Chinesischer Absender von verstecktem Hilferuf in Halloween-Dekoration gefunden

Titelbild
In letzter Zeit sind Berichte über unmenschliche Folter im Masanjia-Arbeitslager auch in chinesischen Medien aufgetaucht.Foto: ED JONES/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Juni 2013

 

Ende 2012 hat eine Amerikanerin in einer Halloween-Dekoration einen Hilferuf aus einem chinesischen Arbeitslager gefunden. Sie hat diesen Brief über Facebook gepostet und dadurch die Aufmerksamkeit der Medien erregt. Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, zitierte Angaben der New York Times vom 12. Juni, dass der Absender des Hilferufs möglicherweise gefunden worden sei. Herr Zhang, ein Falun Gong-Praktizierender aus Peking, soll diesen Hilferuf geschrieben haben.

Journalisten der New York Times sind beim Interview mit ehemaligen Arbeitslager-Insassen in China auf Herr Zhang gestoßen. Herr Zhang sei ein 47-jähriger Falun Gong-Praktizierender aus Peking und bis 2010 im Masanjia-Arbeitslager eingesperrt gewesen. Der gefundene Hilferuf sei möglicherweise einer von über zwanzig ähnlichen Briefen, die er heimlich geschrieben habe. Er habe diese Briefe in Produkten versteckt, deren Verpackungen auf Englisch beschriftet worden seien.

In seinem Hilferuf wurden die unmenschlichen Arbeitsbedingungen im Arbeitslager beschrieben und erklärt, dass viele der Insassen unschuldige Falun Gong-Praktizierende seien. Herr Zhang habe gemeint, dass er lange Zeit davon geträumt habe, dass eines Tages ein solcher Hilferuf im Ausland gefunden werden könne. Aber mit der Zeit habe er die Hoffnung aufgegeben und diese Versuche fast vergessen.

Der in den USA gefundene Hilferuf wurde zwischen künstlichen Knochen, Grabsteinen und Spinnennetzen versteckt. Herr Zhang könne sich gut daran erinnern, wie diese Halloween-Dekoration hergestellt wurde. Er habe gemeint, dass die Insassen im Arbeitslager den Grabstein mit einem Schwamm gefärbt haben, um ihn alt aussehen zu lassen. Die Aufgabe sei besonders schwer gewesen und habe wiederholt werden müssen, falls die Wachmänner mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen seien.

Den Hilferuf zu schreiben sei mit hohem Risiko verbunden gewesen. Die Insassen durften weder Papier noch Stifte besitzen. Herr Zhang habe eines Tages während des Putzens der Büros Stift und Papier von einem Schreibtisch mitgenommen. Als die anderen Insassen seiner Zelle geschlafen haben, habe er die Hilferufe geschrieben. Dabei habe er vorsichtig sein müssen, damit die anderen nicht geweckt wurden und ihn nicht verraten konnten. Nach dem Schreiben habe er die Briefe zusammen gerolltund in den Metallrohren des Bettes versteckt. Manchmal mussten die Briefe wochenlang dort bleiben, um sie zur richtigen Zeit in den Produkten zu verstecken.

In letzter Zeit sind Berichte über unmenschliche Folter im Masanjia-Arbeitslager in chinesischen Medien aufgetaucht und haben große Diskussionen über das Arbeitslagersystem ausgelöst. Die New York Times hat mehr als zehn ehemalige Gefangene von Arbeitslagern interviewt. Sie haben über Elektroschocks, Schlafentzug und viele weitere Foltermethoden berichtet. Die Produkte der Zwangsarbeit seien Uniformen für die Volksbefreiungsarmee, Kleidung für den chinesischen Markt, aber auch Dekorationsartikel für Südkorea und die USA.

Viele der Insassen im Arbeitslager in China sind Falun Gong-Praktizierende. Falun Gong ist eine friedliche buddhistische Kultivierungsschule und die Praktizierenden folgen den drei Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“. Allerdings wurde diese friedliche Schule ab dem Jahr 1999 vom Regime der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt. Nach inoffizieller Statistik hat es zu Beginn der Verfolgung 100 Millionen Praktizierende gegeben. Während der Verfolgung gab es häufig Meldungen über Folter, Misshandlung und sogar Organraub. Möglicherweise haben Millionen Praktizierende ihr Leben in Folge der Verfolgung verloren. Diese Verfolgung dauert bis heute an. (yh)

Artikel zu diesem Thema auf Chinesisch: 纽约时报找到神秘求救者 马三家劳教所黑幕再被揭

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion