Chinesischer Staatsrat befiehlt den Medien, die Geschichte „herunter zu spielen“

Offizielle chinesische Medien nehmen anderen Standpunkt ein als das Regime - Verteidigung und Mitgefühl für die heldenhafte Kellnerin Deng Yujiao gezeigt
Titelbild
Deng Yujiao, eingesperrt in einer psychiatrischen Klinik. (Bildschirmanzeige von Enshi City TV/ The Epoch Times)
Von 26. Mai 2009

Chinas Medien haben den Befehl erhalten, sich bei Berichten über drei chinesische Beamte der Kommunistischen Partei zurückzuhalten. Sie dürfen nicht darüber berichten, dass die Beamten beschuldigt werden, eine junge Frau vergewaltigt zu haben und darüber, wie sie sich wehrte und dabei einen von ihnen tötete.

Die Nachricht, wie Frau Deng Yijiao, eine Bedienstete in der Karoke Bar im Bezirk Badong (Provinz Hubei) am 10. Mai von den Beamten vergewaltigt wurde und wie sie versuchte, sich zu verteidigen, hat in China großes Mitgefühl und Aufmerksamkeit ausgelöst. Anfangs gaben die Medien das Mitgefühl der Öffentlichkeit mit Deng wieder und verteidigten ihre Handlungen. Neben Xinhua standen fast alle chinesischen Medien auf ihrer Seite und mit dem getöteten Beamten hatte man wenig Mitleid.

Xinhuas Verteidigung Dengs und die Anschuldigungen gegen die drei Beamten sind nahezu beispiellos. Das letzte Mal, dass die offiziellen chinesischen Medien einen anderen Standpunkt einnahmen als das Regime, war während einer kurzen Zeit, als sie vor zwanzig Jahren über das Massaker auf dem Tiananmenplatz berichteten.

Im jetzigen Fall schickte das Internetbüro des chinesischen Staatsrats für Informationen am 22. Mai eine dringende Meldung an alle großen Internetzeitungen. Das Büro ordnete Restriktionen an und verlangte, „sich sofort bei den Berichten über den Fall Deng zurückzuhalten.“ Die Propagandaabteilung des Provinz Komitees von Hubei befahl auch den Medien der Provinz, Berichte über den Fall Deng zu unterdrücken.

Die Bekanntmachung des Staatsrats lautete (Auszüge): „Alle betroffenen Themen und Dokumente dürfen nicht auf der Titelseite erscheinen oder als wichtige Nachrichten behandelt werden“ und
„Schwächt sie ab und bereitet sie als reguläre Nachrichten auf“ und „Die Quellen der Nachrichten sollten strengstens beschnitten und sollten keine kopierten Artikel von nicht erlaubten Quellen enthalten“ und „Die Anzahl der Meinungen, die nach solchen Geschichten bekannt gegeben werden können, sollte limitiert werden und die Meinungen selber müssen gelesen und beurteilt werden, bevor sie online gehen.“

Neueste Entwicklungen

Nachdem Deng über den Überfall auf sie berichtet hatte, wurde sie von der Polizei verhaftet. Nach ihrer Verhaftung berichtete die Polizei, dass sie depressiv sei und sie wurde in eine psychiatrische Klinik gebracht. Nach Medienberichten in China ist die Behauptung, dass Deng psychische Probleme habe, unwahr.

Die Polizei versuchte auch zu leugnen, dass überhaupt eine Vergewaltigung stattgefunden habe. Das Büro für Öffentliche Sicherheit von Badong hatte bekannt gegeben, dass Deng lediglich umgestoßen und zu Boden gedrückt worden sei. Nach Berichten von „Nanfang Daily“ und „Guangzhou Daily“ jedoch, stieß man Deng nicht nur um und drückte sie zu Boden. Deng teilte den beiden Rechtsanwälten, die sie vertraten, mit, dass sie sexuell missbraucht worden sei.

Nachdem die Rechtsanwälte die Jugendstrafanstalt, in der Deng fest gehalten wird, verlassen hatten, beschrieben sie den Fall und bezeichneten ihn als kaltblütig. „Sie hat mir Einzelheiten der Vergewaltigung mitgeteilt und die Beweislage reicht aus, um die Beamten wegen Vergewaltigung zu verklagen.“ Nach Aussagen ihres Rechtsanwalts hat die Polizei schwerwiegende Fehler bei der Beweisaufnahme gemacht. Die Polizei überließ der Mutter wichtige Beweisstücke, nämlich die Unterwäsche, die ihre Tochter an jenem Tag getragen hatte.

„Nanfang Daily“ zitierte Dengs Rechtsanwalt: „Die Polizei hat erst am 22. Mai, 11 Tage nach dem Vorfall, Beweismaterial gesammelt. Am 22. Mai versiegelte die Polizei Dengs Unterwäsche, nachdem Dengs Mutter alle Kleidungsstücke von jenem Tag, mit Ausnahme des Büstenhalters, gewaschen hatte. Der Tag, an dem ihre Mutter ihre Kleidungsstücke gewaschen hatte, der 21. Mai, war auch der Tag, an dem Dengs Rechtsanwalt sie zum ersten Mal traf. Alle Beweismittel waren höchstwahrscheinlich vernichtet.

Laut Medienberichten erhielt Dengs Mutter, bevor sie die Kleidungsstücke am 21. Mai wusch, einen Anruf von Direktor Tan Jing von der Polizeistation in Yesanguan und traf sich mit ihm.

Am 23. Mai gab die Pressestelle des Bezirks Badong die Erklärung ab, dass Deng nicht vergewaltigt worden sei und dass ihre Mutter Zhang Shuhai Dengs Rechtsanwälte nicht länger in Anspruch nehme.

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/17223/

 



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