Biolandbau – Prinzip Hoffnung

Leitbild für eine Landwirtschaft mit Zukunft
Titelbild
Landschaftspflege gehört ganz selbstverständlich zu den Aufgaben des Biolandwirtes und trägt bei zu einer Erhöhung der Artenvielfalt (Bild - Josef Jelkic)
Von 3. Juni 2005

„ Wenn wir das Experiment machen könnten,

eine Ochsenherde plötzlich mit Tauben zu füttern,

so würden wir eine ganz verrückte Ochsenherde kriegen.

Das ist so der Fall. Trotzdem die Tauben so sanft sind,

würden die Ochsen verrückt werden….“

Rudolf Steiner, Begründer der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, in einem Vortrag, gehalten 1923

Dieses Zitat von Rudolf Steiner, ausgesprochen vor mehr als achtzig Jahren, spiegelt genau das Problem mit BSE und zeigt auch, dass der Blick des Biolandbaus immer schon weit in die Zukunft gerichtet war. Dass die biologische Landwirtschaft kein Schritt nach hinten, keine rückständige Wirtschaftsweise ist, zeigen die immer größer werdenden Probleme der konventionellen Landwirtschaft, einhergehend mit der Zerstörung der natürlichen Kreisläufe der Natur. Deshalb muss der Biolandbau Leitbild für eine Landwirtschaft mit Zukunft werden.

Industrialisierte Landwirtschaft

Die Einführung industrieller Produktionsmethoden in der Landwirtschaft hat zwar zu scheinbar billigen Nahrungsmitteln geführt, aber auch gravierende ökologische Schäden und unsagbares Tierleid verursacht. Die Vervielfachung des Kunstdünger- und Spritzmitteleinsatzes hat schwerwiegende Belastungen für Böden, Grund- und Fließwasser zur Folge. Die Verarmung der Fruchtfolgen bis zu Monokulturen hat zu erhöhtem Unkraut- bzw. Schädlingsdruck und der Einsatz überschwerer Traktoren und Maschinen haben zu argen Bodenverdichtungen und großflächigen Erosionen geführt. In den intensiv wirtschaftenden Tierhaltungsbetrieben mit hohen Bestandsdichten und maximalen Leistungsanforderungen kommt es zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit, steigenden Ausfällen und vermehrtem Medikamenteneinsatz. Das Verfüttern von Tiermehl an Pflanzenfresser ist zwar verboten worden, doch ist das Problem mit BSE noch nicht vom Tisch. Immer wieder tauchen Fälle von Rinderwahn auf (17 Fälle in Deutschland in diesem Jahr).

Es darf auch nicht übersehen werden, dass die industriemäßige Landbewirtschaftung (Spezialisierung, Intensivierung, Technisierung, Rationalisierung…) zu einer Veränderung der Kulturlandschaft geführt hat, deren Erholungswert in vielen Gebieten völlig verloren gegangen ist!

Nun steht die Gentechnik vor der breiten Anwendung in der Landwirtschaft mit nicht abschätzbaren ökologischen Folgen und noch stärkerer Abhängigkeit von multinationalen Konzernen. Es werden zum Beispiel Kulturpflanzen wie Soja oder Mais gentechnisch so verändert, dass sie den Einsatz von Totalherbiziden überleben, aber alles andere Grün total vernichtet wird. „Mehr Erträge, weniger Arbeit, bessere Qualität und somit mehr Gewinn“ – das versprechen die großen Gentechnikkonzerne den Landwirten. Doch seit in den USA großflächig Gentech-Pflanzen angebaut werden (seit 1996), konnte keine einzige unabhängige Studie solche Konzernversprechen belegen.

Biologische Landwirtschaft

Dass ein Erfolg auch ohne Gentechnik möglich ist, beweisen die Biobauern. Sie haben sich weltweit dazu verpflichtet, weiterhin gentechnik-frei zu produzieren. Der Biologische Landbau scheint schlechthin die Alternative zu diesem ökologisch ruinösen, gesundheits gefährdenden und kostspieligen Landbewirtschaftungssystem zu sein, das auch die Entsiedelung ländlicher Gebiete beschleunigt. Denn der Biologische Landbau beruht auf Nachhaltigkeit, natürlicher Bodenfruchtbarkeit, einer artgemäßen Viehwirtschaft und pflegt gleichzeitig die gewachsene Kulturlandschaft. Die Biobauern verzichten auf den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und chemischen Düngemitteln. Selbstverständlich kommen auch keine Antibiotika, Hormone und Wachstumsverstärker zum Einsatz. All diese Richtlinien sind in der EU-Bio-Verordnung 2092/91 geregelt. Die Einhaltung wird von autorisierten Kontrollstellen regelmäßig überprüft.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion