Das Wunder von Leipzig 1989: „Keine Gewalt“

Titelbild
Christian Führer im Gespräch mit Epoch Times in Leipzig.Foto: Wang Jinzhou/The Epoch Times
Epoch Times9. November 2009

Er war bereit, der Epoch Times noch einmal die Geschichte eines Wunders zu erzählen.

Christian Führer, geboren 1943 in Leipzig, seit 1980 Pfarrer an der evangelischen Nikolaikirche in Leipzig, seit „der Wende“ weltweit bekannt als Initiator der 1982 in Leipzig begonnenen Friedensgebete gegen das Wettrüsten in Ost und West, die in die Montagsdemonstrationen ab 9. Oktober 1989 mündeten.

Epoch Times: Als noch niemand wusste, welche Wunder in Europa im Jahr 1989 geschehen würden, wurde am 4. Juni die chinesische Studentenbewegung in Peking niedergeschlagen. Wie haben die Bilder vom Tiananmen-Massaker damals auf Sie gewirkt?

Christian Führer: Das war für uns furchtbar. Wir hatten insgesamt gesehen, was kommunistische Regimes getan haben: 1953 in der DDR, 56 in Ungarn und Polen, 68 in Prag und dann 4. Juni 89 in Peking. Als Krenz und Modrow in China waren und die Rettung des Sozialismus gelobt haben, dann haben wir gedacht, aha, so werden sie es hier auch machen. Wir nannten es die chinesische Lösung, mit Gewalt die Menschen von der Strasse wegschießen und das war eine furchtbare Angst, die das ausgelöst hat.

Epoch Times: In Berlin gab es extra Gottesdienste im Andenken an die Opfer in Peking nach dem Tiananmen-Massaker, wie war es in Leipzig?

Führer: Hier gab es immer die regelmäßigen Friedensgebete. Das war überhaupt das Rückrat der ganzen friedlichen Revolution, die Friedensgebete, die 1981 hier in der Nikolaikirche angefangen haben, erst ganz klein. Und seit 1982 dann regelmäßig, jeden Montag, ununterbrochen bis 1989, nein bis heute.

Epoch Times: In ihrem Buch (Christian Führer: Und wir sind dabei gewesen. Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-550-08746-2) haben Sie geschildert, eins der wichtigsten Friedensgebete war am 4. September 1989.

Führer: Erst wurden die Friedensgebete gestaltet von Basisgruppen, so hießen sie, die Jugendlichen, Christen und Nicht-Christen, die aber einen Nachteil hatten. Es waren ganz wenige. Es war viel zu gefährlich, was sie machten. Dann kam 1986 dazu eine Gruppe von Menschen, die zu mir kamen und sagten: „Wir haben Ausreiseanträge gestellt. Machen Sie bitte etwas für uns“. Ich habe einen Gesprächskreis für Ausreisewillige gegründet. Diese Ausreisewilligen waren Hunderttausende im Land. Man wusste nicht, wie viele es waren. Am 19. Februar 1988 habe ich einen Gesprächsabend gehalten. Da waren nicht nur die 50, die eingeladen waren, sondern 600 gekommen. Und von da an haben die Ausreisewilligen den Ort der Kirche für sich entdeckt als einen Ort, wo sie ernst genommen wurden, wo sie nicht beschimpft wurden, wo sie sich austauschen konnten mit ihren Schwierigkeiten. Von dieser Gruppe sind sehr viele Menschen gekommen, die haben die Massenbasis der Friedensgebete gebildet.

Die Nikolaikirche im Stadtzentrum von Leipzig.Die Nikolaikirche im Stadtzentrum von Leipzig.Foto: AP Photo/Eckehard Schulz, Archiv

Der nächste Schub war der 8. Mai 1989. Da hatte die Polizei angefangen, sämtliche Zufahrtstrasse zur Nikolaikirche mit der Polizei abzusperren. Zunächst nur als Abschreckung, ohne Hunde, ohne Knüppel, ohne Waffen. Aber das funktionierte nicht. Die Menschen gingen durch sie durch, als ob sie nicht da stünden. Das war für die DDR-Polizei verblüffend, dass ist so etwas geschah. Dann haben sie am Autobahnkreuz gesperrt. Wer kein Leipziger Kennzeichen hatte, durfte nicht rein montags am Nachmittag. Auf dem Hauptbahnhof wurde kontrolliert, wer keinen Wohnort in Leipzig hatte, durfte nicht rein. Je mehr sie solche Maßnahmen ergriffen, umso mehr Leute kamen. Das war ein richtiger Schub.

Am 4. September war der letzte Schub. Da kamen die Journalisten. Sie müssen sich alles genehmigen lassen. Bei Kirchenveranstaltungen haben sie niemals eine Genehmigung bekommen. Aber zur Leipziger Messe hatten sie eine pauschale Genehmigung für die ganze Stadt und konnten auftauchen, wo sie wollten. Da hat die Stadt, das Rathaus, uns, den Kirchenvorstand, am 1. September bestellt. Sie haben uns zwei Stunden lang bearbeitet. Wir sollten auf keinen Fall am Montag, den 4. September, anfangen, sondern eine Woche später. Wir sagten, wir fangen immer nach der Sommerpause im Juli und August am ersten Montag im September an. Außerdem hat sich eine Gruppe vorbereitet im Hinblick auf den 1. September, auf den Weltkriegsbeginn. Wir lassen sie nicht in unsere Arbeit reinreden. Dann passierte das, was sie befürchtet hatten.

Wir hatten nur diesen kleinen Ausgang an dieser Seite, weil der Haupteingang durch Bauarbeiten gesperrt war. Als wir rauskamen, etwa 1500 Leute, da stand so ein großer Halbkreis von westlichen Kameras da und filmte uns alle. Ich habe mich im ersten Moment geärgert und gesagt, so, sie nehmen der Stasi die Arbeit ab, sie filmen uns alle. Im nächsten Moment merkte ich, wie wichtig es war, dass sie dort waren. Da haben einige Jugendliche unter ihrer Jacke ein Spruchband hervorgeholt. Darauf stand: „Für ein offenes Land mit freien Menschen“. Das hielten sie in die Luft. Das war 15 bis 20 Sekunden in der Luft. Dann rissen es die Stasileute runter, und die Leute zu Boden. Aber alles vor laufenden westlichen Kameras. Am Abend um 20 Uhr in der ARD, im westlichen Fernsehen, sagte der Journalist Friedrichs: „Nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche“, dann kamen diese Bilder. Da haben die Menschen in West-Deutschland und Europa erstmals mitgekriegt, was hier los ist. Aber das Wichtigste war, da alle DDR-Bürger Westfernsehen sahen, hat es flächendeckend die gesamte DDR mitgekriegt, was hier am Montag los ist.

Jetzt kamen zunehmend Menschen aus der ganzen DDR hierher, so dass am 9. Oktober die DDR exemplarisch hier in der Kirche hier saß, von überall her, nicht nur die Leipziger, nicht nur die Sachsen. Wir haben am Montag zuvor schon gesehen, dass die Menschen nicht mehr unterzubekommen waren in der Kirche, weil sie zu viele waren. Sie passten auch kaum auf den Platz hier draußen hinten. Dann habe ich alle Innenstadt-Kirchen gebeten, mit uns zusammen die Friedensgebete zu halten. Da haben wir etwa 6 000 Leute in die Kirchen bekommen.

Blick in die Leipziger Nikolaikirche am 20. Februar 2006.Blick in die Leipziger Nikolaikirche am 20. Februar 2006.Foto: AP Photo/Eckehard Schulz, Archiv

Epoch Times: Waren die SED-Genossen auch schon da?

