Anzahl der Wölfe in Deutschland soll verringert werden

Der Schutz der Menschen steht im Vordergrund - die Zahl der Wölfe soll verringert werden, so die Union und SPD. Die AfD sieht hingegen den "dogmatischen" Schutz des Wolfes als Problem. Der Bundestag soll deswegen den Schutzstatus dieses Tieres neu bewerten, so die Forderung.
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Grauwölfe in Deutschland.Foto: RAYMOND ROIG/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Februar 2018

Die Anzahl der Wölfe in Deutschland soll nach dem Willen von Union und SPD verringert werden. In ihren Koalitionsgesprächen verständigten sich die Verhandlungspartner nach den Worten von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Samstag darauf, dass der Schutz des Menschen im Vordergrund stehe.

Bund und Länder wollen demnach gemeinsam Strategien entwickeln, „um den Wolfsbestand zu reduzieren“, sagte der Minister. Schmidt zufolge sollen die Tiere auch getötet werden, wenn sie „beispielsweise Weiden überqueren oder gefährlich geworden sind“.

Die AfD fordert hingegen eine „intelligente“ Regulierung des Wolfsbestands. In einem Antrag an den Bundestag erklärt die AfD-Fraktion, dass die momentanen Wolfsmanagementpläne verschiedener Bundesländer bei Konflikten mit Wölfen sowohl Vergrämungs- als auch Entfernungsmaßnahmen vorsehen. Diese Maßnahmen seien jetzt jedoch nicht mehr ausreichend.

Wölfe breiten sich in Deutschland seit Jahren immer weiter aus, was zunehmend zu Konflikten mit Menschen führt. Das habe laut der AfD vor allem damit zu tun, dass die Wölfe in Deutschland „dogmatisch“ geschützt werden.

Dieser Schutz habe zu einer „Populationsdichte von Wölfen und Wolfsmischlingen geführt, welche einerseits oberhalb derer liegt, die zur Erhaltung eines gesunden Bestandes notwendig ist, und andererseits mehr und mehr Wölfe zu einer artfremden Lebensweise veranlasst“, heißt es im Antrag.

Deswegen sollten Wolfsmischlinge und Problemtiere aus Wolfsrudeln leichter entfernt werden dürfen, fordert die AfD. Außerdem solle jedes Bundesland und jede Region eine Obergrenze für die Wolfspopulation festlegen. Wenn diese überschritten ist, sollte es erlaubt werden, die Wölfe zu jagen.

Bei der Wiederansiedlung des Wolfes 2006 wurde ein Mindestbestand von 12 Rudeln festgelegt. Bei der Überschreitung dieser Zahl wurde der gezielte Abschuss erlaubt. Dieser Bestand ist sei Jahren erreicht: Nach jüngsten Zahlen der Behörden lebten hierzulande zuletzt etwa 150 bis 160 erwachsene Tiere in 60 Wolfsrudeln sowie teilweise auch allein.

Trotz der deutlich höheren Zahlen wurde die Möglichkeit des Abschusses nur selten ergriffen, was zu einer unkontrollierten Ausbreitung des Wolfes und zu Konflikten zwischen Mensch und Tier führte. Deswegen solle der Bundestag den Schutzstatus des Wolfes an die aktuellen Gegebenheiten neu bewerten, fordert die AfD. Außerdem sollten Regulierungsmaßnahmen schneller und unbürokratischer ergriffen werden dürfen. (afp/as)

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