Vereins-Check: Das waren die Ziele, das wurde erreicht

Berlin (dpa) - Ob FC Bayern oder SC Paderborn - jeder Bundesligist hatte vor der Saison seine Ziele. Wer hat was erreicht, wer enttäuschte und wer überraschte? Die Bundesligisten im Check. BAYERN MÜNCHEN Anspruch: In Pep Guardiolas zweitem Jahr…
Epoch Times22. Mai 2015
Ob FC Bayern oder SC Paderborn – jeder Bundesligist hatte vor der Saison seine Ziele. Wer hat was erreicht, wer enttäuschte und wer überraschte? Die Bundesligisten im Check.

BAYERN MÜNCHEN

Anspruch: In Pep Guardiolas zweitem Jahr als Trainer war spannend, wie die Weltmeister die kurze Pause wegstecken. Der Double-Gewinn war ein ordentlicher Einstand des Spaniers. Nun sollte mindestens die Titelverteidigung – eher aber das Maximum – her, das Triple.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Den Meistertitel verteidigt, doch den Pokal unnötig hergeschenkt. Die Hinrunde war überzeugend, der Schlussspurt etwas schludrig. Auch wegen des klar verpassten Königsklasse-Finales sicher eine eher durchschnittliche Saison.

VFL WOLFSBURG

Anspruch: Nach Platz fünf wollte der VfL diesen Tabellenrang mindestens bestätigen. Die eingespielte Mannschaft, die punktuell verstärkt wurde, musste die Mehrbelastung Europa League verkraften.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Die Wölfe mauserten sich zum Bayern-Verfolger Nummer eins und qualifizierten sich locker für die Champions League. Außerdem steht der Vize-Meister im DFB-Pokalfinale.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH

Anspruch: Der jüngste Tabellenplatz sechs sollte bestätigt werden. Das sei „keine Selbstverständlichkeit“, meint Coach Lucien Favre. Mit ihrem auf vielen Positionen doppelt gut besetzten Kader zählte die Mannschaft aber auf jeden Fall zu den Europa-League-Anwärtern.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Am vorletzten Spieltag zog das beste Rückrunden-Team erstmals in die Champions League ein. Vier Jahre nach dem Beinahe-Abstieg aus der Bundesliga sind der Borussia damit mehr als 20 Millionen Euro sicher.

BAYER 04 LEVERKUSEN

Anspruch: Offizielles Ziel war es, attraktiv Fußball zu spielen. Damit sollte sich das Team um Neuzugang Hakan Calhanoglu und den aufstrebenden Keeper Bernd Leno bei seinen Möglichkeiten aber zumindest für das internationale Geschäft qualifizieren.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Die Direkt-Qualifikation zur Champions League ist zwar verpasst, doch die Königsklasse durch eine Qualifikation über die Playoffs immer noch drin. „Wir werden den vierten Platz vergolden“, verspricht Coach Roger Schmidt.

FC SCHALKE 04

Anspruch: Auf Schalke ist die Champions League stets Anspruch. „Platz drei ist das Ziel, Platz vier wird akzeptiert“, so Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Nach der erfolgreichen Rückrunde 1013/14 sind die Ansprüche an den breAnspruch und Wirklichkeit klafften beim FC Schalke 04 iten Kader groß.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Das neu justierte Minimalziel Europa League hat Schalke noch gerettet, doch die Erwartungen im Umfeld sind nicht erfüllt. Ein Spektakel wie im Achtelfinale der Königsklasse gegen Real Madrid wird es 2015/16 nicht geben.

FC AUGSBURG

Anspruch: Der Shootingstar der Vorsaison war im Sommer weg: André Hahn wechselte nach Gladbach. Ziel blieb trotz des nur knapp verpassten Europa-League-Platzes in der Vorsaison der Klassenerhalt.

Wirklichkeit: Ziel erreicht – und zwar mit Bravour! Der FCA hält nicht nur die Klasse, sondern spielt künftig sogar international. Das Risiko des Tabellensechsten, von Bremen am letzten Spieltag noch verdrängt zu werden, liegt im Promillebereich.

BORUSSIA DORTMUND

Anspruch: Nach dem Weggang von Top-Torjäger Robert Lewandowski zum FC Bayern rüstet der BVB mit 44,5 Millionen Euro seinen Kader vor Saisonbeginn personell auf. Ziel für den Vizemeister ist die direkte Qualifikation für die Champions League.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Einer katastrophalen Hinrunde und dem Absturz auf den letzten Tabellenrang folgt eine versöhnliche Rückrunde. Auch dank des Einzugs ins Pokal-Finale können noch die Europa-Plätze erreicht werden.

WERDER BREMEN

Anspruch: Ziel war ein besserer Rang als in der Vorsaison, die Werder auf Platz 12 beendete. Es fehlte allerdings ein Top-Stürmer, ansonsten war das Team eingespielt

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Unter Coach Robin Dutt noch Abstiegskandidat brachte Nachfolger Viktor Skripnik die Bremer sogar nah ran an die Europa League. Rang sechs, der den Einzug garantiert, ist nahezu weg, aber Siebter könnte Werder noch werden.