Führer: Sie waren schon da. Sie sind schon am Nachmittag gekommen. Sie sollten die Kirche besetzen. Sie waren schon um halb drei da. Ich habe dann hier in der Kirche gesprochen. Sie wussten nicht, dass ich schon weiß, wer sie sind. Ich hatte es durch anonyme Anrufe erfahren. Ich habe gesagt, draußen steht es, die Nikolaikirche ist offen für alle. Wir freuen uns. Sie sind alle herzlich willkommen. Mich wundert es nur, dass Sie jetzt schon da sind, denn das arbeitende Proletariat kann erst nach 16 Uhr kommen. Dann rückten sie auf dem Platz herum und dachten, was geht denn hier los. Dann habe ich gesagt, ich lasse die Empore noch geschlossen, damit ein paar Arbeiter und ein paar Christen in die Kirche hineinpassen. Dann mussten doch einige Leute wider Willen lachen.

Am nächsten Tag kamen zwei Genossen zu mir und haben sich bedankt für das Friedensgebet. Das war eine totale Wende: Sie waren hereingeschickt in die Kirche von der Partei mit der Ansage: hier in der Kirche stachelt der Pfarrer die Menschen zum Straßenkampf auf. Konterrevolution nannten sie das. Weil sie nie in einem Friedensgebet waren, haben sie auch einfach daran geglaubt. Und jetzt waren sie selber in dem Friedensgebet und merkten, es stimmt überhaupt nicht. Die Partei hat uns belogen. Das stimmt mit der Wirklichkeit überhaupt nicht überein. So sind die Genossen selbst zu einem Teil des Friedensprozesses geworden.

Sie haben nicht gestört, sondern sind selbst in den Friedensprozess der Kirche hinein genommen worden. Ich habe immer gedacht: „Gott hat Humor, die Genossen in die Kirche zu bringen“. Denn wir hätten sie ja nie überzeugen können, mit Wort oder Brief, oder Telefonaten. Sie hätten es uns nicht geglaubt. Sie haben es selbst erleben müssen. Was sie gesehen und gehört haben, das konnte die Partei nicht mehr aus dem Kopf schlagen. Als war es sehr wichtig.

Also 6 000 Leute in der Kirche in der Innenstadt. Als wir durch den kleinen Seiteneingang hinaus wollten, wir kamen gar nicht raus. Der Platz war übersät mit Menschen. Wir haben später am nächsten Tag durch westliche Medien erfahren, dass es hier 70 000 Menschen waren. Die größte Demonstration, die es jemals in der DDR gab. Am Anfang einer Bewegung, freiwillig. Sie hatten draußen Kerzen in der Hand. Wenn man draußen eine Kerze hat, muss man sie mit beiden Händen nehmen, ansonsten geht die Kerze aus. Du kannst nicht noch einen Stein oder einen Knüppel in der Hand halten. Man sah schon optisch, sie wollen gewaltlos bleiben. Einer aus dem ZK der SED hat später einmal gesagt, wir haben alles geplant, wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete. Da haben die Offiziere keine Einsatzbefehle gehabt. Das war überhaupt das Größte dabei.

Die Menschen haben, das war das Größte für mich, die Bergpredigt von Jesus in zwei Worte gefasst, „Keine Gewalt“. Sie sind seit Hitlers Zeiten groß geworden in einem staatlich verordneten Atheismus. Bei den Nazis, wenn sie so alt waren in der Schule, unterrichtet worden mit Rassenhass, Herrenrassendünkel, mit Kriegsvorbereitung, an der Stelle Gottes war die Vorsehung getreten, wie Hitler zu sagen beliebte. Bei den realen Sozialisten mit Klassenkampf und Feindbild groß geworden: ‚Jesus hat es nie gegeben, Quatsch, Märchen, Legende, euer Gequassel von Gewaltlosigkeit ist gefährlicher Idealismus. In der Politik zählen Geld, Armee, Wirtschaft, Medien. Alles andere kannst du vergessen.’

Dass die jahrzehntenlang so geprägten und erzogenen Menschen in den Kirchen jetzt so dicht aufgenommen haben die Botschaft Jesu und sie in zwei Worte gepackt haben: „Keine Gewalt“. Sie haben das nicht nur gedacht und gesagt, sondern konsequent auf der Strasse praktiziert.

