Bruno Kreisky-Preis für Gao Zhisheng

Amnesty International: „Mutigster aller chinesischen Menschenrechtsanwälte“
Titelbild
Der UN-Sonderberichterstatter Manfred Nowak hält die Auszeichnung der Bruno Kreisky-Stiftung für den wichtigsten Menschenrechtspreis Österreichs. Nowak wurde als bedeutender Verteidiger der Menschenrechte ausgezeichnet, insbesondere wegen seiner zentralen Rolle beim Aufbau der Forschungs- und Lehreinrichtung zu Menschenrechten. (Foto: Nina Harmle)
Von 30. Juni 2007

„Gao Zhisheng ist der mutigste aller chinesischen Menschenrechtsanwälte und der richtige Preisträger für den Bruno Kreisky-Menschenrechtspreis“, sagte Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich, in seiner Laudatio anlässlich der 13. Preisverleihung der Bruno Kreisky-Stiftung für den chinesischen Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng. Am Donnerstag, den 28. Juni, wurden seine Verdienste um die Menschenrechte in der Nationalbibliothek Wien mit dem Bruno Kreisky-Menschenrechtspreis gewürdigt. Trotz Gefahren für sich und das Leben seiner Familie hatte Gao mit seiner Kanzlei prominente Menschenrechtsaktivisten, Falun Gong Praktizierende und Mitglieder der christlichen Hauskirchen gegen die Staatswillkür und Repressalien durch die Kommunistische Partei Chinas verteidigt.

„Ich bewundere die Arbeit von Gao Zhisheng“, so der UN-Sonderberichterstatter Manfred Nowak. Er selbst wurde ebenfalls mit einem Preis ausgezeichnet. In einer Lobrede wurde er als derzeit bedeutendster Menschenrechtsverteidiger bezeichnet und für seine zentrale Rolle beim Aufbau der Forschungs- und Lehreinrichtung zu Menschenrechten in Österreich geehrt. Nowak hält die Menschenrechtspreise der Kreisky-Stiftung für die wichtigsten Auszeichnungen in diesem Bereich, die in Österreich vergeben werden.

Gao Zhisheng war es nicht möglich, bei der Preisverleihung persönlich zu erscheinen. Gao Zhisheng wurde Ende vergangenen Jahres zu drei Jahren Haft wegen „Subversion“ verurteilt, seitdem steht er unter verschärftem Hausarrest. „Der Preis liegt bereit, er wird nur persönlich an Gao oder seine Familienangehörigen übergeben“, sagte Patzelt. „Ganz gleich, ob es einen Tag, ein Jahr oder fünf Jahre dauert. Er kann ihn sich jederzeit abholen“. Aus Solidarität nahm auch der ebenfalls ausgezeichnete serbische Menschenrechtsaktivist, Jovan Mirilo, den Preis nicht entgegen. Dieser erhielt die Auszeichnung für ein Video, das das Massaker von Sebrenica durch serbische Paramilitärs dokumentiert, das er dem Haager Gerichtshof übergab und veröffentlichte.

Die Bruno Kreisky-Stiftung hofft, dass die chinesische Regierung ihre Haltung noch einmal überdenkt und Gao zum September hin die Ausreise nach Österreich erlaubt, damit er den Preis persönlich entgegen nehmen kann. Solche Preisverleihungen seien der beste Schutz und das beste Druckmittel. In einem Interview mit dem unabhängigen chinesischen Fernsehsender NTDTV, der auch nach China ausgestrahlt wird, sendete Nowak eine direkte Botschaft an Gao: „Ich gratuliere ihnen von Herzen zum Bruno Kreisky Preis und hoffe, dass Sie sich persönlich den Preis abholen werden. Ich wünsche Ihnen das Beste.“

Bislang wurden mehr als 120 Personen und Institutionen von der Bruno Kreisky Stiftung ausgezeichnet, die 1976 von Freunden Kreiskys, dem ehemaligen Bundeskanzler Österreichs gegründet wurde.

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Gao Zhisheng – Chinas Hoffnung

Mein Leben und Kampf als Anwalt im größten kommunistischen Staat
ISBN 978-3-89688-355-1, 372 Seiten , Preis: 14,95 €

www.gao-zhisheng.de



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