Rosen – nicht nur zum Valentinstag – mal anders

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(kein Copyright)
Von 13. Februar 2008

Das ätherische Öl der Rose ist in der Aromatherapie dafür bekannt das Herz sanft zu öffnen. So kennt man diese Blume als typische Liebesblume und ein roter Blumenstrauß trägt eine klare Botschaft in sich.

Weniger bekannt in deutschen Küchen ist die Rose kulinarisch und als gesundheitsstärkendes Mittel in der Phytotherapie, obwohl mancher noch von seiner Großmutter einige Rosenrezepte wie die Rosenbowle kennt, denn diese Blume ist, natürlich ungespritzt, gut zum Verzehr geeignet. Duftrosen wie die Damaszener-Rose und die Centifolie sind die Sorten, die zur Weiterverarbeitung angebaut werden. Ihr Aroma ist so intensiv, dass es betörend, fast schwer wird.

Kräuterkunde – die Rose laut Phytotherapie eine Freundin der Seele

Die Königin der Blumen ist reich an Vitamin C, nicht nur lecker sondern dient der Rekonvaleszenz, ist antiseptisch. Sie soll Herz, Kreislauf und Nerven stärken, parfümiert den Atem und durch ihre zusammenziehende Wirkung hilft sie als Mundspülung bei Zahnfleischentzündung und wunden Stellen im Mund. Rose reinigt das Blut, tut Magen und Darm gut und soll auch unterstützend bei Heuschnupfen wirken. Rose wird als Tee zubereitet, Frauen bei unausgeglichenem Gemüt, Erschöpfung und Trauer zur Stärkung empfohlen. Bei zu starker Periodenblutung soll er regulieren und die allgemein entkrampfende Wirkung hilft die Gebärmutter beruhigen. Wegen ihrer pflegenden Eigenschaften wird sie gerne in Kosmetika verwendet, sie lindert oder beseitigt in vielen Fällen Hautprobleme wie Ekzeme. Psychisch wird die Rose in der Phytotherapie in manchen Fällen von Schlaflosigkeit, leichten und schweren Schicksalsschlägen, Depression, sowie bei ungewollter Verschlossenheit und Verkrampftheit eingesetzt. Diese kostbare Blume öffnet in jedem Sinne das Herz und liebkost die Seele.

Die Wege der Rose

Die Rose wurde auf vielen Wegen nach Europa eingeführt, Karl der Große (742 – 814) verordnete aufgrund der Heilwirkungen gleich eine Anbaupflicht neben anderen Heilpflanzen in Apotheken- und Küchengärten. Im 13. Jahrhundert brachten Kreuzritter die Damaszener-Rosen über Frankreich in die heimischen europäischen Gärten. Bei den Römern wurde die Rose ebenfalls hochgeschätzt. Sie bedeckten die Räume damit, wenn Orgien gefeiert wurden, da sie auf eine aphrodisierende Wirkung hofften. So wurde sie ebenfalls in Europa verbreitet. Das heutige Hauptanbaugebiet ist jedoch im Herzen Bulgariens. Rosenkonfitüre aus Bulgarien ist in Europa bereits bekannt, die dafür verwendete Duftrose Rosa Damascens brachten im 17. Jahrhundert die einfallenden Besatzer aus dem Orient mit – Rosenkonfitüre wird aber auch in Frankreich und Russland genossen. Heute ist das weltweit bekannteste Anbaugebiet von hochqualitativen Rosen Kalofer – ein Tal des Duftes, das circa 150 Kilometer von Sofia entfernt liegt. Ein Gramm ätherisches Rosenöl kostet im Großhandel circa 5 Euro. Leider kein Wunder, denn aus drei Tonnen der kostbaren Blütenblätter von echten bulgarischen Rosen (rosa damascens) wird nur ein Liter Rosenöl gewonnen. Die maurische und allgemein orientalische Küche verwendet die Liebliche kunstvoll mal zart und unauffällig und mal kräftig-aromatisch dosiert, in herzhaften und süßen Gerichten, wie als Rosenwasser im Falaffel und im Marzipan.

Kandierte Rosenblüten

Dies ist eine Geduldsarbeit für zarte Finger die sich lohnt, denn jedes Stückchen der Blüte muss von der Kandisschicht bedeckt sein. Heizen Sie den Backofen auf 50 Grad vor. Reiben sie Kristallzucker im Mörser, bis er viel feiner ist. Puderzucker wäre allerdings zu fein. Schlagen Sie Eiklar steif. Die gereinigten, ungespritzten Rosenblüten vorsichtig mit dem Eiklar einpinseln. Überschüssiges Eiklar abtropfen lassen, die Blüten mit dem Zucker bestreuen, überschüssigen Zucker abfallen lassen. Trocknen sie bei geöffneter Tür die Blüten im Ofen, schichten Sie die kandierten Röschen dann in einem luftdicht verschlossenen Behälter auf, zwischen die Schichten Backpapier legen, damit nichts verklebt.

Rosenkonfitüre

Edles mit Einfachem zu kombinieren ist meist ein unschlagbares Rezept. Bestreichen Sie Pfannkuchen mit der Rosenkonfitüre und sie erhalten ein Festmahl. Köstlich: geben Sie einen Löffel davon in ihren Schwarztee, der Tee wird so aromatisiert und leicht gesüßt.

Entfernen Sie die weißen Blattansätze von 10 Blüten einer Duftrose, kochen Sie sie in einem Liter Wasser auf und fügen Sie 300 Gramm Zucker (nach Geschmack etwas weniger) sowie den Saft einer Zitrone hinzu. Lösen Sie rote Blattgelatine für einen Liter darin auf. Machen Sie eine Gelierprobe auf einem Tellerchen, dann spülen Sie Gläser heiß aus und füllen Sie die Konfitüre hinein.

Rosenzucker

…versüßt ihnen ebenso gern den Tee wie die Konfitüre.

Mörsern oder stabmixen sie zu gleichen Teilen ein Teil Zucker mit einem Teil frischer Rosenblätter. Hält sich circa einen Monat im Kühlschrank, sollte man aber früher verbrauchen, denn die kostbaren Inhaltsstoffe vergehen sonst.

Rosentorte

Kandieren Sie Rosenblüten, besorgen Sie Rosenlikör und Rosenkonfitüre/ Rosen-Gelee, dann die Grundzutaten für eine simple Sahnetorte und legen Sie los. Fast ohne all diese Vorbereitung geht es aber auch… lesen Sie und spielen Sie mit den Zutaten und der Fantasie.

Tränken Sie einen Tortenboden mit Rosenlikör (oder alkoholfrei mit Rosensirup, aber Vorsicht wegen der starken Süße). Streichen Sie Rosenkonfitüre auf den anderen Boden. Mit einer Masse aus Sahne und fein gehackten frischen Rosenblättern befüllen Sie die Torte, einfach auf zwei Tortenböden verstreichen, ein dritter Tortenboden wird obenauf gelegt. Nun kann man die Torte mit Marzipan, Fondant oder der übrigen Füllung überziehen, oder einfach Sahne auf der Torte verteilen und mit vorsichtigen Strichen glatt streichen bis alles bedeckt ist. Das Topping kann aus kandierten Rosenblättern und ganzen Kandisrosen bestehen oder aus frischen Blättern einer Centifolia-Rose aus Bio-Anbau.
Wandeln Sie das Rezept nach eigenem Geschmack ab!

Wer es schokoladig mag, kann den zweiten Tortenboden mit weißer Schokolade bestreichen, dazu noch weiße Schokolade zum Topping auf die Torte raspeln Die Textur der Torte wird dadurch etwas knackiger. Dunklere Schokolade überdeckt das zarte Rosenaroma und ist eher nicht geeignet.

Marzipan (enthält oft auch Rosenwasser) dezent verwendet, kann der Cremefüllung der Torte beigefügt werden. In die Füll-Masse kann man auch Früchte in jeglicher Form geben, frisch, als Konfitüre oder gekocht und abgetropft. Besonders schön sind zarte Himbeeren, Erdbeeren passen aber auch. Apfel, botanisch selbst ein Rosengewächs, ist auch geeignet. Leicht säuerliche Sorten passen besonders gut.

Hagebutte eignet sich in der Konfitüre, Rabarber- und auch Aprikosenmarmelade harmonieren auch mit der Rose.

In einem Meer aus Rosen baden…

Machen Sie es wahr – mit Rosenwasser aus dem orientalischen Supermarkt. Es ist eine preiswerte Alternative zum teuren Rosenwasser das man in der Apotheke bekommt. Kaufen Sie mehrere Liter und beduften Sie eine Badewanne. Noch ein paar Hände voll ungespritzter Rosenblätter ins Bad werfen und der Badetraum ist fertig.

Rosenlikör

Im gut sortierten Fachhandel bekommen Sie dies gute Tröpfchen.

Dekorative Eiswürfel

Frieren Sie kleine Rosenknospen oder einzelne Blätter im Eiswürfel ein, auf dass sie im Sektglas „heimlich beleben“ und einen romantischen Abend ankündigen.

Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 11699 ff., / Chor der Engel:

„Rosen, ihr blendenden, // Balsam versendenden! // Flatternde, schwebende, // Heimlich belebende, // Zweiglein beflügelte, // Knospen entsiegelte, // Eilet zu blühn!“

Linktipp: http://www.garten-literatur.de/Pflanzen/Rezepte/rosen_rezepte.htm

Hier finden Sie eine Zusammenstellung detaillierter Rezepte und Ideen, eine Zusammenstellung von Links auf andere Webseiten und Eigenkreationen die kaum zu überbieten ist.



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