Nepal: Tibetischer Flüchtling an China ausgeliefert

Tibet Initiative Deutschland ruft zu Protesten auf
Von 3. März 2008

Erstmalig hat Nepal einen Tibeter an China ausgeliefert. Verhaftet wurde der 27-jährige Tsering Dhundup bei einer Großrazzia im Tibetischen Flüchtlingszentrum in Kathmandu.

Dhundup soll den Anschuldigungen der chinesischen Behörden zufolge einen chinesischen Beamten in Tibet getötet haben, so lauten die Informationen der TID (Tibet Initiative Deutschland).

Da die chinesische Gerichtsbarkeit bekanntermaßen dazu neigt, ohne ein gerechtes Verfahren auch die sofortigen Todesstrafe zu verhängen und ausführen zu lassen, fürchtet die TID um Leib und Leben des 27-jährigen Tibeters und ruft dazu auf, dem nepalesischen Botschafter in Deutschland umgehend Protestbriefe zu schreiben.

Das Tibetischen Flüchtlingszentrum (Tibetan Reception Centers) wird durch das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) unterstützt und ist derzeit der einzige legale Weg für Tibeter nach Indien zu gelangen. Dies ist der erste bekannte Fall der Festnahme und Deportation eines tibetischen Flüchtlings auf dem Gelände Tibetischen Flüchtlingszentrums durch die nepalesische Polizei.

„Die Auslieferung eines Flüchtlings an ein Regime, das für seine unfairen Gerichtsverfahren, für willkürliche Verhaftungen, Folterungen und Todesurteile bekannt ist, ist schon an sich menschenverachtend,“ sagte Wolfgang Grader, Vorstandsvorsitzender der Tibet Initiative Deutschland. „Aber das Vorgehen der nepalesischen Behörden stellt auch einen zutiefst beunruhigenden Präzedenzfall dar: Der sichere Hafen, den das Tibetan Reception Center in Kathmandu den tibetischen Flüchtlingen bisher geboten hat, ist massiv gefährdet. Die mögliche Folge ist, dass viele Flüchtlinge auf illegale Weise versuchen werden, nach Indien zu gelangen.“

Weitere Informationen: http://www.tibet-initiative.de



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