1899 HOFFENHEIM

Anspruch: Das graue Tabellenmittelfeld zwischen Rang acht und zwölf. Dauerhaft ist der Verein mit seinen finanziellen Möglichkeiten und der Infrastruktur aber nicht auf Mittelmaß ausgerichtet.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Die Kraichgauer hatten mit dem Abstieg nichts zu tun. Doch die letzten Chancen auf Platz 7, der eventuell zur Europa-League-Quali berechtigt, wurden verspielt. 2015/16 wird mit Coach Markus Gisdol, der bis 2018 verlängerte, neu angegriffen.

1. FSV MAINZ 05

Anspruch: Die Mainzer überraschten in der Vorsaison mit Tabellenrang sieben. Mit diesem Platz wäre man auch im Mai 2015 zufrieden. Neu-Coach Kasper Hjulmand gibt kein Saisonziel aus.

Wirklichkeit: Das Kapitel Hjulmand blieb nach dem Abschied von Erfolgscoach Thomas Tuchel zwar nur eine Episode, aber Mainz hat sich in Liga eins etabliert. Nicht einmal rutschten die 05er auf einen Abstiegsplatz – auch dank Hjulmand-Nachfolger Martin Schmidt.

EINTRACHT FRANKFURT

Anspruch: Mit dem Abstiegskampf wollte Eintracht Frankfurt mit Neu-Coach Thomas Schaaf möglichst nichts zu tun bekommen. Schlussmann Kevin Trapp sollte als einer der Top-Ligakeeper besonders helfen.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Doch Zweifel bleiben. Zwar stand Frankfurt zu keiner Zeit auf einem Abstiegs- oder Relegationsplatz – die Leistungen schwankten aber erheblich. Schaaf steht massiv in der Kritik. Ihm wird vor allem mangelnde Kommunikation vorgeworfen.

1. FC KÖLN

Anspruch: Das Ziel für den Aufsteiger war selbsterklärend, sich in der Eliteklasse zu halten – mindestens Platz 15. Im wenig veränderten Kader wurde aber die mangelnde Erfahrung als Problem ausgemacht.

Wirklichkeit: Ziel erreicht! Nicht spektakulär, aber sehr solide hat sich der Aufsteiger aus der Domstadt mit Trainer Peter Stöger geschlagen.

HERTHA BSC

Anspruch: Nach den Abstiegen 2010 und 2012 galt es, sich mit einem Platz im sicheren Mittelfeld in der Liga zu etablieren. Ohne die transferierten Adrian Ramos und Pierre-Michel Lasogga gab es von Sommer an allerdings zwei Torjäger weniger.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Hertha ist erst bei einem Sieg, Unentschieden oder einer Niederlage mit einem Tor Differenz in Hoffenheim gerettet. Sicheres Mittelfeld sieht anders aus.

SC FREIBURG

Anspruch: Wie jedes Jahr in Freiburg lautete das Ziel: ein weiteres Jahr Bundesliga. Die Vorzeichen standen besser als in der Vorsaison, denn der personelle Umbruch in der Sommerpause hielt sich in Grenzen.

Wirklichkeit: Die Breisgauer müssen bis zum letzten Spieltag beim Abstiegskonkurrenten Hannover zittern, dürfen nach einer schwierigen Saison aber auf ein Happy End hoffen: Ein Punkt würde reichen, um nicht auf Schützenhilfe angewiesen zu sein.

HANNOVER 96

Anspruch: Ein einstelliger Tabellenplatz mit der Aussicht, „in zwei Jahren an Europacupzeiten anknüpfen zu können“, wie es Clubboss Martin Kind formulierte, war der Anspruch in Hannover.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Stattdessen: Abstiegsbedroht bis zum letzten Spieltag. Gegen den punktgleichen Tabellen-14. Freiburg kommt es am nun zum Showdown. Mit einem Sieg wären die derzeit auf dem Relegationsrang liegenden Niedersachsen gerettet.

VFB STUTTGART

Anspruch: Nach den eher bescheidenen Spielzeiten des VfB in der jüngsten Zeit wollte Trainer-Rückkehrer Armin Veh mit den Schwaben wieder besseren Fußball zeigen.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Wie bereits in der vergangenen Saison musste der VfB bangen. Nach dem freiwilligen Abschied von Armin Veh könnte Coach Huub Stevens seine zweite Rettungsmission bei den Schwaben mit einem Sieg in Paderborn krönen.

HAMBURGER SV

Anspruch: Eine Horror-Saison mit knapper Rettung in der Relegation lag im Sommer hinter dem HSV. Mit dem frühesten Trainingsstart aller Bundesligisten sollte die Grundlage für eine erfolgreichere Spielzeit geschaffen werden.

Wirklichkeit: Ziel verpasst! Vier Trainer und viel zu wenig Punkte lautet die Bilanz vor dem entscheidenden Spiel gegen den FC Schalke 04. Der Vorletzte hat den Klassenverbleib nach etlichen zweitligareifen Vorstellungen nicht mehr in der eigenen Hand.

SC PADERBORN 07

Anspruch: Als krasser Außenseiter wollte der ostwestfälische Aufsteiger überraschen. „Wir halten die Klasse“, sagte Coach André Breitenreiter. Sein Team muss seine Klasse aber erst noch beweisen.

Wirklichkeit: Paderborns Chancen auf den Klassenverbleib sind nur noch minimal. Maximal die Relegation ist noch drin. Im letzten Heimspiel gegen den Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart muss ein Sieg her – und Schalker Schützenhilfe in Hamburg!

(dpa)


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