Milchhändler berichten von weiteren Giftstoffen in Chinas Milch

In China sind viel mehr Gifte in der Milch als nur Melamin, das offenbarten jetzt die Insider. Um Kosten zu sparen und bei der Untersuchung durchzukommen, mischen die Kaufstellen oft Molkepulver, Wasserstoff-Peroxid, Fettöl und andere chemische Zusatzmittel in die Milch.
Titelbild
Entsorgungsprobleme mit vergifteter Milch. (China Photos/Getty Images)
Epoch Times25. September 2008

Die renommierte „Wirtschaftszeitung Chinas“ veröffentlichte am 23. September ein Interview mit einem ehemaligen Investor einer Milch-Sammelkaufstelle des bekannten Milchproduktunternehmens Mengniu. Er offenbarte erschreckende Einsichten über die Verfälschung von Milchprodukten. In den jüngsten Untersuchungen der staatlichen Behörden wurde Melamin sowohl in Milchpulver, als auch in Flüssigmilch des Unternehmens gefunden.

Laut dem Investor aus der Kreisstadt Huailen der Provinz Shanxi wurde Melamin schon seit mehreren Jahren in Milch hineingemischt. Jedoch wurde früher die Milch auf diese Inhaltsstoffe nicht getestet und es gab auch kein sichtbares Problem bei den Konsumenten, so habe das keiner ernst genommen.

Außerdem wurde auch Molkepulver der Rohmilch hinzugefügt, sagte der Investor. Man löst Molkepulver in Wasser auf, um eine größere Menge an Milch zu erhalten. Selbst wenn es gar keine Milch gibt, kann man aus Molkepulver große Mengen „Milch“ erzeugen. Um beim Test alle notwendigen Werte zu erreichen, müssen dann auch andere Dinge der „Milch“ aus Molkepulver hinzugefügt werden.

Die wunderbare Milchvermehrung

Ein Mitarbeiter einer Milch-Sammelkaufstelle für das Unternehmen Yili berichtete dem Journalisten auch über ähnliche Erfahrungen: „In der Provinz Hebei, wo der Hersteller von vergiftetem Milchpulver seinen Sitz hat, gab es eine Kuh, die pro Tag 20 Tonnen Milch produziert. (Anm. d. So steht es im Originaltext.) In Wirklichkeit werden große Mengen von Molkepulver und Wasser hinzugefügt, so kann man so viel Milch daraus machen wie man möchte. Aus einer Tonne frischer Milch kann man 50 Tonnen Milch machen.“ Laut seiner Aussage wird auch Wasserstoff-Peroxid in die Milch hineingemischt, um die Bakterien zu reduzieren. Durch das Hinzufügen von Molkepulverlösung werden viele Werte reduziert, deshalb wurden andere Zusatzstoffe hineingemischt, um die Werte wieder zu erhöhen. Die am häufigsten verwendeten Zusatzstoffe sind Fettöl, Protein, Dextrin, Molkepulver und Melamin. Einfach ausgedrückt, wenn ein Wert dem Standard nicht entspricht, lassen sie sich etwas einfallen um den Wert zu erhöhen oder zu reduzieren.

Der Mitarbeiter der Milch-Sammelkaufstelle für das Unternehmen Yili sagte weiter, dass die Betreiber der Kaufstellen sich bemühen, die Mitarbeiter der Untersuchungsbehörden sowie das Personal für die Rohmilchkontrolle des Milchproduktherstellers zu bestechen, sogar die Laboranten bekommen Vorteile. Wenn die Mitarbeiter der Behörden Schmiergeld bekommen haben, kontrollieren sie die Produkte nicht mehr so streng, sodass die fragliche Milch in die Produktion kommen kann.

Laut der größten chinesischen staatlichen Agentur Xinhua gab Yang Chongyong, der Vizeprovinzgouverneur von Hebei am 17. September auch zu, dass die Betreiber in einigen Kaufstellen bereits seit 2005 Melamin in die Milch eingemischt haben. Damit Melamin leicht von der Milch aufgenommen wird, haben die Kaufstellen auch noch andere chemische Rohstoffe hineingemischt, wie z.B. Natriumcitrat, Fettöl und weiteres.

Als wäre das alles nicht schon genug, gab am 21. September das Qualitätskontrollamt der Provinz Gansu eine dringende Mitteilung heraus, dass in Sanlu-Folgemilch für ältere Säuglinge und Kinder auch der Enterobacter sakazakii gefunden wurde. Das berichtete die „Lanzhouer Tageszeitung“ vom 23. September. Die bakterielle Verseuchung mit Enterobacter sakazakii kann bei Säuglingen zur Hirnhautentzündung und Sepsis führen, im ernsten Fall können die erkrankten Säuglinge daran sterben. (mz/lg)



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