Blei und Nervengifte in EM-Trikots – Experten schlagen Alarm

Titelbild
EM 2012 Polen/Ukraine: Ein grünes Auswärtstrikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit dem Verantwortlichen von Adidas, Björn Jäger.Foto: Torsten Silz/dapd
Epoch Times8. Juni 2012

Ohne sie wären auch die besten Kicker einfach nur gute Sportler – erst die Fans machen die EM 2012 zum Großereignis. Und viele echte Fans tragen das Trikot ihrer Mannschaft. Schön anzusehen, aber möglicherweise gesundheitsgefährlich – das meinen zumindest europäische Verbraucherschützer. Sie haben die offiziellen Trikots untersucht und schlagen Alarm.

Johannes Kleis, Verbraucherschutz-Dachverband BEUC:“Es wurden neun der 16 Trikots getestet. In allen neun Trikots sind Substanzen angetroffen worden, die schädlich für den Verbraucher sein können.“

Und nicht irgendwelche Substanzen: Im Adidas-Trikot der deutschen Nationalmannschaft, fanden die Experten nach eigenen Angaben Schwermetalle wie Blei und toxische Verbindungen. In den Trikots von Spanien, Frankreich, Italien, Russland und der Ukraine wurden sie ebenfalls fündig. In den spanischen und den deutschen Fan-Klamotten steckt demnach sogar mehr Blei, als für Kinder empfohlen ist. Dabei kostet so ein Trikot bis zu 90 Euro.

Hersteller Adidas weist die Kritik zurück. Dem Unternehmen sind die Tests bekannt. Björn Jaeger, Trikotmarketing adidas:“Wir nehmen diese natürlich auch sehr, sehr ernst. Wir treffen aber im Vorfeld bei der Produktion und auch bei der Materialbeschaffung schon die entsprechenden Vorkehrungen, die dafür sorgen, dass wir uns absolut in den gesetzlichen Vorgaben verhalten und nach den gesetzlichen Vorgaben hier auch vorgehen.“

Kein Anlass zur Sorge also laut adidas:“Die gesetzlichen Vorgaben bedeuten, dass in den Trikots keine Stoffe drin sind, die für die Kinder entsprechend schädlich sind, ja das ist richtig.“

Getestete Trikots von Spanien und Italien enthalten laut den Verbraucherschützern Nonylphenol, das in Abwässern verboten ist und das Hormonsystem schädigen kann. Die Trikots der portugiesischen Elf und der Niederländer waren zum Beispiel mit Nickel belastet. Besonders schlimm trifft es Mit-Gastgeber Polen: In polnischen Trikots fanden die Experten giftige Organozinn-Verbindungen. Sie werden eingesetzt, um Schweißgeruch zu verhindern. Johannes Kleis, Verbraucherschutz-Dachverband BEUC:“Die Substanz, die im polnischen Trikot angetroffen wurde, liegt über dem gesetzlichen Limit und könnte das Nervensystem der Person, die es trägt, antasten.“

Die polnischen Trikots müssten aus den Geschäften geholt werden, fordern die Verbraucherschützer. Für die Hersteller Nike, Puma und Adidas geht es um einen Riesenmarkt – allein eine Million deutsche Trikots sollen verkauft werden. Wer sich nun nicht sicher ist, wie gefährlich sie sind, der sollte zumindest einen Rat der Verbraucherschützer befolgen – und die guten Stücke vor dem Tragen waschen. (sfr /clipkit)

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