China: Das Heilen mit Kräutern / Teil 1

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Dr. Jingduan Yang ist Facharzt für Psychiatrie und Arzt der chinesischen Medizin in vierter Generation.Foto: Epoch Times
Von 19. Oktober 2013

In China auch häufig schon in Vergessenheit geraten: Das Heilen mit Käutern ist immer noch empfehlenswert.

Chinesische Kräutermedizin ist eine der wichtigsten klinischen Heilmethoden in der traditionellen chinesischen Medizin. Allerdings ist sie im Westen nicht so bekannt wie Akupunktur, möglicherweise, weil sie komplizierter ist und ihre heilende Wirkung nicht so unmittelbar wie bei der Akupunktur einsetzt, die Schmerzen sehr schnell lindern kann.

Neben Kräutern und Pflanzen nutzt die traditionelle chinesische Medizin auch Mineralien und Insekten wie z. B. Seidenraupen, um Hauterkrankungen zu behandeln – auch die Produkte von Wasserlebewesen wie Austernschalen und Teile von größeren Tieren, wie Knochen von Tigern, finden Verwendung.

Menschen, die bei einem Arzt der chinesischen Kräutermedizin Hilfe suchen, wissen sehr oft nicht, welche Medikamente sie brauchen, wie sie wirken und wie sie zubereitet werden.

Eine der häufigsten Fehleinschätzungen der chinesischen Kräutermedizin besteht darin, dass sie für chemische Mittel wie andere Medikamente oder für Vitamine gehalten werden. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von chemisch nachweisbaren Substanzen in jedem der einzelnen Kräuter; manchmal enthalten sie auch bestimmte chemische Komponenten, die in Medikamenten verwendet werden.

Beispielsweise kann Malaria mit Extrakten aus Artemisia apiacea (Qinghao) behandelt werden. Doch in der Praxis der chinesischen Kräutermedizin an sich werden die Inhaltsstoffe nicht auf der Grundlage ihrer chemischen Komponenten ausgewählt, sondern auf Basis der Energieabgabe der ganzen Pflanze.

Das häufig verwendete chinesische Kraut Astragalus (Huang Qi) ist zum Beispiel etwas süß, mild wärmend und hat eine Affinität für Lunge, Milz und Nierenmeridiane. Weil das Milz-Qi (Lebensenergie) die wichtigste Energiequelle für Nahrungsverwertung, Stoffwechsel und Immunität ist, wirkt Astragalus effektiv gegen mangelhafte Nahrungsverwertung, langsamen Stoffwechsel und den Prolaps eines Organs, stimuliert die Immunität und beugt Infektionen durch Bakterien und Viren vor.

Das Nieren-Qi reguliert das Wasserlassen; daher wirkt Astragalus auch gegen Harnfehlfunktion durch eine vergrößerte Prostata. Für die Behandlung von verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und die Nebenwirkungen der Chemo- oder Strahlentherapie wird es oft in Kombination mit anderen pflanzlichen Bestandteilen verwendet.

Die Menschen denken oft sie könnten immer wieder die gleichen chinesischen Pflanzenheilmittel einnehmen, so wie sie auch andere Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Das körpereigene Energieniveau verändert sich aber aufgrund der Kräutermedizin-Behandlung, sodass die Inhaltsstoffe und deren Dosierungen alle ein oder zwei Wochen oder in regelmäßigen Abständen, je nach der individuellen Situation, angepasst werden müssen.

So bleibt in China oder anderswo auch beim Heilen mit Kräutern die Erfahrung und Kontrolle durch den geschulten Arzt ein wichtiger Aspekt.

Nächste Woche: Teil 2

Artikel auf Englisch: Understanding Chinese Herbal Medicine



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