Petry gewinnt AfD-Machtkampf gegen Lucke – Sie gilt als evangelisch, konservativ, durchsetzungsstark

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Frauke Petry, Spitzenkandidatin der Alternative für Deutschland Sachsen, auf der Wahlparty der AfD am 31. August 2014.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times4. Juli 2015

Essen – Der erbitterte Machtkampf in der AfD ist zugunsten des rechtskonservativen Flügels entschieden. Bei der Wahl des ersten Vorsitzenden setzte sich auf dem Bundesparteitag in Essen Frauke Petry klar durch. Petry erhielt 2047 der 3428 gültigen Stimmen, das sind 59,7 Prozent.

Verlierer ist der liberal-konservative Parteigründer Bernd Lucke. Luckes Niederlage deutete sich schon zu Beginn des Parteitags an, als er mit Buh-Rufen empfangen wurde. Seine Rede wurde von Anhängern Petrys mit Zwischenrufen unterbrochen.

Frauke Petry gilt als evangelisch, konservativ, durchsetzungsstark

Frauke Petry ist es gewohnt, auf vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Bisher war die promovierte Chemikerin und Mutter von vier Kindern dabei auch immer erfolgreich.

Nur als Unternehmerin ist sie gescheitert. Ende 2013 musste sie für ihre Leipziger Firma Insolvenz anmelden. Mitten im sächsischen Landtagswahlkampf folgte dann auch noch die Privatinsolvenz.

Doch die 39-Jährige, die mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet ist und im Kirchenchor singt, hat sich von diesem beruflichen Misserfolg nicht beirren lassen.

Mit Bienenfleiß ging die gebürtige Dresdnerin seit Sommer 2014 auf Stimmenfang. Ihre Strategie: so viele direkte Bürgerkontakte wie möglich. Gleichzeitig lancierte sie mindestens ein Aufreger-Thema pro Woche – von der „Drei-Kind-Familie“ als gesellschaftlichem Ideal bis hin zu den Vorzügen des DDR-Bildungssystems.

Petry, die in Großbritannien und Göttingen studiert hat, brachte es binnen kurzer Zeit zu einem erheblichen Bekanntheitsgrad. Bei der Alternative für Deutschland, zu deren Gründungsmitgliedern sie gehört, zählt die politische Newcomerin zum Spitzenpersonal. Sie ist Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes und eine von drei Sprechern der Bundespartei.

Rhetorisch ist die zierliche Frau mit dem Kurzhaarschnitt vielen ihrer männlichen Parteifreunde überlegen. Die tragen es meist mit Fassung und überlassen Petry gerne das Mikrofon.

Die sagt dann Sätze wie: „Wir wollen Sach- und nicht Machtpolitik machen.“ Ihre Gegner finden das banal. Doch für die Petry-Anhänger ist das erfrischend und authentisch.

(dpa)



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