Situation der Menschenrechte in China dramatisch verschlechtert

In einem Interview des Senders Phoenix kritisiert der bekannte deutsche Schauspieler Hannes Jaenicke die Vergabe der Olympischen Spiele an China. Er werde sich die Spiele wegen der Menschenrechtsverstöße im Fernsehen nicht anschauen.
Titelbild
(Sean Gallup/Getty Images)
Epoch Times30. Juni 2008

Der Schauspieler Hannes Jaenicke hat die Situation vor den Olympischen Spielen in Peking mit der von 1936 in Deutschland verglichen. In der PHOENIX-Sendung „Im Dialog“ nannte er die Argumentation, durch die Vergabe der Olympischen Spiele nach Peking könne der Demokratie und Freiheit in China zum Durchbruch verholfen werden, „unglaublich verlogen“.

Wörtlich sagte der Schauspieler: „Die Menschenrechtssituation hat sich dramatisch verschlechtert. Es wird jeder oppositionelle Journalist, jede Mutter, die fragt, warum im Erdbebengebiet die Schulen zusammengekracht sind, im Moment inhaftiert. Es wird munterst weitergefoltert in Lhasa, gegen die Tibeter, gegen die Uiguren. Also, ich halte das für eine unglaublich verlogene Argumentation.“

Weiter sagte Jaenicke: „Damit hat man ja auch die Hitler-Olympiade gerechtfertigt – und ich sehe den Unterschied ehrlich gesagt nicht.“ Vor allem Spitzenvertreter des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) kritisierte er für ihre Haltung: „Also Herr Vesper und Herr Bach können quasseln was sie wollen.“ Was die (chinesische) „Propaganda und die Verlogenheit des Rests der Welt“ betreffe, sieht sich Janicke an die Argumente vor den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland erinnert. Dies alles halte er für „hochgradig bigott.“

Es gehe nur ums Geld und sonst gar nichts, so der Schauspieler weiter. Ihn wundere sehr, dass aus Angst vor dem Kommunismus 30, 40 Jahre lang ein gewaltiger Kalter Krieg gegen die Sowjetunion und den Ostblock gefahren worden sei und „jetzt haben wir da ein Reich, dass sich zwar kommunistisch schimpft, aber eigentlich faschistisch regiert – und dagegen unternehmen wir gar nichts, weil man mit denen so toll Geschäfte machen kann.“

Wörtlich ergänzte er: „Die Verlogenheit gerade eines Helmut Schmidt, eines Herrn Steinmeier, eines Herrn Beck – die macht mich ehrlich gesagt sprachlos.“ Er selber werde es sich „verkneifen“, die Olympische Spiele im Fernsehen anzuschauen. „Man sollte keine Sportparty in einem Land feiern, das die Menschenrechte so tritt wie das chinesische Regime es tut.“ Das ganze IOC und die Vergabe der Spiele seien ein „hochgradig korruptes Geschäft“. Wörtlich sagte Jaenicke: „Da wird einfach der größte Weltmarkt erschlossen, für Sportartikelhersteller, für Coca-Cola, für VW, für ich weiß nicht was alles. Ich glaube, Herr Coubertin, der Gründer der Olympischen Idee, dreht sich im Grab wie ein Brathähnchen.“

(ots/Phoenix)

Das Interview vom 27. Juni im Videostream: www.phoenix.de

(Sean Gallup/Getty Images)
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