Chinas blutiges Transplantations-Business auf italienischem Kongress entlarvt

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Professor Franco Citterio, Präsident der Italienischen Gesellschaft für Organtransplantation (SITO), auf dem Kongress in Siena, Italien.Foto: Konstantin Skabrin/Epoch Times
Von 4. Oktober 2014

Wo hört das Thema Organtransplantation auf und wo fängt Organraub an? Das war eine der Fragen auf dem Kongress der Italienischen Gesellschaft für Organtransplantation (SITO) Ende September in Siena, Italien.

Für die Ärzte und Fachkräfte ging es gemeinsam mit dem Publikum um die Realität eines sensiblen Themas. Auf der einen Seite ist Italien eines der modernsten medizinischen Länder in der Welt, auf der anderen Seite gibt es immer noch kaum Informationen über den blühenden illegalen Organhandel in einigen Regionen der Welt.

Alle, die das Wort ergriffen, zeigten den gleichen Wunsch. Sie wollen einen Weg finden, den über 9.000 Patienten auf der italienischen Warteliste zu einem Organ zu verhelfen. „Wir könnten noch mehr tun“, sagte Professor Franco Citterio, SITO Präsident, in einem Interview mit der Epoch Times. „Wir sehen, dass sich die Zahl der Spenden erhöht, wenn die Leute informiert sind.“

Professor Citterio erinnerte an den 20. Todestag von Nicholas Green. Der siebenjährige amerikanische Junge war aus Versehen in Süditalien von der Mafia getötet worden. Seine Eltern entschieden spontan, seine Organe zu spenden. Damit schenkten sie sieben Menschen das Leben. Das ging durch alle Medien. Von diesem Tag an stieg die Zahl der Organspenden in Italien dramatisch an, sodass im Jahr 2013 2.841 Transplantationen ermöglicht wurden.

Vorratsspeicherung in "Organbanken" von Gefangenen in China

Neben der selbstlosen Tat der Familie Green wurde auf dem Kongress eine weniger selbstlose Wirklichkeit offenbart: Der illegale Organhandel, ausgeführt von Ländern, in denen hingerichtete Gefangene und Gewissens-Gefangene als "Bank" für den Verkauf ihrer Organe auf dem lokalen oder internationalen Markt benutzt werden.

Laut SITO, gibt es mindestens 10.000 illegale Transplantationen pro Jahr mit erstaunlichen Preisen, und zwar in China. Dort steuert das Regime Krankenhäuser und medizinisches Personal – da kann eine Niere schon 70.000 Dollar oder mehr einbringen. Die Entnahme von Organen von Todeskandidaten ist eine Praxis, die gegen die erklärten ethischen medizinischen Standards geht. Im Oktober 2012 hat die World Medical Association ausdrücklich entschieden, dass „in Ländern, in denen die Todesstrafe praktiziert wird, hingerichtete Gefangene nicht als Organ- und / oder Gewebespender in Betracht gezogen werden.“

„Die chinesische Situation ist uns bekannt“, sagte Professor Citterio: „[das Land] wurde von der International Society of Transplantation dafür sanktioniert. Die chinesische Regierung machte dann einige Aussagen, dass dies nie wieder geschehen würde. In der Tat scheint das nicht der Fall zu sein, und dieser Handel wird fortgeführt.“

„In China werden Spender getötet“

Im November 2013 unterzeichnete China zwar die Hangzhou Resolution und erklärte, die Organentnahmen an hingerichteten Gefangenen zu beenden, und dafür gab es viel Lob von der internationalen medizinischen Gemeinschaft. Aber nur wenige Monate später, im März 2014, sagten chinesische Beamte, dass China weiterhin die Organe von Gefangenen verwenden wird, und dass die Körper in einem neuen EDV-System für Organe registriert werden.

„In China werden Spender getötet“, sagte Dr. Katerina Angelakopoulou, Sprecherin des italienischen DAFOH (Doctors Against Forced Organ Harvesting; Ärzte gegen Organraub). Dieser Verein zum Schutz der medizinischen Ethik wurde im Jahr 2007 gegründet. DAFOH war mit einem Stand auf dem Kongress vertreten.

DAFOH führt eine internationale Kampagne durch gegen die Zwangs-Organentnahmen in China. Einige Ärzte haben im Jahr 2006 entschieden, diese Organisation zu etablieren, nachdem die Untersuchungen von Menschenrechtsanwalt David Matas und dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär David Kilgour erschienen waren. Sie veröffentlichten ein Dokument – „Blutige Ernte“ –, worin sie angegeben haben, dass mindestens 41.500 Organe zwangsweise zwischen 2000 und 2005 von lebenden Falun Gong-Praktizierenden entnommen wurden. Falun Gong ist eine meditative Praktik, die vom chinesischen Regime verfolgt wird.

„Ich glaube, die internationale Gemeinschaft muss diese Aktivitäten der Chinesen streng verurteilen und Druck ausüben,“ sagte Franco Citterio, und er fügte hinzu, dass es in Italien eine durchschnittliche Warteliste von zwei Jahren für eine Niere gäbe, in China können es nur ein bis vier Wochen sein.

Im März 2013 hat der Menschenrechtsausschuss des italienischen Senats eine Resolution gegen Zwangs-Organentnahmen in China angenommen. Danach wurde von italienischen Abgeordneten innerhalb von etwa zwei Monaten eine Koalition ins Leben gerufen. „Es gibt ein Dutzend Abgeordnete, die den Wunsch haben, auf internationaler Ebene zusammenarbeiten, um diese unethische Praxis in China zu stoppen“, sagte Doktor Angelakopoulou.

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