Eine alte Geschichte über die Nachsicht

Epoch Times8. Juli 2008

Han Qi war der Herzog von Weiguo und gleichzeitig Premierminister in der Song-Dynastie (960-1279). Als er einmal eine Armee anführte, schrieb er nachts einen Brief und bat einen seiner Wächter für ihn eine Kerze zu halten, um ihm Licht zu spenden. Der Wächter jedoch war nicht sehr vorsichtig mit der Kerze und setzte aus Versehen Han Qis Haare in Brand. Schnell schlug Han Qi die Flammen mit seinem Handschuh aus und fuhr mit dem Schreiben fort, als wäre nichts geschehen. Nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass der Wächter, der ihm Licht schenkte, ausgetauscht worden war. Besorgt, der Wächter könnte bestraft werden, eilte Han Qi zum Vorgesetzten des Wächters und sagte, „Ersetzt ihn nicht, holt ihn wieder zurück; er weiß bereits, wie man eine Kerze ordentlich halten muss.“ Han Qi wurde von jedem in der Armee für sein Verhalten bewundert.

Eines Tages brachte ihm jemand zwei wertvolle Jadetassen und erzählte ihm: „Ein Bauer fand sie in einem Graben, sie sind wunderschön. Das sind wahre Schätze.“ Han Qi gab dem Mann etwas Platin und bedankte sich. Er liebte diese Tassen sehr. Wann immer er Gäste zu Besuch hatte, wurden die Tassen auf einen speziellen Tisch gestellt. Als der Herzog eines Tages ein Bankett gab, warf ein Bediensteter die Tassen aus Unachtsamkeit herunter, so dass sie zerbrachen. Der Mann kniete nieder und wartete, dass er bestraft würde. Han Qi jedoch blieb ruhig und lächelte die Gäste mit der Bemerkung an: „Alles ist vorherbestimmt“. Dann sagte er zu dem Mann: „Sie sind ausgerutscht und haben es nicht mit Absicht getan. Wie kann das ihre Schuld sein?“ Alle Gäste lobten Han Qi und bewunderten seine große Nachsicht.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 28/08



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