Flutwellen-Katastrophe in China

Mehr als 900.000 Obdachlose und mindestens 75 Tote
Titelbild
Überflutete Bereiche in einem Wohngebiet entlang eines Flusses in Liuzhou in der Provinz Guangxi. Hunderttausende mussten von ihren Häusern evakuiert werden. (AP Photo)
Von 7. Juli 2009

Die tagelangen sintflutartigen Regenfälle haben in 12 Provinzen im Süden Chinas verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Dem chinesischen Nachrichtenportal Boxun zufolge kamen bis um 16 Uhr Ortszeit des 5. Juli mindestens 75 Menschen ums Leben, 13 werden vermisst, und mehr als 900.000 mussten dringend evakuiert werden. Laut Boxun sind etwa 101.000 Häuser eingestürzt und der Verkehr völlig zusammengebrochen. Die unmittelbaren Schäden liegen bei mindestens 13 Milliarden Yuan (etwa 1,3 Milliarden Euro).

Kein Trinkwasser, kein Strom, auch kein Essen. Über 300 Schüler im Alter von 13 bis 15 sind durch die verheerenden Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Schüler der Mittelschule der Gemeinde Herong der Kreisstadt Rongshui der Provinz Guangxi wohnen in der Semesterzeit im Schülerwohnheim, da sie vom Land kommen. Die Landstraßen zu ihrer Heimat sind durch das Wasser völlig lahm gelegt, sie haben keine Chance, nach Hause zu fahren. Alle 20 Gemeinden der Kreisstadt Rongshui sind vom Hochwasser schwer betroffen. Innerhalb der Kreisstadt steht das Wasser teils 2,50 Meter hoch, 80 Prozent der Fläche sind überflutet, wie die Behörden mitteilten. Es sei der höchste Wasserstand seit Jahrzehnten, hieß es. Holzschiffe und Bambus-Flöße sind anscheinend die einzig funktionierenden Verkehrsmittel. Die Anzahl der betroffenen Menschen leigt allein in dieser Kreisstadt bei 150.000.

Die Provinz Guangxi in Südchina ist eine der am schwersten betroffenen Regionen des diesjährigen Hochwassers. Und die Lage in der ganzen Provinz verschärft sich weiter. Boxun zufolge sind mindestes neun Städte und 63 Kreisstädte der Provinz Guangxi überflutet. Die Zahl der betroffenen Menschen liegt bei mehr als 3,69 Millionen, 309.400 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Auch die übrigen Zahlen sprechen eine grausame Sprache: 130.200 Menschen bekommen kein sauberes Trinkwasser. 10.960 Gebäude sind eingestürzt, davon 10.180 Wohnhäuser.

Der Kama-Staudamm in der Kreisstadt Luocheng wurde der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge beschädigt. Am 5. Juli wurde die Talsperre gesprengt, um das Hochwasser abfließen zu lassen. Die Staudamm-Problematik ist nur vorübergehend unter Kontrolle gebracht, es besteht weiterhin Dammbruch-Gefahr. Allein aus dem Umkreis des Staudamms mussten rund 15.000 Menschen evakuiert werden.

Am bekannten „Goldner Touristen-Wasserweg“ am Li-Fluß in Guilin stieg am 3. Juli der Wasserspiegel auf 147,66 Meter, um 1,98 Meter über der Flutwarnlinie. Bis am 5. Juli wurde der Schiffstransport auf der ganzen Strecke eingestellt.

Außer der Provinz Guangxi sind elf weitere Provinzen im Süden Chinas von Überschwemmungen schwer betroffen. Dazu gehören Jianxi, Jiangsu, Zhejiang, Anhui, Hubei, Hunan, Chongqing, Sichuan, Guizhou, Yunnan und Fujian.

Berichten staatlicher Medien zufolge waren in Hunan 3,65 Millionen Menschen in 14 Städten betroffen, und 140.000 Menschen mussten sofort evakuiert werden. In Jiangxi waren den Angaben zufolge über 3,03 Millionen Menschen aus 61 Kreisstädten und 616 Gemeinden betroffen, mehr als 230.000 Menschen mussten vor den Wassermassen fliehen und mehr als 35.000 Gebäude sind eingestürzt .

 



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