Ein „Blue Dam“ für chinesische Internetprovider

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Obwohl Peking wiederholt erklärt hat, dass seine Internetkontrolle dazu dienen soll, die Jugendlichen vor Gewaltdarstellungen und Pornografie zu schützen, hat China doch längst eine Geschichte unerwünschte Informationen von der Bevölkerung fernzuhalten, etwa wenn es sich um das Tiananmen-Massaker 1989 an den demokratischen Demonstranten, um die verfolgte spirituelle Bewegung Falun Gong, oder um Kritik an der regierenden kommunistischen Partei handelt. (Frederic J. Brown/AFP/Getty Images)
Epoch Times22. September 2009

Chinas Kommunistische Partei, die KPCh, hat kürzlich ein neues Werkzeug eingeführt, den ‚Blue Dam‘, eine Überwachungssoftware. Auf diese Weise sollen die Bemühungen verstärkt werden, die öffentliche Meinung vor dem sechzigsten Jahrestag der Machtübernahme des kommunistischen Regimes am 1. Oktober zu kontrollieren. Diese Maßnahme erfolgt zwei Monate nach der Forderung zur Installation der Filtersoftware ‚Green Dam‘, die auf Grund intensiver Proteste verschoben wurde.

Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie zwang vor kurzem alle Netzwerkanbieter auf ihren Servern Blue Dam zu installieren und teilte privaten Internetbenutzern amtlich mit, dass sie Green Dam auf ihren PCs zu installieren hätten.

Blue Dam unterscheidet sich von Green Dam insofern, als es vorrangig in Servern installiert wird, wohingegen Green Dam in erster Linie in private PCs eingebaut wird, um Informationen zu überwachen und heraus zu filtern.

Nach Berichten der Apple Daily in Hong Kong vom 13. September werden die Behörden unter dem Deckmantel der Beobachtung „illegaler“ Online- Informationen Internetprovider überprüfen. Diejenigen, die Blue Dam den Regulierungsbestimmungen entsprechend nicht installiert haben, werden bestraft.

Der Vorsitzende Charles Mok von der Internetgesellschaft Hong Kong sagte im Radio Free Asia: „Hauptsächlich Internetprovider und Besucher von Webseiten sind das Ziel. Obwohl nichts öffentlich bekannt gemacht wurde, wissen doch alle davon.“

Der Kommentator des chinesischen Internets, Wang Bo, berichtete der Daily: „Die Behörden haben in ihren Bemühungen, das Internet zu überwachen, nie nachgelassen. Ihre Forderung, dass alle neuen PCs Green Dam installiert haben müssen, hat heftige Reaktionen ausgelöst. Sie hatten jedoch immer die Absicht, die Installation in Servern durchzusetzen und ich glaube, dass sie hier auf wenig Widerstand stoßen werden.“

Die Maßnahme setzte ein, nachdem mehrere wichtige chinesische Webseiten, wie zum Beispiel Sina, Netease und Sohu aufgefordert wurden, von allen unregistrierten Benutzern zu verlangen, ihre Namen und ID-Nummern einzutragen.

Darüber hinaus verlangen Internetcafés jetzt in vielen Städten von ihren Benutzern, dass sie mit neuen IDs einloggen, die einen implantierten Chip enthalten. Einige Internetbenutzer fürchten, dass die Behörden auf diese Art und Weise ihre Internetaktivitäten überwachen und haben Angst, ihre persönlichen Informationen offen zu legen. (red.)

Originalartikel (chinesisch): http://epochtimes.com/b5/9/9/14/n2656001.htm
Englisch: http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/22592/

 

 



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