China: Krankheiten und Probleme verbergen ist nicht weise

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Akupunkturpunkte auf dem Rücken werden durch Kräuter stimuliert. Akupunktur zum Vorbeugen oder Heilen ist wohl die bekannteste Methode aus China.Foto: AFP/AFP/Getty Images
Von 9. September 2013

In unserer Reihe „So weise ist China“ werden auch dumme Menschen beschrieben, wie hier der Herzog Huan, der versuchte, eine Krankheit zu verbergen, um eine Behandlung zu vermeiden. An seinem Beispiel lernt man schnell das weise Verhalten.

Das chinesische Idiom 諱疾忌醫, ausgesprochen Hui jí Jì Yi, bezieht sich darauf, eine Krankheit zu verbergen, um eine Behandlung zu vermeiden.

Es wird auch benutzt, um jemanden zu beschreiben, der versucht, seine Fehler und Mängel zu vertuschen, um Kritik zu vermeiden.

Das Idiom stammt aus einer Geschichte über den legendären Arzt der chinesischen Medizin Bian Que (扁鵲), der während der Zhou-Dynastie lebte. Genauer gesagt in der Frühlings- und Herbst-Periode der Zhou Dynastie zwischen 770 – 476 v. Chr.

Eines Tages besuchte Bian Que den Herzog Huan im Staate Qi. Er beobachtete den Herzog genau und stellte schließlich die Diagnose, dass der Herzog eine Hautkrankheit hätte.

Bian Que riet dem Herzog: „Wenn Sie die Krankheit nicht behandeln, wird sie tiefer gehen.“ Aber der Herzog antwortete: „Ich habe keine Krankheit.“

Einige Tage später kehrte Bian Que zurück. Nach genauer Beobachtung des Herzogs sagte er: „Ihre Krankheit hat das Blut erreicht. Wenn sie nicht behandelt wird, fürchte ich, dass sie tiefer gehen wird.“

Doch der Herzog antwortete wieder: „Ich habe keine Krankheit.“

Ein paar Tage später besuchte Bian Que den Herzog Huan zum dritten Mal. Bei der Begegnung mit dem Herzog sagte er: „Ihre Krankheit verbreitet sich in Ihrem Magen-Darm-System. Wenn sie nicht behandelt wird, wird sich der Zustand verschlechtern.“

Aber Herzog Huan glaubte ihm immer noch nicht.

Noch ein paar Tage vergingen und Bian Que kehrte wieder zurück. Doch dieses Mal drehte er sich um und ging wieder weg, sobald er den Herzog erblickt hatte.

Herzog Huan schickte einen Diener, um Bian Que nach dem Grund zu fragen, und Bian Que antwortete: „Als die Krankheit in der Haut war, war sie heilbar durch Kräuter-Reinigung und eine Moxibustion-Wärmebehandlung.“

„Als die Krankheit im Fleisch war, war sie heilbar durch Akupunktur.“

„Als die Krankheit begann, sich im Magen-Darm-System zu verbreiten, konnten Kräuterabkochungen noch helfen.“

„Allerdings hat sich die Krankheit nun in das Knochenmark ausgebreitet und es übersteigt meine Fähigkeit, sie noch zu behandeln.“

Einige Tage später fühlte Herzog Huan die Schmerzen der Krankheit und schickte nach Bian Que, aber Bian Que war bereits abgereist und der Herzog starb bald darauf.

Wehret den Anfängen

Diese Geschichte rät Menschen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und Probleme frühzeitig anzusprechen, ob sie mit Krankheit oder anderen Problemen zu tun haben, um sicherzustellen, dass sie richtig aufgelöst werden. Ansonsten können die Probleme wachsen und sich ausbreiten bis sie unheilbar geworden sind.

Die Geschichte lehrt die Menschen auch, umgehend ihre Fehler und Unzulänglichkeiten zu korrigieren. Wenn nicht gegengesteuert wird, können die Fehler und Störungen von klein bis groß wachsen, von leicht bis schwer, und die Folgen können katastrophal sein.

Im Deutschen entspricht der Ausdruck „Wehret den Anfängen!“ etwa dieser Erkenntnis, oder „Vorbeugen ist besser als Heilen“.



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