Doku: „Tannhäuser Quo Vadis“ im Live-Stream, 28.12. ARDalpha online

Epoch Times28. Dezember 2014

Sonntag, 28.12.2014, 20.15 Uhr, ARDalpha

"Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig." – diktierte Richard Wagner seiner Frau Cosima kurz vor seinem Tod. Mit seiner fünften Oper war Wagner bis zum Ende seines Lebens unzufrieden. Diese Musikdokumentation beleuchtet verschiedene Inszenierungen des Werkes Wagners, das seit der Uraufführung 1845 in Dresden eine Erfolgsgeschichte schreibt. Im Anschluss an die Doku zeigen wir um 20.45 Uhr die Aufzeichnung des "Tannhäusers" von den Bayreuther Festspielen 2014.

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(sm)

Info Tannhäuser:

Tannhäuser ist Wagners fünfte vollendete Oper und entstand ab 1842. Sie beruht auf zwei ursprünglich unabhängigen Sagen, der von Heinrich von Ofterdingen und dem Sängerkrieg auf der Wartburg zur Zeit Landgraf Hermanns I. von Thüringen(gestorben 1217) einerseits so wie der vom Tannhäuser, der für sein Verweilen im Venusberg Vergebung bei Papst Urban IV.(Papst 1261–1264) suchte. In Ludwig Bechsteins Sammlung Die Sagen von Eisenach und der Wartburg, dem Hörselberge und Reinhardsbrunn von 1835 werden diese beiden – mindestens 50 Jahre auseinanderliegenden, jedoch sehr wahrscheinlich fiktiven – Ereignisse unmittelbarer nacheinander referiert, was Wagner auf die Idee brachte, sie zu einer Handlung und die Figuren des Heinrich von Ofterdingen und des Tannhäuser zu einer Gestalt zu verschmelzen. Bechstein war im übrigen auch nicht der Entdecker der Stoffe. Beide finden sich bereits in den Deutschen Sagen der Brüder Grimm, die vom Tannhäuser auch in Des Knaben Wunderhorn. Nach Wagners Aussage in seiner Autobiographie Mein Leben kannte er auch zumindest zwei literarische Fassungen der Sagen: Ludwig Tiecks Erzählung Der getreue Eckart und der Tannhäuser und E.T.A. HoffmannsNovelle Der Kampf der Sänger aus Die Serapionsbrüder.

Textbuch und Partitur entstanden mit Unterbrechungen innerhalb von drei Jahren, die Uraufführung fand am 19. Oktober 1845 im Königlich Sächsischen Hoftheater in Dresden statt.

Die Fassung der Uraufführung repräsentiert das Stadium 1 im Wagner-Werk-Verzeichnis (WWV). Schon unmittelbar danach nahm Wagner erste Änderungen vor: er verkürzte die Einleitung zum III. Akt (Tannhäusers Pilgerfahrt) und ließ am Schluss Venus noch einmal auftreten und den Leichenzug der Elisabeth szenisch aufführen. Außerdem gestattete er verschiedene Kürzungen, vor allem aus zwei Gründen: zum einen weil die Titelpartie (nach wie vor) eine der anstrengendsten und schwierigsten des Tenor-Repertoires ist und zum anderen, um Szenen mit stummem Spiel abzukürzen, das die Sänger des 19. Jahrhunderts nur selten zur Zufriedenheit des Komponisten ausführten. Die Änderungen und Kürzungsmöglichkeiten erläutert Wagner 1852 ausführlich in seiner Schrift Über die Aufführung des Tannhäuser. 1860 gelang es ihm, die Partitur von Breitkopf & Härtel mit den bis dahin für gültig erklärten Änderungen und Varianten neu stechen zu lassen. Hiermit ist Stadium 2 des WWV erreicht. Diese Fassung (nicht die der Uraufführung) wird in der Regel als bühnengebräuchliche oder Dresdener Fassung bezeichnet.

1861 eröffnete sich für Wagner die Möglichkeit, den Tannhäuser an der Pariser Opéra aufführen zu können. Dafür erarbeiteten Charles Nuitter und andere in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten eine französische Textfassung. Außerdem war ein Ballett für den II. Akt obligatorisch, was Wagner zunächst kategorisch ablehnte. Er entschloss sich jedoch bald dazu, der Venusberg-Szene ein Bacchanalvorangehen zu lassen (nach den Maßstäben dieser Zeit konnte man es kaum als Ballett bezeichnen) und das nachfolgende Duett vor allem musikalisch neu zu gestalten. Die Neufassung zeigt in Hinsicht auf Harmonik und Instrumentation deutliche Einflüsse der Arbeit an Tristan und Isolde. Außerdem fügte er zum Chor am Ende des III. Aktes Streicher und Harfe hinzu. Die Pariser Aufführungen in französischer Sprache bilden Stadium 3 im WWV. Dass die Pariser Aufführungen Wagner in Frankreich nicht zum Durchbruch verhalfen, lag nur zu einem geringen Teil daran, dass es kein Ballett im II. Akt gab, sondern viel mehr an der insgesamt ungewohnten und neuartigen Faktur des Werkes.

Für Musteraufführungen in München 1867 und Wien 1875 nahm der Komponist nur noch eine wesentliche Änderung vor: von nun an sollte die erste Szene unmittelbar an die Ouvertüre anschließen, wobei diese in München um einige Takte, in Wien um die zweite Hälfte gekürzt wurde. Die in Paris durch lokale Umstände erfolgten Striche wurden wieder aufgemacht. Das hiermit erreichte Stadium 4 des WWV wird im Allgemeinen Pariser Fassung genannt (richtig wäre eigentlich Wiener Fassung oder Fassung letzter Hand).

Wagner plante bereits zu seinen Lebzeiten, den Tannhäuser in das Repertoire der Bayreuther Festspiele aufzunehmen, wobei er unschlüssig war, ob er der Dresdener oder der Wiener Fassung den Vorzug geben sollte oder einer neuen, wieder der Dresdener angenäherten (vgl. Cosimas Tagebuch-Einträge 6. November 1877, 13. März 1881 und 23. Januar 1883). Tannhäuser wurde in Bayreuth erstmals 1891 gespielt.

 (Quelle Wikipedia)



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