Das chinesische Volk wie betäubt am Neujahrsfest

Das chinesische Neue Jahr begann heute, am 26. Januar, aber die Menschen sind wegen der angespannten wirtschaftlichen Situation bei weitem nicht so freudig erregt wie sie sonst waren.
Titelbild
Gebete und Räucherstäbchen, aber wenig Hoffnung zeigt dieser Mann in Shanghai, China. Millionen Chinesen feierten heute das Neue Jahr des Ochsen. (AP Photo/Eugene Hoshiko)
Von 26. Januar 2009

Die hohe Arbeitslosenrate und Schließungen der Fabriken haben ihnen die Freude am Neujahrsfest und den Familientreffen genommen.

Ein Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), das in den Sechzigern ist, sagte: „Obwohl ich noch einigermaßen gut leben kann, stehe ich gefühlsmäßig unter Stress, wenn ich die totale Korruption in der Partei sehe und die fehlende Moral in der Gesellschaft. Ich spüre die Krise, sehe aber keinen Ausweg. Ich kann die freudige Erregung über das Neue Jahr nicht fühlen. Neue Märkte sagen voraus, dass es in diesem Jahr viele Demonstrationen und Proteste geben wird. Wenn die sozialen Konflikte sich zuspitzen und einen kritischen Punkt erreichen, kommt es zu einer Explosion.“

Kein Geld, keine Menschenrechte, kein chinesisches Neujahrsfest

Ein Mann aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas erzählte der Epoch Times: „Alle sind unruhig, weil es kein Geld und keine Menschenrechte gibt. Ich habe kein Geld, um für die Neujahrsfeier einzukaufen und mir ist auch nicht nach Feiern zumute.“

Durch die Schläge der Polizei wurde ein Arbeiter mit Migrationshintergrund, der in Dongguan, in der Provinz Guangdong arbeitete, erwerbsunfähig. Er erzählte der Epoch Times: „Das Leben ist hart für die Armen. Wenn man in das chinesische Neue Jahr eintreten will, ist es so, als ob man durch die Pforten der Hölle geht. Ich war so naiv zu glauben, dass die Stadtverwaltung von Dongguan für meinen Unrechtsfall eine Lösung finden würde. Ich habe eine blutige Lektion gelernt. Die KPCh ist von Kopf bis Fuß verdorben. Das Böse ist die Natur der KPCh, aber sie verbirgt sich unter dem Mantel des Guten. Das größte Problem in China sind die fehlenden Menschenrechte, einschließlich des Rechtes, informiert zu sein. Die Leute nennen die KPCh ‚kommunistische Banditen‘ und wir alle hoffen, dass der Tag des Jüngsten Gerichtes bald für sie kommen wird.“

Ein Internet-Blogger der Stadt Chongqing berichtete, dass er eine Wohnung ohne Heizung gemietet hat. Er wollte keine Heizung an den kalten Wintertagen anstellen, weil er kein Geld für die Rechnungen über den Stromverbrauch hat.

Geld an der Börse und bei Fonds verloren

Eine Person, die in der Stadt Zigong in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas befragt wurde, erzählte, dass niemand wegen des wirtschaftlichen Niedergangs über das Kommen des Neuen Jahres glücklich sei. „Diejenigen in China, die Geld gespart hatten, aber kein Geschäft hatten, haben ihr Geld an der Börse angelegt oder haben Fonds gekauft. Jetzt fallen die Aktien an der Börse und auch die Fonds und viele Leute haben ihr hart verdientes Geld verloren. Fast jeder Haushalt in meiner Nachbarschaft hat sein Geld bei Investitionen verloren.

Ein 56-jähriger Investor an der Börse, namens Tang, gewann eines Tages viel Geld, als der Aktienkurs noch sehr hoch war. Tang verkaufte sein Haus und sein Geschäft und lieh sich Geld von Verwandten. Er legte das ganze Geld in Aktien an, von denen man erwartete, dass sie bei den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele noch steigen würden. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass die Aktien während der Olympischen Spiele fallen würden. Tang hat alles verloren, was er besaß und hat keine Pläne für das Neujahrsfest.

„Jetzt habe ich sogar das Problem, wie ich mich selbst ernähren kann. Es gibt zu viele andere wie mich, die keine Arbeit haben und denen nichts geblieben ist“, sagte Tang.

Ein anderer Anleger aus der Provinz Anhui sagte, dass fast jeder, den er kannte, sich ähnlich verhalten habe. „Ich habe bei jeder Investition verloren. Wie könnte ich da noch in der Stimmung sein, das Neue Jahr zu feiern?“

Erdrückend hohe Arbeitslosigkeit

Liu, Inhaber eines kleinen Geschäftes in der Stadt Ziyang in der Provinz Sichuan, sagte während eines Interviews: „Seitdem meine Tochter die Hochschule absolviert hat, hat sie noch keinen Job gefunden. Sie hatte ausgezeichnete Noten. Heutzutage stellen Schulen nur Leute ein, wenn ein Lehrer fortgeht. Natürlich werden Kinder aus privilegierten Familien zuerst eingestellt. Keine Firma stellt im Augenblick Leute ein. Wenn man einen Job haben will, muss man Beziehungen haben.“

Betrübnis beim Hauskauf

Yang aus der Stadt Chongqing erzählte, dass er der Einzige sei, der seine Eigentumswohnung in einem Wohnkomplex gekauft habe. Einen Teil des Geldes hatte er sich von Freunden geliehen. Die restlichen Bewohner haben die Anzahlung mit geliehenem Geld geleistet. Bei der schlechten Wirtschaftslage müssen sie aber noch die gesamte Abzahlung für das überteuerte Haus aufbringen. „Die Eigentumswohnungen in Chongqing sind deshalb zu teuer, weil die Regierung das Bauland viel zu teuer verkauft hat. Die Regierung hat das ganze Geld eingesteckt und wir, obwohl wir in einem großen Haus leben, fühlen uns sehr verunsichert. Es geht uns nicht gut. Wir können uns über das Neue Jahr nicht freuen, weil wir immer noch rechnen müssen, wie wir zurechtkommen und wie wir das Geld, das wir für das Haus geliehen haben, zurückzahlen können.“, sagte Yang.

 



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