Weckdienst durch den ranghöchsten Gockel und weitere heitere Erkenntnisse

In allen drei Gruppen krähte der ranghöchste Hahn morgens als erster und am häufigsten. Die anderen Hähne krähten mit abnehmendem sozialem Rang weniger oft - wie bei menschlichen Gockeln?
Titelbild
Von solch einem Prachtexemplar lässt man sich schon gerne mal angockeln ...Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Juli 2015

Beim morgendlichen Kikeriki der Hähne bestimmt der Chef-Gockel die Weckzeit. In der Morgendämmerung krähe stets der Hahn zuerst, der in der Hackordnung am höchsten steht, schreiben japanische Wissenschaftler im Fachmagazin „Scientific Reports“.

Die Artgenossen folgen nach einigen Sekunden und krähen weniger häufig als der Anführer, berichtet das Team um Tsuyoshi Shimmura der Universität in der japanischen Stadt Nagoya.

„Das Krähen eines Hahns hat die Menschen über die Ankunft des Morgens seit der Indus-Kultur (2600 bis 1800 vor Christus) unterrichtet und dieser Laut symbolisiert den Anbruch der Morgendämmerung in vielen Kulturen“, schreiben die Forscher.

Vor zwei Jahren wiesen Shimmura und seine Kollegen bereits nach, dass das erste Kikeriki des Tages von der inneren Uhr (dem circadianen Rhythmus) der Hähne gesteuert wird. Licht oder andere äußere Reize seien für das Auslösen des morgendlichen Rufes nicht nötig. Nun untersuchten sie die soziale Komponente des Krähens.

Die Zoologen bildeten drei Gruppen mit je vier Hähnen aus einer Zuchtlinie. Sie beobachteten die aggressiven Begegnungen der Hähne untereinander und erstellten daraus eine soziale Rangordnung. Außerdem maßen sie über implantierte Sensoren die Körpertemperatur der Tiere, woraus sie die biologische Uhr jedes einzelnen Tiers bestimmten. Zwei Wochen lang verbrachten die Hähne je zwölf Stunden bei hellem und stark gedämpftem Licht, anschließend zwei Wochen lang rund um die Uhr nur bei Minimalbeleuchtung.

In allen drei Gruppen krähte der ranghöchste Hahn morgens als erster und am häufigsten. Die anderen Hähne krähten mit abnehmendem sozialem Rang weniger oft. Wurde der Chef aus der Gruppe entfernt, stieg der zweithöchste Hahn auf und krähte fortan als erster und so häufig wie sein Vorgänger.

Dabei hing der Kräh-Start nicht direkt davon ab, wann das Licht eingeschaltet wurde. Bei ununterbrochen stark gedämpftem Licht verschob sich das erste Kikeriki entsprechend der inneren Uhr des ranghöchsten Hahns. Sie hat selten genau 24 Stunden und schwankte in dem Experiment der Japaner zwischen 23,2 und 24,5 Stunden.

Bisher hat noch niemand gelacht und die Parallelen zu menschlichen Gockeln gezogen. (rls/dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion