Kroatiens neuer Präsident will mehr EU, weniger Korruption

Ivo Josipovic will sein Land in die Europäische Union führen.
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Foto: AP Photo/Filip Horvat

Kroatiens neu gewählter Präsident, Ivo Josipovic, ist fest entschlossen sein Land in die Europäische Union (EU) zu führen und die Korruption auszumerzen. Man erwartet, dass Josipovic eng mit dem kroatischen Premierminister Jadranka Kosor zusammenarbeiten wird, um den Beitritt des Landes zur EU bis 2012 zu gewährleisten.

Der 52jährige Josipovic, Professor für Rechtswissenschaft und Komponist klassischer Musik, ist der dritte gewählte Präsident, seit Kroatien 1991 vom früheren Jugoslawien unabhängig wurde.

Gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC sagte Josipovic: „Dies ist ein Sieg, den wir alle feiern, weil es mein tiefer Glaube ist, dass alle von uns ein besseres und gerechteres Kroatien wollen. Ich glaube fest daran, dass wir alle in einem Land leben möchten, in dem Arbeit belohnt und Verbrechen bestraft wird, in einem Land mit sozialer Sicherheit und Gerechtigkeit.“

Josipovic, der Kandidat der Sozialen Demokratischen Partei, gewann das Votum am 10. Januar mit einem unerwartet hohen Stimmanteil von 60,3 Prozent. Zweiter wurde der unabhängige Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandic, mit 39,71 Prozent. Der dritte Kandidat, Andrija Hebrang von der Partei des rechten Flügels, verließ das Rennen am 27. Dezember 2009 nach der ersten Runde.

Der neue Präsident ist mehr Europa-orientiert und gehört nicht zur früheren nationalistisch geprägten Clique des ersten Staatschefs, Franjo Tudjman, und seines gemäßigteren Nachfolgers Stjepan „Stipe“ Mesic.

Die Öffentlichkeit hat vielleicht Mesic bevorzugt, aber er konnte wegen gesetzlicher Befristungen nicht mehr gewählt werden – er war zwei erfolgreiche Fünfjahresperioden lang im Amt.

Kroatiens Aussichten

Die Republik Kroatien, die dort Republika Hrvatska heißt, hat  4,5 Millionen Einwohnern. Das Land ist bekannt für seine schönen Urlaubsorte an der sonnigen Adriaküste mit Mittelmeerklima und grenzt an Slowenien und Ungarn im Norden, Bosnien und Herzegowina im Südosten sowie Serbien und Montenegro im Osten.

Nach dem Tod von Jugoslawiens Diktator Josip Broz, alias Tito, zerfiel das aus Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Kosovo, Montenegro und Mazedonien bestehende Bündnis, und jede Region begann sich abzuspalten. Das Ende des Kommunismus 1989 in Europa führte zum endgültigen Zerfall des jugoslawischen Blocks.

Heute ist Kroatien ein modernes, demokratisches Land und eine parlamentarische Republik. Die Hauptprobleme der Regierung sind die Arbeitslosensrate von 16 Prozent, weit verbreitete Korruption und eine schwache Wirtschaft.

 

Originalartikel auf Englisch: Croatia’s New President Hopes for EU Entry

Foto: AP Photo/Filip Horvat


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