Wenn je etwas das Wort Wunder verdient, dann ist das. Es war noch nie eine Revolution in Deutschland gelungen. Das war die erste und gleich ohne Blutvergießen, keine Schaufensterscheiben gingen kaputt, kein Mensch wurde geschlagen, kein Mensch büßte sein Leben ein. Eine Revolution, die aus der Kirche kam, das hat es in unserer Geschichte noch nie gegeben. Ein unglaublicher Vorgang.

Leipzig, Montagsdemonstration am 23. 10. 1989.Leipzig, Montagsdemonstration am 23. 10. 1989.Foto: ADN-ZG Gahlbeck. Bundesarchiv http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Epoch Times: Wie war Ihr Gefühl, als Sie durch diese kleine Tür herauskamen und plötzlich so viele Menschen und Kerzen vor sich sahen?

Führer: Das Gefühl war erstmal die große Dankbarkeit mit den Kerzen. Ich wusste, sie rufen keine Gewalt, und das haben die Menschen auch berücksichtigt und auch wirklich praktiziert. Eine Freude, dass die Menschen gewaltlos bleiben wollten. Zur gleichen Zeit, die große Ungewissheit, was würde jetzt passieren, weil zuvor an den Montagen sind die Menschen immer nach den Friedensgebeten dann zusammengeschlagen, verhaftet und weggeführt worden. Hier vor der Kirche. Direkt wenn wir herauskamen nach dem Friedensgebet, dann dauerte es nicht lange, dann ging das los, den Platz zu räumen. Die Leute unterhielten sich, ohne dass sie etwas taten. Dann wurden sie einfach verhaftet und zusammengeschlagen, auf Lastwagen transportiert.

Als die Ersten hier oben am Gewandhaus wieder ankamen und hier am Nikolaikirchhof wieder zurückkamen, da waren nur zwei Gefühle in mir, die mir ganz wichtig sind. Einmal war es die große Erleichterung, dass es nicht zur chinesischen Lösung gekommen war, dass nicht geschossen worden war, dass die Menschen am Leben geblieben sind, dass auch die Demonstranten keine Gewalt ausgeübt haben, dass sie sich nach dem Jesus-Motto „Keine Gewalt“ gerichtet haben. Das zweite Gefühl war mehr eine Ahnung, dass die Menschen ungehindert ihren Weg gehen konnten, dass sie nicht aufgehalten werden konnten, heute Abend ist die DDR nicht mehr dieselbe wie heute früh. Hier ist etwas Ungeheueres geschehen, dessen Folgen wir noch nicht absehen können.

Epoch Times: Das Land ist erwacht?

Führer: Ja, das war der Durchbruch, der 9. Oktober. Am nächsten Tag, diese schwarz-weissen Bilder, die unter großen Risiken von westlichen Kameraleuten gemacht worden sind und nach Westberlin geschmuggelt und am nächsten Morgen ausgestrahlt. Da ist das ganze Land aufgewacht. Es hat auch vorher Friedensgebete gegeben, in anderen Städten, aber nicht so regelmäßig wie bei uns über so eine lange Distanz. Jetzt nach diesen Bildern vom 9. Oktober wachten überall im Land die Leute auf, hielten Friedensgebete, haben sich Demonstrationen angeschlossen, dann ging es Schlag auf Schlag.

Am 18. Oktober ist Honnecker zurückgetreten. Im November ist das Politbüro zurückgetreten. Am 4. November hatten die Berliner ihren 9. Oktober. Das war groß und schön, aber das war eine genehmigte Demonstration. Da musste niemand die Angst haben, geschlagen oder verhaftet zu werden. Das war schon durch Leipzig erledigt, das war schon vorbei.

Leipzig am 20. November 1989. Der Ruf nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird laut.Leipzig am 20. November 1989. Der Ruf nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird laut.Foto: ARP Patrick Hertzog

Die Mauer ist am 9. November vom Osten her überwunden worden, nicht mit Panzern eingeschossen. Das ist genau das Passende zum 9. Oktober: die gewaltlose Überwindung der Mauer. Mit dieser Mauerüberwindung ist der erste spektakuläre Sieg des 9. Oktober passiert. Von jetzt ab war die Entwicklung unumkehrbar.

