Chinesische Redewendung: Tu‘, was getan werden muss, ohne zu zögern

Die chinesische Redewendung mit den vier Schriftzeichen 義無返顧 erinnert an eine herausfordernde Situation in China, in der man mutig voranschreitet, ohne zurückzublicken.
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Herausforderung beim Bau in China, Provinz SichuanFoto: China Photos/Getty Images
Epoch Times24. September 2013

Die chinesische Redewendung yì wú f ǎn gù (義無返顧) leitet Menschen an zu „tun, was getan werden muss, ohne zu zögern“.

Sie entstand zur Zeit des  Kaisers Wu von Han, oder Han Wudi (漢武帝), er regierte 54 Jahre lang, von 141 bis 87 v. Chr.. Er bestellte den Konstrukteur Tang Meng (唐蒙), um eine wichtige Hauptstraße im Bezirk Bashu (巴蜀) zu errichten. Diese Straße sollte zur südwestlichen Grenze Chinas, was der heutigen Region der Sichuan Provinz (四川省) entspräche, führen.

Tang Meng, der den Auftrag annahm, verlangte allerdings weit mehr Arbeiter, als für die Konstruktion notwendig gewesen wären. Außerdem ließ er einen der dort ansässigen Führer exekutieren, woraufhin Angst unter den Bewohnern und in weiterer Folge Aufstände gegenüber dem staatlichen Vorhaben ausbrachen.

Der Kaiser behielt jedoch einen klaren Kopf und befahl dem kaiserlichen Poeten, Musiker und Schriftsteller Sima Xiangru (司馬相如) eine offizielle Proklamation für die Bewohner der besagten Region zu verfassen, um diese zu beschwichtigen. So sollte die Proklamation sowohl eine öffentliche Rüge an den Konstrukteur Tang Meng, als auch eine Erklärung der Situation für die Einheimischen beinhalten.

In diesem offiziellen Dokument erklärte Sima Xiangru, dass es keineswegs des Kaisers Intention gewesen war, für Störungen in der Region oder gar den Tod eines dort ansässigen Führers zu sorgen. Und, dass der Kaiser nun um Vergebung bat, sowie auf gute Zusammenarbeit und Unterstützung bezüglich der Konstruktion dieser wichtigen Straße vonseiten der Bevölkerung hoffte.

Dies formulierte Sima Xiangru folgendermaßen: „Sobald die kaiserlichen Soldaten, die die Grenze bewachen, Nachricht erhalten, euch vor feindlichen Angriffen zu beschützen, werden sie dies unverzüglich tun.

Mit außerordentlichem Mut und einzigartiger Courage ausgestattet, riskieren sie Verletzungen durch Schwert und Pfeil, nur um ihr Land zu verteidigen. Ihre einzige Angst ist es, hinsichtlich der Verteidigung des Landes zu versagen.

Sie sind entschlossen zu tun, was getan werden muss, ohne auch nur einen Moment lang zu zögern. Und das tun sie, weil sie die Notlagen des Landes als ihre eigenen anerkennen. Sie würden jede erdenkliche Anstrengung auf sich nehmen, nur, um ihre Pflicht als Bürger dieses Landes zu erfüllen.

Ich hoffe, die Beamten und Bürger von Bashu können diese noble Einstellung teilen und die staatlichen Affären als ihre eigenen anerkennen, um loyal und treu dem Staate gegenüber zu handeln.“

Diese Worte Sima Xiangrus hatten großen Einfluss auf die Menschen von Bashu und galten als ursächliche Begründung zur erfolgreichen Vollendung der Hauptstraße.

Erst später wurden sie zu der Redewendung „tu‘, was getan werden muss, ohne zu zögern“ zusammengefasst, um an den Sinn der Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Mut und Pflicht eines Menschen zu appellieren. Die vier Schriftzeichen 義無返顧 erinnern demnach an eine herausfordernde Situation, in der man mutig voranschreitet, ohne jedoch zurückzublicken.

Diese Redewendung stammt aus einer Passage in der “Biographie des Sima Xiangru” (司馬相如列傳), genauer gesagt aus einem Kapitel im “Shiji”(史記), den “Aufzeichnungen der Großen Historiker“, verfasst von Sima Qian (司馬遷) in der Frühen Han Dynastie (207-9 v.Ch.).



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