Russland will Gaspipeline nach Nordkorea bauen

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Russische Pipeline-Bauteile: Bald sollen sie auch in Nordkorea zum Einsatz kommen, schreiben russische und südkoreanische Medien.Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP/Getty Images
Epoch Times27. April 2015

Russland will eine Gaspipeline nach Nordkorea bauen. Dies berichteten russische Medien. Auch Südkorea soll bei dem Energie-Projekt ins Boot geholt werden. Vor zehn Jahren haben Seoul und Pjöngjang schon einmal über eine solche Pipeline verhandelt – durch den instabilen Frieden zwischen den beiden Ländern war das Vorhaben stets gescheitert. Weil Russland im Zuge der Sanktionspolitik des Westens nach neuen Kunden für Gas und Öl sucht, ist Nordkorea ein potentieller Abnehmer geworden.

Laut der südkoreanischen Zeitung Central Daily plant Russland die Gaslieferungen nach Nordkorea zunächst mit Containern per Eisenbahn. Später soll das Gas über eine Pipeline von Wladiwostok bis in die Hafenstadt Rasŏn und eventuell nach Südkorea laufen. Die Einigung über den Bau und die Unterzeichnung des Vertrages wird bald erwartet. Am 8. Mai will Nordkoreas Diktator Kim Jong Un anlässlich der Feierlichkeiten zum Ende des 2. Weltkriegs in Moskau der Parade auf dem Roten Platz beiwohnen. Ab dem 9. Mai wird Kim zu einem offiziellen Staatsbesuch in Moskau weilen. Bei diesem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin dürfte wohl das Pipeline-Projekt in trockene Tücher gebracht werden.

Für Nordkorea wären Gaslieferungen aus Russland ein wertvoller wirtschaftlicher Faktor, sowie strategisch bedeutsam, so eine russische Nordkorea-Expertin. Das kommunistische Land leidet unter massivem Strommangel. Das russische Gas könnte zur Stromerzeugung genutzt werden und Nordkoreas Betriebe wieder in seinen eigentlichen Kapazitäten produzieren lassen. Wegen des Energiemangels wurde die Produktion zurückgefahren. Auch könnte die neue Energiequelle den Ausbau von Infrastrukturen in Nordkorea begünstigen.

Russland ist derzeit bestrebt, in der Asien-Pazifik-Region mehr Energiekunden zu finden. Bisher wurden in das Pipelineprojekt bereits Kapital für Infrastrukturmaßnahmen investiert, um den Transport per Eisenbahn ermöglichen zu können. Die Nordkorea-Pipeline könnte Vorbildfunktion für andere asiatische Länder haben: Auch Japan hat Russland als potentiellen Kunden im Auge. Eine Pipeline nach Tokio zu bauen war schon einmal angedacht, aber nie verwirklicht worden. (yz / rf)



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