnasiums verwiesen wurde. In den frühen 1990er Jahren wurde mit der Figur Hubert Koch gezeigt, dass auch ältere Menschen engagiert für Umweltschutz kämpfen und hierbei vor Konflikten mit Behörden nicht zurückschrecken. Allerdings wurde realistischerweise auch vorübergehendes Scheitern solchen Engagements und der damit verbundene Frust aufgezeigt: Philipp Sperling erfuhr 1995 eine herbe Ernüchterung bei seinen Versuchen zur Eindämmung des Autoverkehrs. Dies hielt allerdings das Ehepaar Beimer-Ziegler nicht davon ab, ein Jahr später ein Bürgerbegehren für eine verkehrsberuhigte Zone zu initiieren, nachdem Sohn Tom bei einem Autounfall beinahe ums Leben gekommen wäre.

Der gesellschaftliche Trend zu Vegetarismus und Veganismus war ebenfalls Thema: Marion Beimer präsentierte beim Festessen zu Weihnachten 1994 eine lebendige Gans, deren Schlachtung sie nicht übers Herz gebracht hatte. Julia von der Marwitz und Klaus Beimer, später auch Felix Flöter engagierten sich in diesem Zusammenhang als Tierrechtler und ernährten sich vegan, und auch die Ärztin Eva Sperlinglebte, ebenso wie zeitweise Helga Beimer und Tanja Schildknecht, strikt vegetarisch.

Kontinuierlich thematisierte die Serie das zeitweise Aufleben von Rechtsextremismus: Neben den Neonazi-Aktivitäten von Klaus Beimer und Olli Klatt in deren Jugend kam es vor, dass das griechische Restaurant Akropolis aus fremdenfeindlichen Motiven heraus überfallen wurde und dass der Altnazi Franz Wittich eine Gruppierung Gleichgesinnter um sich scharte. Doch nicht nur Rechtsextremismus, auch militanter Islamismus wurde zum Thema, verkörpert im Jahr 2009 durch den konvertierten Timo Zenker.

Zu Zeiten der allgemeinen Wehrpflicht beschäftigte sich das Drehbuch auch mit der Umgehung des Wehrdienstes seitens junger Männer: Benny Beimer litt während seines Zivildienstes an Überbelastung,„Zorro“ Pichelsteiner kam gar wegen Totalverweigerung ins Gefängnis, Klaus Beimer gelang nach hartnäckigem Kampf die Ausmusterung. Auslandseinsätze der Bundeswehr wurden insofern problematisiert, als Enzo Buchstab als Soldat in Afghanistan ein Kriegstrauma erlitt.

Wachsenden Leistungsdruck in der Gesellschaft versuchte die Serie ebenfalls facettenreich widerzuspiegeln: Gabi Zenker litt 2010 an Schikanen ihrer profitorientierten Chefin, welche sie schließlich von einem Privatdetektiv beschatten ließ, um Vorwände für eine Kündigung zu finden. Wachsende Zukunftsängste junger Menschen bezüglich ihrer Berufschancen drückten sich ebenfalls in Handlungssträngen aus: Lea Starck kämpfte verzweifelt um ihre Zulassung fürs Gymnasium. Tom Ziegler verliert das Stipendium für ein Sportgymnasium, nachdem bei einem Dopingtest sein Cannabiskonsum offenkundig wird.

Geldprobleme wegen Arbeitslosigkeit kamen ebenfalls in den Drehbüchern vor: Mehrere Figuren suchten lange Zeit vergeblich nach Jobs, unter anderem Hans Beimer im Jahr 1994, dessen Frau sich sogar auf sexuelle Handlungen mit seinem ehemaligen Chef einließ, um die alte Arbeitsstelle zurückzuerlangen. Der Vater von Maria Stadler beging 2010 infolge des Konkurses seines Unternehmens Selbstmord.Jimi Stadler, der in diesem Unternehmen beschäftigt war, machte auf Grund seiner Arbeitslosigkeit eine schwere Identitätskrise durch, die Familie durchlitt eine schwere finanzielle Krise. Dass selbst Menschen, die einen festen Job haben, teils in wirtschaftliche Not mit hohen Schulden geraten, wurde anhand der Arzthelferin und Geringverdienerin Andrea Neumann dargestellt, die in die Fänge dubioser Kreditgeber geriet, welche sie schließlich bedrohten und immer weiter ausnutzten.