Jetzt konnte man das nicht mehr zurückdrehen. Für uns war das eine ganz wichtige Erfahrung. Erstmal, wie gesagt, wir hatten noch nie eine Revolution geschafft, das war die erste ohne Gewalt. In der deutschen Geschichte haben wir so viel Gewalt ausgeübt an anderen Völkern durch die zwei Weltkriege. Die entsetzliche Gewalt an dem Volk, aus dem Jesus geboren wurde. Nun ein Vorgang, Einheit Deutschlands, ohne Krieg und Sieg, ohne Demütigung anderer europäischer Nachbarländer oder anderer Völker, so dass die europäischen Nachbarn sich mit uns mitfreuen können. Das ist eine ungeheure Gnade Gottes an unseren Völkern, an diesen Kirchen, an unserem Land, an diesen Dörfern. Eine Selbstbefreiung aus einer Diktatur ohne Dollar und Dax, ohne sowjetische Armee, ohne US Army. Ein ungeheurer Vorgang. Wir haben so viele Erinnerungsdaten schrecklicher Natur und dieses eine Datum, von dem Hoffnung ausgeht, dass es die Demokratie geschafft hat und die Freiheit. Daran sollen wir uns immer erinnern.

Der Gott hat seine schützende Hand über uns gehalten, über alle zusammen, und auch über die Genossen und über die, die in den Panzern saßen und über die auf der Strasse, Christen und Nicht-Christen, Ausreisewillige und alle. Ich finde, es war eine große Gnade Gottes, die Gott uns hat zuteil werden lassen, was wir Deutsche aufgrund unserer Geschichte eigentlich nicht verdient haben.

Epoch Times: Als ein Zeitzeuge haben Sie ein Wunder erlebt. Wird solch ein Wunder noch einmal passieren?

Führer: Ein Wunder oder was wirklich Neues können sich die Menschen nie vorstellen. In sofern kann man auch sagen, dafür muss sich keiner schämen. Wir hätten uns das auch nicht vorstellen können. Wir hatten es uns eben mit der chinesischen Lösung vorgestellt. Das war das Normale. So ist das in der Welt. Doch ist etwas ganz anderes geschehen.

Ein jüdischer Philosoph, Ben Gurion, hat einmal gesagt: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“. Man muss diese Option immer haben, dass es ganz ungewöhnliche Veränderungen auch gibt, die man als Wunder bezeichnen kann, die ihre Zeit brauchen, um heranzuwachsen. Vor allem die, die Menschen brauchen, die sich diesem Wunder öffnen. Das kann in China passieren, das kann in Korea passieren. Das kann genauso passieren, wie es bei uns war. Denn unser System, verbunden mit der Sowjetunion und den anderen Satellitenstaaten, die waren militärisch so hochgerüstet und so stark, dass hat sich keiner denken können, wie das mal geändert werden kann. So ähnlich haben vielleicht auch die Menschen in China das Gefühl, dass es so stark und fest gefügt ist, sie können sich nicht vorstellen, wie das geändert wird. Aber wie gesagt, der Mensch kann sich das Wunder vorher nie vorstellen und kann sich das wirklich Neue nicht vorstellen. Dann ist es da. Braucht aber Menschen, die dieses Wunder mittragen und vollbringen. Das ist das Volk!

Epoch Times: Das chinesische Volk lebt auch mit diesem Doppelgesicht, wie die Menschen damals in der DDR. Was könnten Sie dem chinesischen Volk mitgeben‘?

Führer: Es braucht zwei Dinge: einen Freiraum wie die Kirche, wo sich die Menschen, mit Geheimdienst schon, aber doch frei entfalten können in einem Land. Das Zweite ist die Botschaft von Jesus: keine Gewalt, Veränderung ohne Gewalt. Denn Gewalt weckt sofort neue Gewalt. Mut allein genügt nicht. Der Mut nimmt schnell ab. Man braucht eine Kraft, die sich immer wieder erneuert. Das ist die Kraft des Glaubens.

Das Interview führte Lea Zhou, Bearbeitung Renate Lilge-Stodieck



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