Was geschah mit dem chinesischen Botschafter von Island? Er soll für Japan spioniert haben!

Titelbild
Mutmaßlicher Spion Japans: Das war der chinesische Botschafter in Reykjavik, Ma Jisheng, bei einem offiziellen Termin im Dezember 2012.Foto: Halldor Kolbeins / AFP / Getty Images
Epoch Times19. September 2014

Was geschah mit dem chinesischen Botschafter von Island? Laut Medienberichten wurde er schon vor Monaten verhaftet, weil er unter Verdacht stehe, ein japanischer Spion zu sein. Nachdem eine isländische Zeitung sich diesen Monat über das Verschwinden von Ma Jisheng gewundert hatte, ging sein Fall auch durch die japanische und chinesische Presse.

China äußerte sich derweil nicht zu Schicksal und Aufenthaltsort seines Botschafters, berichtete die britische Zeitung Guardian.

Seit 2012 Chinas Botschafter in Reykjavik

Ma Jisheng war erst seit Dezember 2012 Chinas Botschafter in Reykjavik gewesen – und diesen Monat sein „Fehlen“ einer isländischen Zeitung aufgefallen. Seine Amtszeit wäre demnach außergewöhnlich kurz gewesen. Ma Jisheng hatte im Januar Reykjavik Richtung China verlassen, kam aber nicht wie geplant im März zurück. Er und seine Frau seien von der Stasi wegen Spionageverdacht festgenommen worden, hieß es daraufhin am Dienstag auf einer ausländischen chinesischen Website.

Vor seinem Amtsantritt in Island hatte Ma zweimal in der chinesischen Botschaft von Tokyo gearbeitet. Sein letzter Posten endete dort 2008.

Auch die chinesische Mingjing News berichtete von den Spionagevorwürfen gegen Ma und auch die Hongkonger Ming Pao folgte. Einige Nachrichtenwebsites in China berichteten und löschten die Meldung kurz darauf wieder.

Chinas Außenministerium weiß von nichts …

Auf die Frage, ob die Berichte wahr seien, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Hong Lei: "Dazu habe ich keine Informationen." Auf die Fragen zu Mas derzeitigem Verbleib antwortete er dasselbe und auch als er darum gebeten wurde, zu bestätigen, dass Ma chinesischer Botschafter in Island war.

Das isländische Außenministerium ließ durch eine Sprecherin mitteilen, dass Ma im März hätte zurückkehren sollen. Die chinesische Botschaft in Reykjavik habe jedoch im Mai gemeldet, er käme „aus persönlichen Gründen“ nicht mehr zurück. Unterdessen habe ein Vertreter seine Aufgaben übernommen.

Der Fall Ma im Gesamtkontext

Der Spionagefall ist wegen der komplizierten Beziehungen zwischen China und Japan besonders brisant. Innerhalb des chinesischen Regimes findet gerade ein erbitterter Machtkampf um die politische Vorherrschaft statt. Doch auch Persönlichkeiten von außen und Auslandsbeziehungen werden in den internen Kampf der Kommunistischen Partei hineingezogen – was zu starken Widersprüchen im Umgang mit Japan führt.

Die Flugüberwachungszone rund um die Senkaku-Inseln ging zum Beispiel auf das Konto einiger alter Generäle aus dem Gefolge des 88-jährigen Ex-Staatschefs Jiang Zemins. Hier schmiedet man zur Rettung der eigenen Macht schon mal Pläne für einen Dritten Weltkrieg.

Siehe: „China plant 3. Weltkrieg um das Regime zu retten“

Der amtierende Staatschef Xi Jinping jedoch ist an einem guten Verhältnis zu Japan interessiert, weshalb es am 27. Juli 2014 zu einem Geheimgespräch zwischen ihm und einem Sonderbeauftragten Shinzo Abes in Peking kam.

Siehe: Heimliche Sensation in Vorbereitung: China und Japan nähern sich an

(rf)



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