Weiterhin werden diverse soziale Entwicklungen dargestellt, die mit dem Internet zusammenhängen, darunter auch Stalking-Probleme: Die jugendliche Irina Winicki geriet online in Bedrängnis durch einen Triebtäter. Lea Starck mailte Ende 2011 einem Unbekannten Nacktfotos von sich, welche im Januar 2012 auf dem USB-Stick eines Mitarbeiters der christlich-konservativen Partei, deren Pressesprecher Klaus Beimer ist, gemeinsam mit zahlreichen anderen Nacktfotos junger Mädchen auftauchten.

In Anspielung auf Scientology treibt die Sekte Society seit 2011 in der Lindenstraße ihr Unwesen und versucht insbesondere auch Kinder an sich zu binden. Die Familien Beimer und Zenker haben über das Internet nach ihrer Enkeltochter gesucht, die von dieser Sekte entführt wurde. Ähnlich wie in der Realität Scientology, wird in der Serie auch Society vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet.

Bereits 1995 wurden gesellschaftliche Tendenzen zur Akzeptanz aktiver Sterbehilfe aufgegriffen: Enrico Pavarotti wurde durch Zutun seiner Angehörigen aus seinem klinischen Todeszustand erlöst. Im Jahr 1996 wurde weitgehend wertneutral über mehrere Wochen hinweg geschildert, wie sich Amélie von der Marwitz mit ihrem unheilbar erkrankten Lebensgefährten für den gemeinsamen Freitod entschied, um einem längeren, qualvolleren Tod bzw. einem einsamen Lebensende als Witwe zu entgehen.

2011 wurde auch das umstrittene Verbot der Leihmutterschaft thematisiert: Jaqueline „Jack“ Aichinger trug das Kind von Vasily und Sandra Sarikakis aus, weil Letztere nach ihrer Drogenvergangenheit keine Kinder mehr bekommen kann.

Verstärkt thematisiert wurden ab 2011, zunächst verkörpert anhand der Figur des jungen Türken Orkan, Integrationsprobleme jugendlicher Migranten aus muslimischen Ländern. Orkan sah sich bei seiner Suche nach einem Ausbildungsplatz durch seine Herkunft diskriminiert. 2014 wurde bekannt, dass eine Moschee in der Lindenstraße gebaut werden soll. In diesem Zusammenhang wurden Vorbehalte der Bewohner gegenüber dem Islam zum Thema gemacht und die Aktivitäten einer rechtsgerichteten Jugendgruppe in den Handlungsstrang eingebunden.

Tagesaktuelle Bezüge

Die Produzenten der Lindenstraße drehen immer wieder auch kurz vor dem Ausstrahlungstermin Szenen mit aktuellem Inhalt nach, um einen gewissen zeitnahen Bezug zu erhalten. Dialoge zu fast tagesaktuellen Ereignissen wie Flugzeugabstürzen und Erdbeben oder politischen Geschehnissen wie Bundestagsbeschlüssen oder Revolutionen im Ausland sind in den meisten Folgen zu finden. Im Hintergrund sind oft Auszüge aus entsprechend aktuellen Radioberichten zu hören. So wurden zum Beispiel bei der Bundestagswahl 1998 vier Versionen über den Ausgang vorbereitet. Bei derBundestagswahl 2005 wurde Bezug auf den Tod einer Direktkandidatin und die damit verbundene Nachwahl in Dresden genommen. In der Folge am Sonntag der Bundestagswahl 2009 ist die erste Hochrechnung von 18:14 Uhr zu sehen und mit aktuellen Kommentaren und Bewertungen durch die Mitglieder der Wohngemeinschaft unterlegt. Die Folge wurde in den vorangehenden Tagesthemen extradahingehend angekündigt, dass die folgende Lindenstraße erst kurz vor Ausstrahlung fertiggestellt wurde.

Die zeitnahe Einarbeitung bestimmter Ereignisse hat aber auch bei der Lindenstraße Grenzen. So wurden die Terroranschläge in den USA am 11. September 2001, einem Dienstag, nicht in die darauf folgende Sonntagsfolge thematisch eingearbeitet. (Quelle Wikipedia)



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