Chinas Militär-Reform beginnt: 25.000 Offiziere entlassen

Eine erste Entlassungs-Welle in Chinas Armee betrifft 25.000 Offiziere. Das melden chinesische Medien. Die Streichung von 300.000 Stellen hatte Chinas Staatschef Xi Jinping vergangenen Herbst angekündigt. Nun hat die erste Stufe der Entlassungen begonnen.
Titelbild
Soldaten der Volksbefreiungsarmee am 1. Juli 2013 in Hongkong.Foto: Lam Yik Fei/Getty Images
Von und 21. Juni 2016

Wie die Zeitung "China Youth Daily" am 13. Juni berichtete, hat die erste Entlassungs-Welle in der Volksbefreiungsarmee begonnen: 25.000 Personen vom Offiziersrang aufwärts seien entlassen worden. Insgesamt ist ein Personalabbau von 300.000 Stellen geplant, die meisten von ihnen sollen Offiziere sein.

Betroffen sind mehrere Truppen im ganzen Land: Zum Beispiel das Distrikt West, die Truppe 21, Mittelchina und Ostchina. Darunter sind Einheiten der Luftwaffe und Artillerie.

Das Hongkonger Politmagazin Zheng Ming berichtete in seiner Juni-Ausgabe, dass durch die Umstrukturierung 25.500 Offiziere entlassen worden seien. Die erste Phase soll noch vor dem 1. Oktober abgeschlossen sein. Die Entlassungen betreffen mehrere Ränge: Corps-Leiter, stellvertretende Corps-Leiter und Ränge darunter. Es gehe um Personal im Verwaltungsbereich auf verschiedenen Verantwortungslevels.

Die Hongkonger Handelszeitung zitierte bereits im März einen Zuständigen des chinesischen Militärs, der ankündigte, der Personalabbau werde ab Juni 2016 starten und innerhalb von drei Jahren abgewickelt werden.

Ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte, Schwerpunkt sei die Vereinfachung des Verwaltungsapparates. Die Reform betreffe deshalb neben den Streitkräften mehr als 100.000 Personen des nichtkämpfenden Personals – zum Beispiel Mediziner, Techniker und Künstler. (Die chinesische Armee unterhält viele Kunstgruppen.)

Ende 2015 berichtete die South China Morning Post aus Hongkong, dass auch sehr hochrangige Verwaltungsstellen betroffen seien. Dazu sagte Polit-Kommentator Jin Yan: „Das bedeutet, das Staatschef Xi Jinping die Kontrolle über das Militär komplett übernehmen und den gesamten Einfluss Jiang Zemins abbauen und ausräumen will.“

Xi wolle das chinesische Militär strategisch stärken – als Vorbereitung für eine offizielle Festnahme seines Vor-Vorgängers und als Vorbereitung für die Beendigung des diktatorischen Staatsystems, so Jin. Damit Xi seine politischen wie wirtschaftlichen Reformen durchführen könne, müsse er die Armee unter seine Kontrolle bringen. Eine große Machtansammlung in den Händen des Staatschefs sei jetzt nötig, damit der Plan gelinge. Xi wolle „mit diktatorischen Mitteln das diktatorische System beenden“, so der Experte, der davon ausgeht, dass Xi eine Demokratisierung Chinas plant.

Xi Jinping ist derzeit stark in der Kritik, weil er soviel Macht ansammelt: Man unterstellt ihm linksextreme Absichten und den Wunsch, der „zweite Mao“ werden zu wollen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion