Schweiz schafft den Geschichtsunterricht ab

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Foto: screenshot von "Schule ohne Lehrer" /
Epoch Times17. April 2015

Der neu beschlossenen „Lehrplan 21“ der Schweiz, der die Schulen in den 21 Kantonen vereinheitlichen soll,  schafft den Geschichtsunterricht ab.

Bisher bildeten Geschichte, Geografie, Gesellschafts- und Staatskunde in Basel zum Beispiel das Fach „Natur, Mensch, Mitwelt (NMM)“. Nun wurde das Fach umbenannt in „Räume, Zeiten, Gesellschaften (RGZ)“ und es wird Geografie, Geschichte und politische Bildung ersetzen. RGZ beinhaltet acht Komplexe, vier davon in der Geografie, vier bilden Geschichte und politische Bildung. Im neuen Fach wird die Gewichtung der Geschichtlichen Ereignisse nicht festgelegt, sondern im Ermessen der einzelnen Kantone und der einzelnen Lehrkräften liegen.

Im Gymnasium wird weiterhin Geschichte als Grundlagen-und Ergänzungsfach unterrichtet. Da die meisten Schüler jedoch eine Berufslehre wählen, werden nur wenige ein solides und umfassendes Geschichtsbewusstsein entwickeln können.

Nicht nur bei den Schweizer Eltern ist der „Lehrplan 21“ umstritten. Derzeit haben die Schüler je 2 Stunden Geschichte und Geografie, nach dem neuen Lehrplan sind es nur noch 3 Stunden RZG.

Bisher hatte jeder Kanton viel Freiheit im Bildungsbereich

Die Schweiz ist international für ein sehr vielfältiges Bildungssystem bekannt, es gibt unzählige Experimente.

Eines davon ist im Video zu sehen: Eine Schule ohne Lehrer. Die Schüler bekommen den Unterrichtsstoff für ein Halbjahr auf einmal – und lernen dann allein zu Hause oder gemeinsam in der Schule. Der Lehrer kontrolliert nur einmal die Woche, reagiert per mail auf Fragen oder stellt Unterrichtsmaterial im Web bereit. Zumindest lernen sie dabei Selbstständigkeit und Verantwortung zu übernehmen, denn wer das nicht schafft und faulenzt, muss wiederholen.

Der „Lehrplan 21“ ist der erste gemeinsame Lehrplan aller 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone, im Herbst 2014 wurde die Vorlage freigegeben und jeder Kanton wird nun über die Einführung des Lehrplans in seinem Gebiet entscheiden.

Die Schweiz hatte bisher keine gemeinsamen Lehrpläne. In 19 von 21 Kantonen ist die Umsetzung für das Schuljahr 2017/18 geplant. Basel wird schon diesen Sommer damit beginnen. An einigen Orten gibt es jedoch heftige Kritik und es formiert sich Widerstand gegen den Lehrplan.

Generell wird im neuen Lehrplan der Schwerpunkt auf die Entwicklung von Kompetenzen gelegt und nicht auf Wissen. Es ist die Rede von 363 Kompetenzen mit insgesamt 2304 Abstufungen, die ein Schüler erwerben soll und anwenden können muss.

PISA-Ergebnisse der Schweiz 2012

Weltweit hatten 2012 an der PISA-Studie 510.000 15-Jährige teilgenommen. Sie vertraten 28 Millionen Jugendliche im Alter von 15 Jahren aus 65 Ländern.

In Mathematik erreichten die Schweizer Schüler einen Spitzenplatz und sie lagen noch vor Finnland an 9. Stelle – Deutschland an 16. Stelle. Auch in den Lesefähigkeiten waren sie kurz vor Deutschland. In den Naturwissenschaften befand sich die Schweiz hinter Deutschland (1). (ks)

(1) PISA-Ergebnisse aus Schweizer Sicht im internationalen Vergleich: pisa.educa.ch/sites/default/files/20131210/pisa_2012_erste-ergebnisse_d.pdf

https://youtube.com/watch?v=DjiyqZOuu0k



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