„Telekom-Kaiser“ von China Mobile im Visier der Ermittler

Aktuell gerät Jiang Mianheng, der Sohn von Chinas 87-jährigem Ex-Diktator Jiang Zemin, immer mehr in die Medien – und in schlechtes Licht. Der 63-Jährige wird von den Chinesen „Big Boss von Shanghai“ und „Chinas Telekom-Kaiser“ genannt.
Titelbild
Chinas Machtkampf betrifft auch den Mobilkfunk-Riesen China Mobile.Foto: Peter Parks / AFP / Getty Images
Von und 10. April 2014

Aktuell gerät Jiang Mianheng, der Sohn von Chinas 87-jährigem Ex-Diktator Jiang Zemin, immer mehr in die Medien – und in schlechtes Licht. Der 63-Jährige wird von den Chinesen „Big Boss von Shanghai“ und „Chinas Telekom-Kaiser“ genannt.

Unter Jiang M.s Einfluss befindet sich China Mobile, der weltweit größte Mobilfunkanbieter – gemessen an seiner Kundenzahl von über 763 Millionen Kunden. Im Jahr 2010 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 72 Milliarden US-Dollar, der Gewinn lag bei rund 11,6 Milliarden US-Dollar.

Manager stolperten über Schmiergeld-Affairen

Am 7. April erschien ein Exklusiv-Bericht über China MobilesTödliches Geschäft im Hintergrund“ in einer Publikation des Wirtschaftsmagazins Cai Xin.

Enthüllt wurden Details zu einem Korruptionsfall, wegen dem Anfang 2014 zwei Top-Manager von China Mobile zu lebenslänglicher Haft und zum Tode verurteilt wurden. Die beiden Männer waren Vize-Leiter und Leiter der Datenabteilung des Handy-Riesen. Für ein 2 Millionen-Dollar-Fusionsgeschäft, das sie zwischen der Autralian Telecom und dem Service Provider einer Musikdatenbank arrangierten, hatten sie dicke Schmiergelder kassiert. Doch waren sie noch in viele andere Bestechungsfälle verwickelt – gemeinsam mit weiteren Abteilungsleitern und Gebietsmanagern der China Mobile.

Todesurteil wegen Korruption

Bei Ma Li, der am Australien-Deal 17 Millionen Dollar verdient haben soll, fanden die Ermittler Schmiergelder in Höhe von 122 Millionen Yuan (rund 15,25 Millionen Euro). Darunter waren 70.000 Kanadische Dollar, 5 Millionen Honkong-Dollar und Geldkarten im Wert von 100.000 Yuan. Ihm drohte ob der astronomischen Summe ein Todesurteil, weil er jedoch geständig war, kassierte der Staat sein Vermögen ein und gab ihm „lebenslänglich“.

Ye Bing, sein Vorgesetzter, soll allein am Australien-Deal 50 Millionen Dollar verdient haben und erhielt ein Todesurteil, das jedoch noch nicht vollstreckt wurde, weil die Revision noch läuft.

Am Ende geht´s gegen den „Telekom-Kaiser“

Dass Cai Xin den Sturz der beiden Manager, samt delikater Details zur Titel-Story erhob, ist für die Chinesen ein klares Zeichen, dass China Mobile und seine Hintermänner in Zukunft die Zielscheibe weiterer Ermittlungen sein werden: Im Endeffekt zielt alles auf „Telekom-Kaiser“ Jiang M. ab – der nur so groß wurde, weil sein Vater Jiang Zemin in den 90er Jahren Chinas politische Allmacht inne hatte. Und sind die Machenschaften des Sohnes erst einmal aufgedeckt, können sie auch gegen den Vater verwendet werden, welcher aktuell der größte Feind von Chinas amtierenden Staatschef ist …

Jiang Mianheng ist der 63-jährige Sohn von Chinas 87-jährigen Ex-Diktator Jiang Zemin. Durch den Einfluss seines Vaters war er von 1999 bis 2011 Vizepräsident der Chinesischen Wissenschaftsakademie, Chinas höchster Instanz für Wissenschaft und Forschung. Und das, obwohl er ist nicht mal ein Professor ist.

„Telekom-Kaiser“ wurde er auf ähnlich unbürokratische Weise

Als CEO einer Shanghaier Investitionsfirma pflegte er Verbindungen zu mehreren Großkonzernen der Metropole, darunter Shanghai Automotive, den Flughafen-Betreibern, Shanghai Mircrosoft und Phoenix TV. Vor allem aber baute er sich ein Imperium über mehrere IT- und Telekommunikationsfirmen auf, das den gesamten Markt abdeckt – von Kabelbetreibern bis zu Digitalverlagen, Internetprovidern und E-Commerce.

Bei China Mobile hat Jiang M. keinen offiziellen Posten, dafür aber ein Netzwerk von Leuten, die in seinem Sinne arbeiten. Über seinen Vater und dessen Beziehungen zur chinesischen Spitzenpolitik bekam er von Chinas Staatsbanken Kredite, soviel er wollte. Auf diese Weise gelangten große Summen aus Chinas Staatsvermögen in den Handy-Konzern und dessen Tochtergesellschaften.

Ein beunruhigendes Licht auf die mögliche Macht von China Mobile wirft ein Detail über das verschwundene Flugzeug aus Malaysia, MH370: Im Moment als das Flugzeug von den Radars verschwand, befand es sich im Bereich der Spratly-Inseln, wo es nur einen einzigen Mobilfunk-Betreiber gibt, dessen Netz ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ausgefallen war. Es war das Netz von China Mobile.



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